Neues Café öffnet: Was es besonders macht

Enger. Das Café Cadena und das dazu gehörende Deko-Geschäft an der Mathildenstraße waren ein beliebter Treffpunkt in Enger. Rund zehn Jahre hat Inhaberin Anja Weber die beiden Läden betrieben. Und das sehr erfolgreich - bis Corona kam. Zunächst hat sie den Cafébetrieb aufgegeben, nach Ostern schließlich auch ihr Dekorations-Geschäft. Allerdings: Die Räume werden nicht länger leer stehen. Schon bald zieht wieder Leben ein. Warum daran auch die Stadt Enger Anteil hat und was die neue Pächterin Alexandra Friebe hier plant. "Es war Liebe auf den ersten Blick", sagt Friebe, als sie sich an diesem Nachmittag noch einmal in ihren neuen Geschäftsräumen umschaut. "Hier wirkt nichts steril, es wirkt wohnlich", sagt sie. "Das ist genau die Atmosphäre, die ich haben möchte. Die Leute sollen sich hier zuhause fühlen." Ganz neue Möglichkeiten Kurz vor Ostern habe sich zufällig der Kontakt zu Anja Weber ergeben, erzählt sie. Die beiden seien ins Gespräch gekommen und bei ihr habe sich schnell eine Geschäftsidee entwickelt. Friebe hat vor ein paar Wochen ein Fotostudio schräg gegenüber an der Mathildenstraße eröffnet. "Aber ich leide dort unter chronischem Platzmangel." Die leer stehenden Geschäftsräume gegenüber eröffnen ihr nun ganz neue Möglichkeiten. Im hinteren Teil des Gebäudes - dort, wo früher eine Werkstatt war - wird sie nun ihr Fotostudio einrichten. Aber: Die hauptberufliche Software-Entwicklerin plant in den Räumen noch weitaus mehr. Im vorderen Teil, zur Mathildenstraße hin, will sie wieder ein Café eröffnen. Und zwar ein sehr besonderes: ein Galerie-Café. Verschiedene Künstler sollen sich hier übers Jahr präsentieren können. "Anfragen sind bereits da", berichtet sie. Bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen können sich die Besucher in den ehemaligen "Cadena"-Räumen bald also auch künstlerisch inspirieren lassen. Wann die Idee entstanden ist Die Idee sei nach dem Kirschblütenfest entstanden, als sie in ihrem jetzigen Fotostudio Arbeiten von Künstlerin Birgit Nothbaum-Leiding ausgestellt habe. Friebe betont: Das Café Cadena sei "eine Institution" in Enger gewesen. Sie wolle diesen Treffpunkt nun wieder aufleben lassen. Dass sich das neue Geschäft in den ehemaligen "Cadena"-Räumen" ansiedelt, daran hat auch die Stadt Enger einen Anteil - denn sie unterstützt die Neueröffnung mit Mitteln aus dem Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte und Zentren in NRW. Aus diesem Förderprogramm werden Mietzuschüsse gewährt, um die Neuvermietung von leer stehenden beziehungsweise vom Leerstand bedrohten Ladenlokalen im Stadtkern anzukurbeln. Unter anderem hat bereits der Unverpackt-Laden an der Steinstraße von dem Sofortprogramm profitiert - und jetzt auch Alexandra Friebe. Bis Ende 2023 übernehmen nun Land und Stadt 70 Prozent ihrer Mietkosten. "Das macht einem die Entscheidung leichter, das Risiko einzugehen", sagt die neue Pächterin. Noch freie Fördermittel Es gebe noch freie Fördermittel aus dem Sofortprogramm, sagt Bürgermeister Thomas Meyer. Wer Interesse habe, könne sich gern bei der Stadt melden. Meyer betont auch: "Ich freue mich, dass es hier weitergeht und es nicht einfach nur eine Nachnutzung gibt, sondern etwas, das konzeptionell ins Haus passt." Für Enger stelle das neue Geschäft eine Besonderheit dar. Diedrich Weber, Ehemann von "Cadena"-Betreiberin Anja Weber und Eigentümer des Gebäudes, sieht das genau so: "Es ist toll, dass die liebevollen Details, die wir hier umgesetzt haben, wertgeschätzt und wieder in Szene gesetzt werden." Er betont: "Wir glauben an das Konzept." Anfang Juli will Alexandra Friebe ihr Geschäft eröffnen. Und auch einen Namen hat sie schon für ihr neues Galerie-Café/Fotostudio: "Design Is Art".

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