Kult-Eisdiele startet mit neuem Konzept in die neue Saison

Enger. Es ist kurz nach zehn am Montagmorgen in der Eisdiele Degrassi am Mathilden-Platz. Vivian Degrassi-Raballo und ihr Mann Stefano Raballo holen gerade noch die letzten Bottiche mit Eis aus den Gefrierschränken und heben sie in die Verkaufstheke. Engers Kult-Eisdiele startet in die neue Saison - allerdings ein wenig anders als bislang. In den letzten Wochen ist das Geschäft im Zentrum von Enger etwas umgebaut worden. Und: Es gibt ein neues Verkaufskonzept. "Vor einem Monat sind wir mit dem Umbau gestartet", erzählt Degrassi-Raballo. Eine Woche lang waren auch Experten aus Italien vor Ort, um die Eisdiele umzugestalten und sich um die Ladeneinrichtung zu kümmern. Jetzt, zum Start in die neue Saison, ist alles fertig. Sitzbänke und Stühle sind neu bezogen, die Wände frisch gestrichen und mit neuen Bildern verziert. "Nur der Tablettwagen fehlt noch", sagt sie.Rund 50 Jahre haben die Eltern die Eisdiele geführt Rund 50 Jahre haben ihre Eltern Fiore und Sonja Degrassi die Eisdiele am Mathildenplatz betrieben. In der vergangenen Saison nun haben Vivian Degrassi-Raballo und ihr Mann das Geschäft übernommen - allerdings würden ihre Eltern nach wie vor in alle Entscheidungen eingebunden, erzählt die 34-Jährige. So seien sie auch damit einverstanden gewesen, das Geschäft ein wenig anders aufzustellen. Das neue Konzept: Von dieser Saison an setzen die Degrassis auf Selbstbedienung. Wer ein Eis "auf die Hand" - also zum Mitnehmen - möchte, stellt sich wie bislang am großen Verkaufstresen an. Gleich links daneben ist jedoch eine weitere kleinere Theke entstanden. Hier können all jene ihre Bestellung aufgeben, die den Erdbeerbecher oder das Spaghetti-Eis an den Tischen im Geschäft oder auf dem Mathildenplatz verzehren wollen.Mit Pieper Zwar liegt die Eiskarte auch weiterhin auf den Tischen aus. Für die schnelle Orientierung sollen besondere Eis-Highlights, die gerade auch im Sommer der Renner seien, zusätzlich auch über der Theke angeschlagen werden. Eine Tafel mit den Spaghettieis-Variationen hängt dort bereits. Eine weitere mit Yoghurt-Variationen solle noch kommen, sagt die Inhaberin.Ist die Bestellung für den Vor-Ort-Verzehr aufgegeben, bekommt der Kunde einen Pieper. Wenn der vibriert, ist sein Eisbecher fertig und er kann ihn an der Theke im Laden abholen. Gründe für das neue Konzept Für die Umstellung auf Selbstbedienung hätten sie sich entschieden, weil es immer schwieriger werde, Personal zu finden - gerade auch fürs Wochenende, erklärt die 34-Jährige und ergänzt: "Wir müssen jetzt mal schauen, wie das wird. Für uns ist das ja auch etwas Neues. Aber wir sind fest davon überzeugt, dass das gut läuft."Und wer schlecht zu Fuß sei oder dabei Hilfe brauche, sein Eis von der Theke zum Platz zu tragen, der werde natürlich Unterstützung bekommen, betont die Inhaberin.Eine weitere Neuerung In Engers Eisdiele gibt es aber noch eine weitere Neuerung: Denn die Degrassis setzen künftig auch auf kompostierbare Becher, nicht nur für das To-Go-Geschäft. Wer sein Eis vor Ort verzehren wolle, könne sich entscheiden, ob er es aus einem Glas- oder einem biologisch abbaubaren Becher essen möchte, sagt Degrassi-Raballo.Am Sonntag und Montag gab es am Mathildenplatz schon das erste Eis zum Mitnehmen - ebenso wie das erste Feedback von Kunden zum umgestalteten Laden. "Die ersten Reaktionen waren positiv", sagt die Inhaberin. "Das freut einen natürlich."Ab Dienstag wieder Verzehr auch an den Tischen Offizieller Saisonstart ist nun an diesem Dienstag. Dann stehen auch wieder die rund 20 Tische auf dem Mathildenplatz oder man kann den Erdbeerbecher oder das Spaghetti-Eis an den 15 bis 20 Plätzen in der Eisdiele verzehren.

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