Wintertipps für Autofahrer

Der Winter ist für Autofahrer eine Herausforderung: Die Straßen können glatt sein, die Scheiben gefroren und manchmal kommt man erst gar nicht rein in den Wagen, weil die Türen nicht aufgehen wollen. Was man tun kann, um sein Auto winterfest zu machen und auf welche Regeln man unbedingt achten sollte – ein Winter-Check in zehn Buchstaben. A WIE AUTOSCHLÜSSEL Im Autoschlüssel sitzt die kleine Batterie der Fernbedienung. &bdquo;Sie ist extrem kälteempfindlich“, weiß der Automobilclub von Deutschland (AvD). &bdquo;Die Autoschlüssel deshalb immer am Körper tragen oder an warmer Stelle ablegen.“ Sollte die Fernbedienung trotzdem mal versagen, den Wagen mit dem Schlüssel öffnen. Schlüsselbatterien, die älter als fünf Jahre sind, sollten laut AvD in der Werkstatt getauscht werden. Das selbst zu machen sei oft schwierig, denn mitunter seien verschiedene Arbeitsschritte zu beachten. B WIE BUSSGELD Wenn die Scheiben zugefroren sind, ist Kratzen angesagt. Nur ein Guckloch in der Frontscheibe freikratzen reicht aber nicht. Das kann laut Polizeisprecher Steven Haydon mit einem Bußgeld von 10 Euro geahndet werden. Sogar 25 Euro können fällig werden, wenn das Autodach nicht vom Schnee befreit ist. Wer mit zugeschneitem Kennzeichen fährt, muss mit 5 Euro rechnen. Und Achtung: Auch den Motor beim Eiskratzen laufen lassen ist verboten. Ein Bußgeld von 10 Euro kann laut Haydon dafür drohen. E WIE EISKRATZEN Dafür braucht es das richtige Equipment. Laut AvD haben gute Eiskratzer einen mindestens 15 Zentimeter langen Stiel und am besten einen Kupferschaber. &bdquo;Der ist hart, aber elastisch, entfernt zuverlässig auch Eis und verkratzt die Scheibe nicht.“ Von Kochfeldschabern oder CD-Hüllen, die in der Not auch schon mal zu Eiskratzern umfunktioniert werden, rät Friedrich Ovesiek, Serviceleiter im Engeraner Autohaus Widukind, ab: &bdquo;Eine CD-Hülle kann zerbrechen – dann kann es zu Schnittverletzungen kommen“, sagt er. Und darüber hinaus könne man mit ihr auch die Scheibe verkratzen. Besser also beim klassischen Eiskratzer bleiben. Ovesiek rät: &bdquo;Mit der geriffelten Fläche grob vorkratzen und dann die glatte Fläche für den Feinschliff nehmen.“ F WIE FROSTSCHUTZ Dem Scheibenwischwasser sollte geeigneter Winterreiniger zugefügt werden. Der macht die Scheiben nicht nur sauber, sondern sorgt laut ADAC auch dafür, dass Wasser, Pumpe und Spritzdüsen nicht einfrieren. Wichtig auch: an der Tankstelle oder in der Werkstatt den Kühlerfrostschutz prüfen. -25 Grad Celsius sollte hier mindestens sichergestellt sein, betont der Automobilclub. &bdquo;Zu geringer Kühler-Frostschutz kann im Extremfall zum Motorschaden führen.“ L WIE LACK Nässe und Streusalz können den Lack angreifen. Der ADAC rät darum, vor dem ersten Schnee in die Waschanlage zu fahren und das Auto mit Politur und Wachs zu pflegen. N WIE NIEDERTOURIG Niedertouriges Fahren im hohen Gang erleichtert laut ADAC das Weiterkommen auf glatten Straßen. &bdquo;Denn die Reifen bauen besseren Grip auf.“ Der Automobilclub empfiehlt deshalb: bei Glätte im zweiten Gang anfahren. R WIE REIFEN Von Oktober bis Ostern – wenn’s ums Fahren mit Winterreifen geht, gilt diese Faustregel nach wie vor. Für den Einsatz bei Eis und Schnee seien Winterreifen mit einer Profiltiefe von weniger als vier Millimetern – obwohl gesetzlich zulässig – allerdings nicht mehr sicher, teilt der ADAC mit. Sein Tipp für den schnellen Check zuhause: mit einem Ein-Euro-Stück die Profiltiefe prüfen. &bdquo;Der goldene Rand der Münze ist exakt drei Millimeter breit. Er sollte also nicht mehr sichtbar sein.“ Die Winterreifen sollten einen Luftdruck von 2,3 bis 2,5 bar haben, empfiehlt Florian Walkenhorst, Servicemitarbeiter im Autohaus Oldenbürger in Spenge. Alle zwei Monate sollte man den Luftdruck überprüfen. &bdquo;Denn ein bisschen was geht immer verloren, wenn auch minimal.“ T WIE TÜRDICHTUNGEN Bei Minustemperaturen kommt man mitunter gar nicht erst ins Auto rein – weil die Türdichtungen eingefroren sind. Der ADAC rät: Tür- und Heckklappengummis mit speziellen Pflegemitteln behandeln – zum Beispiel mit Silikon-Ölen. V WIE VERSCHNEITE SCHILDER In OWL kommt das zwar eher selten vor, mitunter sind aber auch bei uns Straßenschilder zugeschneit. Das allerdings sei kein Freibrief für verkehrswidriges Verhalten, teilt der ADAC mit. &bdquo;Verschneite Verkehrsschilder bleiben gültig, wenn man deren Bedeutung als Autofahrer anhand der Form eindeutig erkennen kann.“ Beispiele sind das charakteristische Stopp-Schild oder das Vorfahrt-achten-Schild. Im Gegensatz dazu gebe es Schilder, die alleine der Form nach mehrere Bedeutung haben können, wenn sie vollständig vom Schnee bedeckt seien – etwa die runden Verbots- und Beschränkungszeichen. &bdquo;Sind diese zugeschneit oder völlig verdreckt, kann vom Verkehrsteilnehmer nicht erwartet werden, dass er sie befolgt“, schreibt der ADAC. Für Ortskundige gelte das allerdings nicht. W WIE WOLLDECKE Ein langer Stau oder eine Panne kann einen im Winter buchstäblich eiskalt erwischen. Darum sollte man vorbereitet sein. Der AvD rät, eine Wolldecke je Sitzreihe im Wagen mitzuführen, ein Feuerzeug ins Handschuhfach zu legen und auch ein Taschenmesser, eine Taschenlampe, einen weichen Handfeger und einen guten Scheibenkratzer dabei zu haben. Wichtig auch: Das Handy vor einer längeren Fahrt aufladen.

Meistgelesen