Bünde. Alle Plätze waren besetzt im Universum bei der 44. Auflage der Comedy-Night. Das zeigt einerseits, dass die Idee, mehrere Künstler an einem Abend zu präsentieren aufgeht. Im direkten Vergleich offenbart das Konzept aber auch die Schwächen der Spaßmacher.
Lisa Feller, zum Beispiel, war nur noch schwer zu ertragen. Sie ist Mutter zweier Kinder und redet über nichts anderes. Der Mann drückt sich vorm Wickeln, gibt aber bei seinen Freunden damit an, dass er es kann. Er steht nie nachts auf und sie hat die ganze Arbeit. Gähn!
Spätestens als Frau Feller ins Publikum fragt, wer gerade ein frisches Baby zuhause hätte und sich kein Finger hob, hätte sie merken müssen, dass ihre Themen längst nicht die des Publikums sind.
Murat Topal baute sein komplettes Programm auf der Tatsache auf, dass er mal Polizist war. Auch nach einer Weile öde, aber immerhin sorgte er für riesen Spass durch seine Vertonung eines Kung Fu Films mit fiktiven chinesischen Dialogen und allen Kampfgeräuschen.
Ein skurriles Highlight war dagegen Anton Grübener. Der Hamburger Kabarettist ist nicht witzig, so scheint es. Das aber zieht er so konsequent durch, dass das Publikum nicht weiß, ob es lachen, oder sich fremdschämen soll. Genau wie mit Nahrungsmitteln, wie beispielsweise Fleisch, solle man mit dem Lachen sorgsam umgehen, empfahl Grübener: "Man sollte weniger Lachen, aber dafür bewusster." Das war kaum möglich bei den schrägen Einfällen des dürren Künstlers in schäbigem Anzug.
Auf seiner dicken Matratze hätte er nicht gut geschlafen, da darunter ein Stück Plutonium gelegen hätte. "Zum Glück ist es aber nicht zur Federkernschmelze gekommen." Ein Höhepunkt seines Programms war das Lied auf der singenden Säge. Die konnte natürlich nicht singen, die hielt er sich einfach vor das Gesicht und sang selbst. Blöd, irgendwie, aber so herrlich blöd, dass es amüsiert.
Durch das Programm führte am Freitag Markus Barth. "Nein, ich bin nicht verwandt mit Mario." Markus Barth ist aus Köln und schwul. Da lassen sich reichlich Späße herausholen, dachte er sich wohl und erzählte von der Homoehe. "Viele meinen, das ist wie eine Fahrgemeinschaft", so Barth, "dabei passt der Vergleich mit einer Ministrantenfreizeit doch viel besser".
Immerhin sprach Markus Barth aber nicht über seine Kinder. Er hat nämlich keine und bildete so eine angenehme Abwechslung zu Lisa Feller. "Wir arbeiten aber schon daran", so Barth.