Rödinghausen. Sie ist eröffnet, die Jagdsaison nach Steinpilzen, Maronen-Röhrlingen und Parasolen. In ungewohnter Pracht und Menge sprießen sie derzeit aus dem Waldboden und landen nach ihrer Entdeckung in den Körben zahlreicher Sammler. Doch nicht jeder Pilz zeigt sich später von seiner schmackhaften Seite.
Im Voßholz, in der Nähe von Gut Böckel, kommen Pilzsammler zurzeit auf ihre Kosten. Tellergroß ist so mancher Leckerbissen. "Es hat in der letzten Zeit genügend geregnet. Der Boden bietet für die Pilze einen idealen Nährboden. Zurzeit herrschen für Pilze optimale Bedingungen", sagt Hans-Dieter Wolf, 1. Vorsitzender der Pilzfreunde des Kreises Herford.
Wer sich jedoch als Laie auf Sammeltour durch den Wald begibt, sei gewarnt, denn die meisten Pilze haben einen Doppelgänger, der es in sich hat. "Manche sind giftig, manche lösen Magen-Darm-Verstimmungen aus", weiß Wolf. "Nur sammeln und essen, was man kennt", lautet die Faustregel, die der Pilzfreund jedem Sammler mit auf den Weg gibt. Darüber hinaus stünden vielerorts auch Pilzexperten zur Verfügung, die beim Bestimmen der gefundenen Exemplare helfen.
Unverzichtbar für die Suche nach den saisonalen Gaumenfreuden ist ein Messer und ein Korb. Die Pilze in einer Plastiktüte zu sammeln, davon rät Wolf ab. "In einer Plastiktüte zersetzt sich das Eiweiß der Pilze. Eine Lebensmittelvergiftung könnte die Folge sein", so der Experte.
Auch das Messer sollte nur dann zum Einsatz kommen, wenn sich der Sammler sicher sei, dass es sich um einen Speisepilz handelt. "Mit einer Drehbewegung sollte der Pilz komplett aus dem Boden entfernt werden. Das Stielende ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal", sagt Wolf. Wird der Pilz dicht über dem Boden abgeschnitten, bleibe dieses wichtige Merkmal im Boden und damit unerkannt und die Verwechslungsgefahr erhöhe sich.
Bis zum ersten Frost können Sammler ihrer Leidenschaft noch nachgehen. "Einmal dem Frost ausgesetzt, tragen die Pilze Schäden davon, die sich nicht immer auf den ersten Blick erkennen lassen", sagt Wolf.
Der kulinarische Tipp des Experten: "Pilze gut säubern, klein schneiden und mit Fett anbraten. Mit Speck, Zwiebeln und einem Schuss Rot- oder Weißwein verfeinern".