Bünde

Bünder lässt ostwestfälische Begriffe aufleben

Peter Vennebusch entwickelt Marketingstrategie

Peter Vennebusch füllt mit der Reihe "Ostwestfälischer Wortschatz" eine Marktlücke. | © FOTO: AMINA VIETH

16.10.2014 | 16.10.2014, 00:00

Bünde. "Das ist was für Össelkopp, Bölkhannes und Spinnewippken", sagt Peter Vennebusch und lacht. Dem Ostwestfalen sind die Begriffe vertraut und oft auch im Gebrauch, zumindest bei älteren Generationen. Die ostwestfälische Sprache drohe aber zu verkümmern, fürchtet Vennebusch und entwickelte eine Marketingstrategie, die das Besondere des Dialekts hervorheben und die Sprache wieder ins Gedächtnis rufen soll.

Vennebusch lebt seit 25 Jahren in Bünde. Gebürtig ist er aus Bottrop. Den dortigen Dialekt empfindet er als schroff. Als er nach Ostwestfalen kam, zauberten ihm hiesige Ausdrücke ein Schmunzeln ins Gesicht. "Hier sagt man immer ,drinne?, das kannte ich gar nicht. Da musste ich immer lächeln."

Dieses Lächeln will er nun auch anderen entlocken. Vennebusch ist selbstständig mit seiner Firma "Projekt Marketing". Er habe nach einer Möglichkeit gesucht, den Buchhandel vor Ort zu unterstützen, und gleichzeitig seine Marketingstrategie für Kunden zu demonstrieren. "Da kam mir die Idee mit dem ostwestfälischen Wortschatz."

Zusammenarbeit mit Historikern

Er recherchierte, welche Ausdrücke für die Region typisch sind und was sie bedeuten. Dabei setzte er sich mit Historikern und Linguisten zusammen und auch dem Kreisheimatverein Herford. Alle seien begeistert gewesen. "Sie sagten, der ostwestfälische Wortschatz drohe zu verkümmern, weil er kaum noch gesprochen werde. Mit dem Projekt lebt er wieder auf", hofft Vennebusch.

Zunächst trug er 100 Begriffe zusammen und gestaltete damit Plakate und eine Postkarte. Inzwischen gibt es Lesezeichen, Notizblöcke, Schokolade, Kaffeebecher und etliches mehr. Als die Produkte fertig waren, reiste er durch OWL und besuchte die rund 80 unabhängigen Buchhändler, um für seine Ideen zu werben. In 50 Handlungen werde er mittlerweile verkauft. "Es wurde so gut angenommen, dass der ostwestfälische Wortschatz nun 300 Begriffe und 15 Produkte umfasst", sagt der Unternehmer: "Die Leute haben Spaß an der Sprache, sie ist regionaltypisch und verbindet die Menschen hier."