Bünde. Riesige Fensterfronten, Aufzüge direkt bis in die Wohnung und ein freier Blick über die umliegenden Häuser. Auch in der Elsestadt gibt es herausragende, eindrucksvolle Gebäude. Einige gerade erst fertig gestellt. Zwei davon konnten Besucher und Interessierte am Samstag und Sonntag besichtigen und dabei Fragen direkt an die Architekten stellen.
Im Dobergmuseum stand Architekt Andreas Peter Krys vom Architekturbüro Flörke und Krys Rede und Antwort. Als funktional und chic bezeichnete er den Entwurf für das Gebäude, in dem die Geschichte des Dobergs und viele Fundstücke präsentiert werden: "Moderne Architektur des 21. Jahrhunderts".
Der stilistische Unterschied zum angrenzenden Tabakmuseum sei dabei durchaus beabsichtigt und auch der Kontrast zwischen Gebäude und der Ausstellung im Inneren. Auf die werden Passanten und Spaziergänger besonders durch die großen Fensterfronten aufmerksam gemacht. "Schon vom Bürgersteig aus können die Menschen sehen, was sie erwartet", so Krys. Aber eben doch nicht die gesamte Ausstellung. Eine Besonderheit des Neubaus sind die Glasverzierungen am Dach. In einem speziellen Verfahren gefertigt, vereinen die geätzten Glasplatten den Mikro- und den Makrokosmos "Dort sind Exponate des Museums nachempfunden", erklärte der Architekt, "aber auch die Milchstraße in Miniatur zu sehen. Olaf Stallmann wollte mehr über die Architektur erfahren. Und auch für das Thema Doberg interessierte er sich: "Ich habe als Kind im Doberg gespielt", erzählte er, "da interessiere ich mich natürlich auch für das Museum hier."
Das zweite Gebäude, das im Rahmen des Tages der Architektur besichtigt werden konnte, steht an der Wittekindstraße. Auf dem nur 16 Meter breiten, aber 70 Meter langen Grundstück verwirklichten Architekt Peter Hartmann und sein Team den Entwurf einer gewerblichen Nutzfläche und drei Wohneinheiten.
"Penthousecharakter hat das Obergeschoss", so Hartmann. Mit dem Fahrstuhl führen die Bewohner direkt bis in die Wohnung. Durch die gesetzlichen Auflagen zum Abstand eines Neubaus zur Grundstücksgrenze sei der Entwurf eine echte Herausforderung gewesen.Hans-Ulrich Prinz hatte aus der NW von dem Besichtigungstermin erfahren und nutzte die Chance. "Man kann private Häuser ja sonst nicht betreten und dies hier ist wirklich sehenswert." Schon das nächste Projekt hat das Architekturbüro im Auge und in Planung: "An der Hindenburgstraße entwerfen wir ein Wohn- und Geschäftshaus– vielleicht ist das ja auch bei einem der nächsten Tage der Architektur dabei."