Bünde (ged). Dr. Bernd Wejda ist Facharzt für Innere Medizin und Chefarzt am Lukas-Krankenhaus. Er hat in diesen Tagen häufig mit Patienten zu tun, die stark unter der Hitze leiden und erklärt, was man tun kann, damit der Körper bei den Temperaturen keinen Schaden nimmt und man sich nicht unwohl fühlt:
"Wer mit der Hitze zu kämpfen hat, ist gut beraten, kühle Tücher oder in Handtücher eingewickelte Kühl-Packs auf Hals, Waden und Handgelenke zu legen", rät Dr. Bernd Wejda. Die Kühl-Packs sollten dabei allerdings nicht direkt auf die Haut gelegt werden, um Verletzungen zu vermeiden.
Nach einer kalten Dusche schwitzt man noch mehr als zuvor, so angenehm die eiskalte Brise auch im ersten Moment ist; sie bewirkt, dass sich die Hautporen schließen und keinen Schweiß mehr nach außen lassen. Dadurch schwitzt man später umso stärker. Eine lauwarme Dusche (knapp unter Körpertemperatur) hilft besser und das Wohlbefinden hält länger an.
Wer schon schwitzt, sollte keinen Ventilator nutzen oder sich auf anderem Wege Zugluft aussetzen, so angenehm das im ersten Moment auch sein mag. Zugluft und Feuchtigkeit am Körper in Kombination sind ein Garant für Erkrankungen.
Nachts helfen feuchte Tücher vor offenem Fenster, die hereinwehende Luft etwas kühlen. Und auch hier gilt: Bei Zugluft nicht mit freiem Oberkörper schlafen, da der Körper nachts fast immer schwitzt.
Schweres Essen - gerade abends - ruft starke Darmfunktionen hervor, was von innen her zusätzlich für Hitze sorgt und zusätzlich Unwohlsein hervorruft. Das gleiche Resultat bewirkt zu viel Alkohol.
Schwindelanfällen durch Hitze wirkt man am besten durch Hinlegen mit hoch gelagerten Beinen und feuchten Tüchern auf Kopf, Leisten und Waden entgegen. Der Körper versucht, diese Lage automatisch einzunehmen, indem er den Beinen Muskelkraft entzieht. Das bewirkt die "weichen Knie", die die Beine wegsacken lassen.
"Und so banal es klingt: viel Flüssigkeitszufuhr ist für den Körper am wichtigsten."