Bünder Visionär entwickelt Raumkonzepte für die Arbeitswelt der Zukunft

Bünde. &bdquo;Wie wir in Zukunft arbeiten werden? Das weiß ich ja auch nicht“, sagt Norman Kuhn, als er die neueste Entwicklung seines Unternehmens zeigt. Büromöbel, die ohne Werkzeug auf-, ab- und umgebaut sowie bei Bedarf erweitert oder verkleinert werden können. Anpassungsfähigkeit an heute noch nicht vollständig absehbare Anforderungen ist es, was bei der Büroeinrichtung in Zukunft zählen wird. Davon ist Kuhn überzeugt. Das ist seine Vision. &bdquo;Rooms in motion“ oder &bdquo;Räume in Bewegung“, lautet der dazu passende Slogan. Ein Konzept, das auch Hettich überzeugt hat. Seit März 2021 ist Kuhn Teil der Hettich-Gruppe. Die weltweit tätigen Kirchlengeraner, die auch eine Büromöbel-Sparte haben, sind mehrheitlich bei ihm eingestiegen. Gründer Norman Kuhn prägt als Mitgesellschafter und Geschäftsführer aber weiter die Entwicklung der Firma. Dass er einmal diesen Weg gehen wird, war nicht unbedingt abzusehen. Kreativ sei er zwar schon immer gewesen, doch in seiner Jugend wollte er ursprünglich mal Musiker werden, erzählt der heute 46-Jährige mit einem Lächeln im Gesicht. Ursprünglich stammt er aus Spenge, doch da seine Eltern seit den 1970er-Jahren einen Bauelemente-Handel in Bünde hatten, sei die Verbundenheit zu der Stadt an der Else schon immer da gewesen. Kuhn entwickelt ersten Schiebetüren-Online-Shop mit 24 Jahren Und statt Musiker zu werden, begann Kuhn schließlich eine Tischler-Lehre. Um im elterlichen Betrieb mitzuarbeiten. Bis dahin also dann doch ein ganz klassischer Weg. In der Zeit, als die ersten Online-Shops Fuß fassten, habe er aber selbst einen entwickelt. 24 Jahre war er damals alt. &bdquo;Schiebetüren24.de hieß der Shop. Der hatte einen eigenen Konfigurator“, schildert Kuhn, wie er &bdquo;in den Schiebetüren-Bereich hineingerutscht“ ist. Zum Thema: Hettich übernimmt Mehrheit bei Bünder Unternehmen 2012 habe er schließlich die Kuhn GmbH gegründet. An der Franz-Werfel-Straße. Dort, wo das Unternehmen auch heute noch seinen Sitz hat. Zunächst habe man die Schiebetüren anderer Hersteller konfektioniert, wobei Kuhn sich von Anfang an auf raumgebundene Schiebetüren spezialisiert hat. 2014 sei dann der Schritt hin zu einem selbst entwickelten Schiebetüren-System erfolgt. Zwei Jahre später wurde das Sortiment um mit den Türen kombinierbare Trennwände erweitert. &bdquo;Wenn ich etwas entwickele, muss es nach einem Baukastensystem funktionieren“, erklärt Kuhn den Grundgedanken, nach dem er jede Neuentwicklung angehe. Bei Kuhn baut alles auf einem Grundsystem auf Dies hätte den Vorteil, dass alles auf einem Grundsystem aufbaue und so miteinander kombiniert werden könne. &bdquo;Ein System für alles ist die Idee“, sagt Kuhn. Denn so könnten Unternehmen die Aufteilung von größeren Räumen in kleinere Arbeitseinheiten individuell und im Nachhinein auch wieder veränderbar gestalten. So könne die Raumaufteilung mit den Anforderungen der sich schnell ändernden Arbeitswelt Schritt halten. Zum Thema: Krise in der Möbelbranche: Hettich-Geschäftsführung erklärt ihren Plan für Kirchlengern Dazu gehöre auch das Thema Akustik. Denn eine störende Geräuschkulisse, die es in Großraumbüros oft gibt, ist bekanntermaßen nicht gerade förderlich für die Produktivität. Daher gehören Materialien, die störende Geräusche dämpfen oder ganz absorbieren, zur Angebotspalette bei den Trennwänden dazu. &bdquo;Die Akustik ist oft der Startpunkt für ein Projekt“, weiß Kuhn um die Bedürfnisse seiner Kunden. Diese würden damit nicht alleine gelassen, sondern während des gesamten Projektes von der Beratung über die Planung bis hin zur Umsetzung begleitet. Zu den Kunden zählten bekannte Firmen wie Würth oder Intel, ebenso wie große Versicherungen und Investmentgesellschaften. Aber auch Privatleute würden die Produkte nachfragen. Geräuschdämpfendes Material besteht aus recycelten PET-Flaschen &bdquo;Wir sind im gehobenen Innenausbau unterwegs. Wobei der Office-Bereich immer stärker wird“, sagt Kuhn. Daher auch die jüngste Entwicklung des Baukastensystems für flexibel veränderbare Büromöbel. Seit 2024 sind diese im Programm. Neben der Anpassungsfähigkeit haben diese noch eine zweite Eigenschaft. Da sie mit einem geräuschdämpfenden Material, das nach Angaben von Kuhn zu mindestens 75 Prozent aus recycelten PET-Plastikflaschen besteht, gefertigt werden, hätten sie ebenfalls einen positiven Effekt auf die Raumakustik. 15 Mitarbeiter beschäftigt Kuhn aktuell. Erst kürzlich wurde durch die Bünder Baufirma Oberbremer eine neue Halle fertiggestellt, um die Kapazitäten ausbauen zu können. Obwohl es insgesamt gut laufen würde und die weltweit etablierte Vertriebsstruktur von Hettich einen strategischen Vorteil biete, müsse man in der derzeitigen wirtschaftlichen Lage dennoch um jeden Auftrag kämpfen, so Kuhn. Doch er ist überzeugt: &bdquo;Jeden Tag werden überall auf der Welt Büros umgebaut. Man muss nur die besseren Produkte als andere haben.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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