Keine ausreichenden Informationen: Seniorin wartet vergeblich an Haltestelle

Bünde. Als sie 80 wurde, hat Rosa Martin sich von ihrem Auto getrennt. &bdquo;Ist ja alles mit dem Bus erreichbar“, habe sie sich damals gedacht. Und eine Zeit lang ging dieser Plan auch auf. Auch die Arzttermine in Hiddenhausen waren für die heute 83-Jährige kein Problem - der Bus in die Nachbarkommune fuhr ja an der Bindingstraße ab, fast vor ihrer Haustür. Doch seit einiger Zeit funktioniert die Sache nicht mehr so reibungslos. Und leider, so findet die Bünderin, ist das Transportunternehmen BVO an ihren derzeitigen Problemen nicht ganz unschuldig. Alles begann mit der Baustelle und der teilweisen Sperrung der Dünner Straße (die NW berichtet regelmäßig). &bdquo;Anfangs musste man einfach nur über die Straße gehen und den Bus in die andere Richtung nehmen“, erzählt Martin. Der habe dann einmal eine etwas größere Runde gedreht und dann seinen Weg gen Hiddenhausen eingeschlagen. Dann aber sei der Tag der Vollsperrung gekommen - der Tag, an dem sie und andere Reisewillige an besagter Haltestelle gestanden hätten und einfach kein Bus mehr gekommen sei. Ein wenig ratlos seien sie und die anderen nach Hause gegangen. Abfahrt nun an der Fischerstraße Rosa Martin wusste sich zu helfen und rief beim Bünder Stadtbus-Büro an. Dort konnte man ihr mitteilen, dass die Haltestelle nun an die Fischerstraße verlegt worden sei, weil die Dünner Straße vorübergehend komplett gesperrt sei. Die 83-Jährige muss mit ihrem Rollator nun ziemlich weit laufen, nimmt das aber notgedrungen hin. Was sie viel schlimmer findet: &bdquo;An der Bindingstraße gibt es bis heute keinen Hinweis darauf, dass der Bus jetzt an der Fischerstraße abfährt“, so die Bünderin. Die NW bekam im Stadtbus-Büro Bünde einen Mitarbeiter der &bdquo;Busverkehr Ostwestfalen GmbH“ (BVO) ans Telefon, der auch selbst als Busfahrer arbeitet: Panagiotis Karamanlis. Und der entpuppt sich als Mann der Tat: &bdquo;Ich kenne die Haltestelle und kann Ihnen versichern, dass ich dort persönlich einen laminierten Zettel aufgehängt habe, der die Fahrgäste darüber aufklärt, dass der Bus nun an der Fischerstraße abfährt.“ Er wisse nicht, wer oder was den Zettel dort entfernt habe, &bdquo;aber ich werde umgehend dafür sorgen, dass dort wieder ein Hinweis befestigt wird“. Die Maßnahme könnte sich durchaus noch lohnen: Wie’s aussieht, wird die Vollsperrung der Dünner Straße noch etwas länger andauern. &bdquo;An der Dünner Straße ist die Fahrbahnsanierung der Straße und auch die des dazugehörigen Rad- und Gehweges geplant“, schreibt der Kreis Herford auf Anfrage der NW. Bis wann die Dünner Straße gesperrt bleibt &bdquo;Die Asphaltierungsarbeiten beziehungsweise die Sanierung der Fahrbahn sind bis auf die noch zu setzenden Fahrbahnmarkierungen abgeschlossen. Die Sanierungsarbeiten am Rad- und Gehweg laufen derzeit noch. Die Arbeiten werden unter Vollsperrung durchgeführt, wobei die Bünder Rettungswache für Einsatzfahrten ausgenommen ist. Es wird nach aktuellem Stand mit einer restlichen Bauzeit von rund vier Wochen gerechnet. Der Kreis bittet hierfür um Verständnis.“ Bei den jetzigen Arbeiten handelt es sich übrigens um ein Pilotprojekt im Sinne des Natur- und Umweltschutzes: &bdquo;Spezielle Arbeitsweisen und Materialien sollen die Bäume und Baumwurzeln besonders schützen“, schreibt der Kreis. Das Vorgehen diene als Basis für weitere Rad-Gehwegsanierungen des Kreises, bei denen Baumwurzeln betroffen sind. Hierzu habe es bereits im November 2021 eine politische Beschlussfassung gegeben. &bdquo;Konkret: Damit keine Baumwurzeln beschädigt werden, wird der Asphalt und das vorhandene Pflaster an den betroffenen Stellen mit Kleingerät und auch von Hand aufgenommen. Anschließend kommt ein Saugbagger zum Einsatz und es wird tragfähiges Wurzelgranulat eingebaut. Wurzelbrücken sorgen für ausreichend Platz für die Wurzeln“, so der Kreis Herford. Der verwendete &bdquo;Dränbeton“ sei aufgrund seiner - im Vergleich zum Asphalt - geringeren Einbautemperatur und seiner Wasserdurchlässigkeit ebenfalls besonders umweltfreundlich.

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