Endlich „richtiger“ Geburtstag im Schaltjahr: So feiern Menschen im Bünder Land

Bünde/Rödinghausen. Diesen Tag gibt es nur alle vier Jahre: In Schaltjahren hat der Februar 29 Tage. Und was machen die Geburtstagskinder, die an diesem Tag geboren wurden, in den übrigen drei Jahren? Verlegen sie die Geburtstagsparty einen Tag vor oder feiern sie einen Tag später? Und: Wie viele Kerzen sind auf dem Kuchen? Das wollte die Neue Westfälische von den beiden &bdquo;Schaltjahreskindern“ Jeremy Rohner aus Rödinghausen und Jelena Holtmann aus Muckum wissen. &bdquo;Seit meiner Geburt am 29. Februar 2012 feiern wir meinen Geburtstag in den anderen Jahren am 1. März“, verrät das heutige Geburtstagskind Jeremy. Der Zwölfjährige, der der älteste von vier Geschwistern ist, freute sich auf den besonderen Tag in diesem Jahr. &bdquo;Der heutige Geburtstag ist schon etwas Besonderes. Er hat eine besondere Stimmung.“ Laut Statistischem Bundesamt haben rund 55.000 Deutsche am 29. Februar Geburtstag, weltweit sind es 4,8 Millionen Menschen. Der junge Rödinghauser gibt zu, sich manchmal einen Spaß aus der Frage &bdquo;Wie alt bist du denn?“, zu machen. &bdquo;Dann sage ich: Ist doch klar: Drei Jahre.“ Der Humor entstammt wohl seiner karnevalistischen Frohnatur, denn Jeremy ist der derzeitig amtierende Kinderkarnevalsprinz in Rödinghausen. Endlich &bdquo;richtiger“ Geburtstag &bdquo;Seit Wochen betont unser Sohn das ’Ereignis’ und erzählt jedem, den er trifft, dass er nun bald mal wieder ’richtig Geburtstag’ hat“, sagt Vater Pascal Rohner schmunzelnd. Zwar stimme es, dass alles &bdquo;wie immer“ sei, aber irgendwie sei es &bdquo;eben doch auch ein Highlight“ nach vier Jahren. Und deshalb freuen sich alle auf den Tag mit dem besonderen Datum, meint der Vater. Jeremys Mutter Janine Schneider-Rohner erinnert sich noch gut an seine Geburt: &bdquo;Der 2. März war das errechnete Geburtsdatum, aber dann musste er etwas früher geholt werden. So erblickte er am 29. Februar als ’Schaltjahrbaby’ das Licht der Welt.“ Manche Leute hätten sie gefragt, ob das &bdquo;mit dem Feiern denn nicht schwierig sei“: &bdquo;Wir haben geantwortet: Was soll denn daran schwierig sein?“ Die Familie berichtet, dass es seit Jeremys Geburt bis heute immer wieder witzige Anekdoten, Scherze und Anspielungen aufgrund des &bdquo;besonderen“ Geburtsdatums gebe. Jeremy hat sich mittlerweile aber daran gewöhnt, findet es normal und übt sich in Gelassenheit: &bdquo;Auch der Tag selber heute läuft normal ab: Wir schreiben sogar eine Deutsch-Arbeit und einen Test“, stöhnt er. Gefeiert wird ohnehin erst am Wochenende. Eigentlich erst der &bdquo;achte“ Geburtstag Auch &bdquo;Schaltjahr-Geburtstagskind“ Jelena Holtmann freut sich über das außergewöhnliche Datum, das heute im Kalender steht: &bdquo;Ich verbringe den heutigen besonderen Tag – wie in einem ’normalen’ Jahr sonst am 1. März – mit meiner Familie und meinen Freunden“, sagt die 32-jährige Mutter eines kleinen Sohnes. Feiern, Spielen und sich hochleben lassen stünden auf dem Programm. In der Kita, in der sie als Erzieherin tätig ist, sei der &bdquo;erste Geburtstag seit vier Jahren“ für die Kinder ein Thema: &bdquo;Sie sagen: ’Du bist ja fast genauso alt wie wir und arbeitest schon’“, erzählt sie lachend. Gemeint ist die Anekdote mit der verrückten Rechnerei, dass sie streng genommen erst ihren achten Geburtstag feiert. Überhaupt wünscht sie sich, &bdquo;noch oft am 29. Februar feiern zu dürfen.“ Beide Geburtstagskinder sagen: &bdquo;Natürlich ist exakt die Anzahl an Kerzen auf dem Kuchen, die unserem Alter entspricht.“ Schaltjahre wurden im Jahr 45 v. Christus von den Römern eingeführt, um den Kalender an die tatsächliche Sonnenumlaufzeit der Erde anzupassen. Sie finden alle vier Jahre statt. Auf die Frage, ob ihm der Grund für die Verlängerung des Monats Februar alle vier Jahre bekannt sei, antwortete Jeremy: &bdquo;Nein, aber das klingt interessant und ich werde es nachlesen.“

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