Ratloser Anwohner in Bünde: „Kann die Stadt denn nicht aus Fehlern lernen?“

Bünde. Schon wieder werden die Anwohner der Bindingstraße in Spradow von einer Baustelle geplagt – dieses mal direkt vor ihrer Haustür. Die Straße soll erneuert werden. Das ist zumindest das, was der Anwohner Christoph Gerling bisher von einem Bauarbeiter vor Ort in Erfahrung bringen konnte. Und: Sie dürfen ab dem 21. Juni tagsüber wieder nicht an ihrer Straße parken. Das besagen die Halteverbotsschilder, die seit Anfang der Woche an der Straße stehen. Wie lange die Baustelle bleibt und was genau gemacht wird, wisse er nicht. &bdquo;Ich frage mich, warum die Stadt nicht aus Fehlern lernen kann“, sagt der Bünder und regt sich darüber auf, dass er sowie auch andere Anwohner im Vorfeld keinerlei Informationen erhalten hatten – weder zu einem Parkverbot noch einer möglichen Straßensperrung. Und das schon wieder. Die gleiche schlechte kommunikative Vorgehensweise habe es bereit im September vorigen Jahres gegeben, als die Borriesstraße aufgrund von Bauarbeiten gesperrt wurde. Dann wurde die Bindingstraße nämlich vom Großteile der Autofahrer als inoffizielle Umleitung genutzt. Um den Verkehrsfluss aber aufrecht zu halten, hauptsächlich auch für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), und Platz für die großen Gelenkbusse zu haben, durfte während der Zeit nicht an der Bindingstraße geparkt werden. &bdquo;Wenn unsere Straße gemacht wird, freuen wir uns natürlich“ Knapp acht Monate dauerte die Baustelle an der Borriesstraße und solange wurde auch die Bindingstraße als Abkürzung genutzt. &bdquo;Es gab mehrere Gespräche mit der Verwaltung und der Bürgermeisterin“, sagt Gerling heute, aber jeder Gesprächsversuch sei unfruchtbar gewesen. &bdquo;Unsere Vorschläge, wie zum Beispiel das Halteverbot auf den Tag zu beschränken oder auch die Bindingstraße einseitig zu sperren, wurden abgelehnt.“ Dadurch, dass so lange knapp 5.500 Fahrzeuge über die Straße fuhren, sei diese jetzt natürlich kaputt. &bdquo;Die Gullideckel klappern so, wenn da ein Vierzigtonner drüber fährt, dass ich das in meinem Badezimmer merke.“ Und auch an etlichen Stellen sei die Fahrbahn abgesackt. Deshalb habe die Maßnahme jetzt auch etwas Gutes, sagt Gerling. &bdquo;Wenn unsere Straße gemacht wird, freuen wir uns natürlich.“ Das Problem sei nur das Halteverbot und fehlende Zeit, sich darauf einzustellen. Gerling selbst sei nicht so stark betroffen wie sein Nachbar, er selbst habe eine Parkmöglichkeit auf seinem Hof. Der Nachbar aber mache seinen Hof neu. Er müsse dafür seinen Anhänger an der Straße parken genauso wie die Handwerker, die er engagiert hat. Wenn jetzt tatsächlich noch eine Straßensperrung dazu kommt, müsse er den Handwerkern absagen, so Gerling. "Kann die Stadt denn nicht aus Fehlern lernen?". Gerling könne nicht nachvollziehen, warum die Stadt nach der Ganzen Sache mit der Borriesstraße bei dieser Baustelle nicht &bdquo;sensibler“ vorgehen könne. &bdquo;Wenn ich doch weiß, dass da Anwohner sind, die schon einmal ein Problem damit hatten und man viele Gespräche miteinander geführt hat, dann achte ich doch beim nächsten mal besonders darauf, es besser zu machen.“ Aufgrund der kurzen Baumaßnahme gab es keine öffentliche Mitteilung Auf Nachfrage der NW äußert sich Henriette König, Rechtsrätin der Stadt Bünde, dazu: &bdquo;Seit Dienstag, 20. Juni, ist ein Großteil der Bindingstraße voll gesperrt.“ Das sei von der zuständigen Straßenbaufirma veranlasst worden. Vorsorglich seien deshalb einen Tag vorher auf der gesamten Straße Halteverbotsschilder angebracht worden. Die Baustelle diene der Erneuerung der kompletten Kanalschächte. Zu möglichen Ausbesserungen von Straßenschäden könne König derzeit nichts sagen. &bdquo;Für die Kommunikation mit den Anwohnern ist die Straßenbaufirma zuständig“, erklärt sie. Es könne aber sein, dass nicht alle Anlieger der Bindingstraße ein Schreiben zu der Baustellenmaßnahmen erhalten hätten. In der Regel würden nur die Anlieger angeschrieben werden, die in dem Bereich der Absperrung liegen. Geplant sei es, mit den Bauarbeiten bis Anfang nächster Woche fertig zu sein. Aufgrund der relativ kurzen Maßnahme habe es keine öffentliche Mitteilung dazu gegeben.

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