Bünder will Elternhaus sanieren und holt sich Hilfe von einem Energieberater aus Löhne

Bünde/Löhne. Wer eine Förderung vom Staat möchte, muss sich durch Formalitäten wühlen, mehrere Anträge ausfüllen und aktuell teilweise bis zu einem halben Jahr warten, bis das "Ok" da ist. Einfacher und vor allem sicherer ist es, sich hierfür einen Energieeffizienz-Experten ins Haus zu holen. &bdquo;Ich hatte noch keine Maßnahme, die abgelehnt worden ist“, sagt Daniel Heckelmann. Der Schornsteinfegermeister bietet seit gut zwölf Jahren sein Expertenwissen zur Energieberatung an. Jetzt wurde er von dem Bünder Damian Bury engagiert, sich ein Haus in Löhne-Mennighüffen anzuschauen. Die NW hat die beiden während der Hausanalyse begleitet und die wichtigsten Punkte zusammengefasst. &bdquo;Im Fachjargon ist das als Individueller Sanierungsfahrplan bekannt“, sagt Heckelmann. 80 Prozent der Beratung übernimmt das Bundesamt für Energie und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Bury zahlt für diesen Energieausweis, den er am Ende erhält, im Endeffekt maximal 350 Euro. &bdquo;Bei Mehrfamilienhäusern sehen die Preise anders aus“, fügt Heckelmann hinzu. Ölheizung nicht raus, nur weil es Öl ist Wie berichtet, möchte Bury sein Elternhaus energetisch sanieren. Dafür plant er, eine Menge Geld auszugeben. Eine Dämmung, neue Fenster und eine Lüftungsanlage sollen in dem Haus aus den 70ern verbaut werden. Als Immobilienmakler und Besitzer von mehreren Häusern, die der Bünder vermietet, kennt er sich auf dem Markt aus und weiß, dass eine Bestandsimmobilie schnell an Wert verliert, wenn sie nicht gepflegt wird. Und bevor er in weitere Objekte investiert, soll nun erst das Haus in Löhne neu gemacht werden. Die erste Station führt in den Heizungsraum. Geheizt wird hier noch mit einer Öl-Brennwertheizung von 2010. &bdquo;Eine Ölheizung muss nicht immer nur deshalb raus, weil es Öl ist“, betont Heckelmann. Eine Wärmepumpe habe zwar aktuell die am meisten ausgereifte Technik, aber sie passe nicht in jedes Gebäude. Ein Gebäude, das schlecht gedämmt ist, würde mit einer Wärmepumpe zu viel Strom verbrauchen. &bdquo;Deshalb versuche ich anders zu sanieren“, sagt Bury. Aktuell liege der Verbrauch der Heizung bei 27 Kilowatt die Stunde. Wenn die Dämmung und die neuen Fenster drin sind, dann könnte sich der Verbrauch auf acht Kilowatt minimieren, so Heckelmann. Die Rohre im Heizungsraum sind gedämmt. Eine moderne Pumpe ist eingebaut. &bdquo;Bei der Heizung sehe ich keine notwendigen Verbesserungen“, so das Fazit des Energieberaters. Angebote der Handwerker müssen Bafa-Vorgaben gerecht werden Danach geht es von der untersten Etage in die oberste, auf den unbewohnten Dachboden. &bdquo;Hier haben wir noch null Dämmung“, sagt Bury. Deshalb möchte der Immobilienmakler hier mit der Sanierung ansetzen und den Boden des Dachbodens mit Dämmmaterial verkleiden. Viel Kälte lasse sich hier dadurch schon abfangen, bestätigt Heckelmann. Auch die Dachluke müsste in dem Atemzug mit ausgetauscht werden. Um hier eine Förderung von der Bafa zu bekommen, muss die Dämmung mindestens 26 bis 30 Zentimeter dick sein, dabei sei die Qualität des Dämmmaterials entscheidend, so Heckelmann. Der erste Schritt für diese Maßnahme wäre für Bury dann, mehrere Angebote von Dachdeckern einzuholen. Auch der Energieberater schaut einmal drüber. Ist das Angebot förderfähig, das heißt, passt es mit den Vorgaben der Bafa zusammen, verfasst der Energieberater eine technische Projektbeschreibung für die Einzelmaßnahme und meldet es der Bafa. Pro Einzelmaßnahme erhält der Energieberater ein Honorar, das zu 50 Prozent von der Bafa gefördert wird. Bei Bedarf begleitet Heckelmann also seinen Kunden weiter. &bdquo;Es ist kein Muss“, sagt er. Der Kunde könne die weiteren Einzelmaßnahmen auch alleine fortsetzen. Nur dann würde er keine zusätzlichen fünf Prozent an Förderung bekommen. Energieeffizienz-Experte muss Fotos machen Vom Dach aus geht es dann ins Esszimmer. Die Nischen hinter den Heizkörpern sind Problemstellen. Anhand einer Wärmebildkamera zeigt Heckelmann auf, wie viel Wärme durch die fehlende Dämmung an der Stelle verloren geht. Fotos werden gemacht. &bdquo;Das wird alles schriftlich für die Bafa festgehalten“, erklärt er. Unter anderem sei es auch wichtig, zu zeigen, dass der Hauseigentümer noch nicht mit den Sanierungsmaßnahmen angefangen hat. Zusätzlich habe der Energieeffizienz-Experte die Aufgabe der Qualitätssicherung. Damit die staatlichen Gelder nur für korrekt ausgeführte Maßnahmen ausgezahlt werden, überprüft er ab und an die Arbeit der Handwerker. Wer nicht so lange auf den Förderbescheid der Bafa warten möchte, kann auch schon vorher mit den Sanierungsmaßnahmen beginnen. &bdquo;Dann aber auf eigenes Risiko“, sagt Heckelmann. Sowieso-Kosten werden mit gefördert Insgesamt 60.000 Euro pro Wohneinheit fördert die Bafa im Jahr. Bury könnte also für die zwei Wohneinheiten in einen Topf von 120.000 Euro hineingreifen. &bdquo;Der größte Posten wird die Fassadendämmung werden“, erklärt der Bünder. Aber das Gute sei, dass auch die Entsorgung der Asbestplatten, die sich noch unter der Fassade befinden, und das abschließende Streichen der Fassade zum Einzelprojekt gehören und mit gefördert würden. Auf dem Sanierungsfahrplan sind diese Kosten als die Sowieso-Kosten vermerkt. Ist die Rechnung von den Handwerkern da, reicht der Energieberater sie gemeinsam mit seiner Honorarrechnung und der Fachunternehmererklärung des Handwerkers bei der Bafa ein. Der Hauseigentümer geht in Vorkasse, zahlt die Rechnungen und muss dann wieder einmal warten. Lizenzierte und von der Bafa genehmigte Energieeffizienz-Experten finden Sie auf der Internetseite www.energie-effizienz-experten.de.

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