So lief die erste Saison im Bünder Freibad

Bünde. Rund 40 verkleidete Jungen und Mädchen feierten gestern das Ende der Bünder Freibadsaison mit dem traditionellen Abschwimmen. Egal ob als Banane, Schnabeltier oder Tannenbaum verkleidet: zur Feier des Tages springen die Kinder und Jugendlichen in ihren ungewöhnlichen Kostümen ins Wasser. Damit endet die zweite Saison des neuen Freizeit- und Sport-Schmuckstücks zwischen Steinmeisterpark und Else. Die Zahlen, die die Bünder Bäder GmbH auf Nachfrage der NW liefert, lassen aufhorchen, denn das Freibad scheint wieder einer der großen Treffpunkte für Menschen aus der Stadt und der weiteren Umgebung zu sein. Nach der Eröffnung im Juni des vergangenen Jahres galt zunächst noch Schonbetrieb. Einerseits waren die Besucherzahlen wegen der Corona-Pandemie noch beschränkt. Aber auch die Technik im neuen Bad sollte stufenweise an ihre Grenzen gebracht werden. So konnten an einem Wochenende Mitte Juni 2021 zunächst 300 Badegäste das neue Freibad auf Herz und Nieren testen. Diese Generalprobe bestand das 10-Millionen-Euro-Bad problemlos. War ein Besuch im vergangenen Jahr nur mit einer Terminbuchung möglich, da die maximale Besucherzahl noch beschränkt war, fielen diese Einschränkungen in dieser Saison komplett weg. Anke Sundermeier, Sprecherin der Bünder Bäder GmbH, sagt: &bdquo;Das Freibad hat seine erste richtige Belastungsprobe mit Bravour bestanden.“ Eintrittspreise und Hitze lockten 2018 Gäste ins Freibad Vom Bad begeistert sind vermutlich auch die Kinder und Jugendlichen, die nun noch den letzten Tag der Saison in dem Bad genießen. Besonders freuen an diesem Tag kann sich Jost Bergmann. Von Torsten Ransiek, Jugendwart der TG Ennigloh wird er mit dem Preis für das beste Kostüm ausgezeichnet. Denn Jost geht an diesem Tag als Weihnachtsbaum. &bdquo;Mein Onkel ist Weihnachtsbaumverkäufer“, erklärt er, woher er das Baum-Kostüm hat. (Der Onkel hatte das Kostüm als gut gemeintes &bdquo;Geschenk“ zu seinem 30. Geburtstag bekommen.) Wegen der Einschränkungen in 2021 wäre ein Vergleich der Besucherzahlen mit der aktuellen Saison nicht aussagekräftig. Im vergangenen Jahr waren es aber immerhin 25.714 Menschen, die Abkühlung suchten (mit Terminbuchung und beschränkter Besuchszeit). Laut Anke Sundermeier zählte man in Bünde in dieser Saison mehr als 50.000 Besucher (Stand Freitag, 9. September). Das sind etwa so viele wie im Hitze-Sommer 2018, als – noch im alten Freibad – fast 51.500 Menschen innerhalb von viereinhalb Monaten gezählt wurden. Grund für diese hohen Besucherzahlen waren vor vier Jahren einerseits die Hitze, aber auch die Halbierung des Eintrittspreises im Vergleich zu den Vorjahren, als wesentlich weniger Besucher ins Bünder Freibad kamen. In manchen Monaten kam in diesen Jahren nur ein Bruchteil der Besucher. Zum Vergleich: Im Juli 2018 besuchten rund 20.000 Menschen das Freibad. Im selben Monat 2017 waren es 8.000. "Wir können endlich mal wieder richtig unseren Job machen" Die letzte Saison vor dem Abriss und dem Neubau war 2019. Sie startete im Mai vor drei Jahren wegen des kühlen Wetters zwar zaghaft, legte dann im damaligen Juni aber stark zu. Bis Ende Juni 2019 kamen 18.700 Gäste ins Freibad – 3.700 mehr als zum selben Zeitpunkt 2018. Im Vergleich zu den beiden letzten Jahren vor dem Neubau, die man durchaus als Besucherrekordjahre des alten Freibads bezeichnen kann, sind die Zahlen also nicht unbedingt nach oben geschnellt, dennoch sind die Beteiligten mehr als zufrieden. Anke Sundermeier: &bdquo;Die Badegäste zeigten sich begeistert vom neuen Freibad, einige Badegäste haben auch längere Fahrtzeiten für den Freibadbesuch auf sich genommen. Durch die Lockerungen der Corona-Maßnahmen, konnte nun auch das Beachvolleyball-Feld in Betrieb genommen werden und wurde mit Freude von den Badegästen für so manches Match genutzt.“ Auch der neue Kiosk käm gut bei den Besuchern an. &bdquo;Wir können endlich mal wieder richtig unseren Job machen“, blickt Badleitung Kerstin Lech auf die aktuelle Saison zurück. Sie sei dankbar wie gut die Badesaison verlaufen sei. Auch Bäder-Chefein Marion Kapsa ist mehr als zufrieden. &bdquo;Das war eine fantastische Saison“, sagt sie. Sie selbst beteiligt sich in einem Steampunk-Outfit am traditionellen Abschwimmen. Für die nächste Freibad-Saison ist auch schon das nächste Highlight geplant: 2023 sollen die Ostwestfalenmeisterschaften im Schwimmen im Bünder Freibad ausgetragen werden, wie Torsten Ransiek verrät. Bis dahin wird es aber noch etwas dauern. Nun wechselt das Bäder-Team für die Wintersaison zunächst mal wieder in die Bünder Welle.

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