Bünderin warnt vor gefährlichem Hund und zeigt Halter an

Bünde. Sie traue sich kaum noch auf die Straße, und diese Angst würden auch Nachbarn mittlerweile mit ihr teilen. Eine Frau aus Bünde berichtet der NW-Redaktion davon, dass sie und ihr Hund nun zum wiederholten Male von dem großen Hund eines älteren Mannes, der in der Nähe lebt, angegriffen worden seien - zuletzt am Freitag, 5. Februar. Problem dabei: Der Hundehalter besitze wohl nicht mehr die Kraft, den großen Ridgeback zu halten und lasse ihn deshalb ganz ohne Leine laufen. Erneut hat die Hundehalterin nun Anzeige beim Ordnungsamt der Stadt Bünde gestellt, die dies auf NW-Nachfrage bestätigt. "Bitte helfen Sie mir, die Bevölkerung vor diesem gefährlichen Hund zu schützen", schreibt die offensichtlich verzweifelte Bünderin in einer E-Mail an die NW-Redaktion. Und so, wie sich ihre Zeilen lesen, klingt sie auch am Telefon. Schon im Mai vergangenen Jahres habe sie eine unschöne Begegnung mit dem großen Hund des Mannes gemacht. Der Ridgeback sei "sehr aggressiv und mit gefletschten Zähnen" auf sie zugekommen. Ein Jagdhund, den auch Raubkatzen fürchten Ridgebacks sind große und starke Hunde, die ursprünglich aus einigen Teilen Afrikas stammen und zur Jagd von Wild und sogar Raubkatzen eingesetzt werden. Auch als Wachhund werden sie gehalten. Wie die Frau berichtet, ging sie am Freitag, 5. Februar, mit ihrem Hund spazieren, als der Ridgeback auf sie zukam. Der habe ihren Hund gebissen und sie habe geistesgegenwärtig alles was sie fand, auf das angreifende Tier geworfen. "Der Hund ließ dann auch ab und entfernte sich", erzählt sie am NW-Lesertelefon. Sie wusste aber auch, dass der Besitzer des großen Tieres sich hinter einem Gebüsch versteckt hielt und sich nicht heraustraute. "Ich habe noch nach ihm gerufen und ihn gebeten, seinen Hund endlich an der Leine zu führen, bevor noch etwas Schlimmeres passiert. Aber man bekommt von ihm einfach keine Antwort. Es hat von ihm auch noch keine Entschuldigung gegeben", sagt sie. "Dann wollen wir doch mal sehen, wer der Stärkere ist" Einmal nur habe der Mann vergangenes Jahr etwas gesagt, als dessen Hund ihren Hund angreifen wollte und sie ihr Tier schützend zur Seite zog: "Dann lassen Sie ihren Hund doch auch einfach mal von der Leine, damit die Tiere sich messen können. Dann wollen wir doch mal sehen, wer der Stärkere ist." Danach habe sie tatsächlich am Geisteszustand des Mannes gezweifelt. Dass ihr Hund jetzt keine offenen Verletzungen davon trug, klingt zunächst gut, wirft aber auch das Problem auf, den Angriff des Ridgeback beweisen zu können. "Ich bin mit ihm nicht zum Tierarzt gefahren, weil ich nirgends Blut sehen konnte", erklärt die Frau. Auch im Mai vergangenen Jahres, nach Anzeigen bei Ordnungsamt und Polizei, seien fehlende Verletzungen ein Hindernis für weitere Schritte der Behörden gewesen. Doch für den Angriff am Freitag Anfang Februar gibt es offenbar Zeugen. So sei eine Anwohnerin nach dem Vorfall auf sie zugekommen und habe sich sogar bei ihr entschuldigt, dass sich der ältere Mann in ihrem Garten hinter einem Gebüsch verstecken konnte, als dessen Hund angriff. Es gibt keine Tierarztrechnung als Beweis für Verletzungen Das Ordnungsamt der Stadt Bünde bestätigt die Anzeigen. Im vergangenen Jahr sei es eine Anzeige wegen aggressiven Verhaltens des Ridgeback gewesen, wie eine Sprecherin der Stadt mitteilt. Denn damals habe der Hund nicht zugebissen. Danach sei gegen den Halter des großen Tieres aber immerhin schon eine Verwarnung ausgesprochen worden. "Jetzt ist tatsächlich auch ein Problem, dass es keine Rechnung über eine Behandlung durch einen Tierarzt gibt, mit der man eventuelle Verletzungen beim angegriffenen Hund auch später noch nachweisen könnte." Doch eine Hoffnung bleibt für die Frau: "Das Ordnungsamt wird sich nun die Aussagen der genannten Zeugen anhören, um sich ein Bild zu machen. Ein Bußgeldverfahren ist eingeleitet." In der jüngeren Vergangenheit landeten Vorfälle dieser Art nicht selten auch vor Gericht.

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