Wie Eltern ihre Kinder auf den Kita-Neustart vorbereiten können

Bünde/Kirchlengern. Seit Wochen findet keine Kinderbetreuung statt, weder in Kitas noch bei Tagesmüttern. Jetzt gibt es einen Plan, wie es weitergehen soll. Besonders kleinere Kinder könnten sich damit schwertun. &bdquo;Wir müssen den Kindern jetzt viel Vertrauen geben“, sagt Anke Lückingsmeier von der evangelischen Kita &bdquo;Auf der Wehme“ in Kirchlengern. Zuerst kehren die Vorschulkinder in die Betreuung zurück, was es für Pädagogen und Eltern leichter machen könnte. &bdquo;Die Vorschulkinder kennen die Einrichtung. Und sie kennen sich untereinander“, sagt Sylvie Scholz. Sie ist stellvertretende Leiterin der DRK-Kita Krempoli. Dort haben die Erzieherinnen versucht, die Beziehungen mit den Kindern aufrecht zu erhalten. Beziehungsarbeit ist wichtig &bdquo;Wir haben Spiel-und-Spaß-Tüten verteilt und halten mit Briefen Kontakt“, sagt sie. Die Beziehungsarbeit auf Entfernung stand auch bei den anderen Kitas auf dem Programm. Es wurden Blumensamen verschickt, Telefonate geführt, bei Spaziergängen gewunken. Natürlich, darin sind sich alle einig, komme es beim Neustart immer ganz auf das Kind an. &bdquo;Alle reagieren unterschiedlich“, sagt Sylvie Scholz. Und jedes Kind müsse anders begleitet werden. Grundsätzlich &bdquo;müssen wir ganz nah beim Kind sein“, sagt Bärbel Brümmelhörster, Leiterin der AWO-Kita in Spradow. Das unterstreicht auch Anke Lückingsmeier: &bdquo;Wir beginnen vor den Sommerferien keine Projekte mehr. Jetzt geht es um Vertrauen und Wohlbefinden und die zwischenmenschliche Ebene.“ Ein neuer Kita-Alltag Schließlich wird sich auch der Kita-Alltag verändern: Die Gruppen sind kleiner, vielleicht ist die Lieblingsbetreuerin nicht da, weil sie zur Risikogruppe gehört. &bdquo;Bei jedem Toilettengang muss ein Erwachsener dabei sein, damit die Hände richtig gewaschen werden“, sagt Lückingsmeier. Außerdem dürfen die Eltern die Einrichtungen nicht betreten: Sie verabschieden die Kinder vor der Eingangstür und holen sie auch von dort wieder ab. Das sind Beispiele für zahlreiche Maßnahmen, die die Kita-Leitungen umsetzen, um die Erzieher und die Kinder zu schützen. Glücklicherweise sind viele dieser Maßnahmen für die Kinder nicht neu: &bdquo;Wir machen den Kindern bewusst, was sie Neues im Alltag gelernt haben und machen vieles auch in der Kita“, sagt Lückingsmeier. Eltern sollten ihren Kindern die Situation vorsichtig erklären, ohne zu dramatisieren. &bdquo;Nicht zu viel erklären, sondern verständlich für das Alter“, sagt Brümmelhörster. Was Eltern tun können Zusätzlich können Eltern ihre Kinder auf die bevorstehende Kita-Zeit gut vorbereiten. &bdquo;Besonders die älteren Kinder fragen ja auch nach der Kita“, sagt Brümmelhörster. Darüber kann gut ein Brückenschlag zum weiteren Vorgehen gemacht werden. &bdquo;Sagen Sie dem Kind, wann es wieder losgeht, wenn Sie das schon wissen“, rät Brümmelhörster. Eltern sollten dem Kind signalisieren, dass es jetzt wieder seine Freunde treffen kann. &bdquo;Das Kind darf gerne aus der Vergangenheit berichten.“ Beim Spaziergang könne der Weg gut an der Kita vorbei führen, sagt Lückingsmeier: &bdquo;Der Weg zur Kita und auch das Haus bleiben so bewusst.“ Auch könnten Rituale wiederholt werden, die es zur Kita-Zeit gab, zum Beispiel die Morgenrituale oder wenn das Kind nach Hause kommt. Manchmal helfe es auch, wenn das Kind in der Kita anruft und mit seiner Erzieherin sprechen kann, sagt Sylvie Scholz. Überhaupt, das betonen die drei Frauen, könnten die Eltern jederzeit anrufen und um Rat fragen oder offene Fragen klären. Zwar werde jedes Kind anders auf den Neustart reagieren, insgesamt sind die drei Kita-Leiterinnen aber sehr optimistisch: &bdquo;Kinder sind so stark, das sollte man nicht unterschätzen“, sagt Brümmelhörster.

Meistgelesen