Das Stadtbus-Internet im Test

Bünde. Seit Sommer vergangenen Jahres haben die Bünder Stadtbusse kostenfreies WLAN. 150 Megabyte stehen den Fahrgästen jeden Tag pro Bus zur Verfügung. Im April zog die Stadtverkehrsgesellschaft Bünde das erste Fazit - und das war sehr positiv. Anna-Charlotte Klose und Celina Allard, zwei Praktikantinnen der Bünder Lokalredaktion, testeten das WLAN im Stadtbus. Bewaffnet mit Notebook, Handys und Kamera fuhren sie durch ganz Bünde und schauten, was das WLAN leisten kann. Der Test: Um 13.15 Uhr startet die große Fahrt am Museumsplatz. Gleich die erste Belastungsprobe, denn um diese Zeit sind die Busse reichlich gefüllt mit heimfahrenden Schülern. Und auf dem Weg nach Bustedt kommt man an gleich zwei großen Schulen vorbei. Aber was machen die Schüler auf der Fahrt mit dem Internet? Natürlich Musik hören. Also gleich die Kopfhörer raus und Spotify angemacht. In einigen Fernbussen ist das schon eine Herausforderung. Meinen bisherigen Erfahrungen nach klappt das Abspielen etwa fünf Minuten problemlos, bis es dann schlechter läuft oder gar komplett abstürzt. Was in den Stadtbussen definitiv nicht der Fall ist. Ich drücke auf "Play" und kann die ganze Fahrt über entspannt meine Lieblingsmusik genießen. Nicht ein einziges Mal hängt es sich auf oder hakt. Auch nicht, als sich der Bus mit weiteren Schülern füllt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten klappt das Laden Aber was macht man sonst noch mit dem Handy, außer Musik hören? Zum Beispiel fragt man die Mutter auf Whatsapp, was es zum Mittagessen gibt. Da gibt es erst ein paar kleine Schwierigkeiten am Anfang, denn meine Nachricht wird nicht gleich abgeschickt. Ich logge mich einmal aus und wieder ein. Danach kann ich nicht nur Nachrichten verschicken, auch Fotos und sogar Whatsapp-Anrufe klappen problemlos. Die anderen sozialen Medien müssen natürlich auch getestet werden. Instagram ist ein weiterer Stolperstein, denn mit vielen Schülern im Bus kann zunächst kein einziges Bild geladen werden. Nur die Spotify-Musik plärrt fröhlich weiter. Erst als der Bus leerer wird und ich mich noch einmal aus- und wieder einlogge, kann ich mich bei Instagram durchklicken. Ich kann sogar ein Bild im Bus machen und es auf meine Seite stellen. Das Hochladen dauert tatsächlich nur wenige Sekunden. Auch Lokalportal, das soziale Netzwerk für das Bünder Land, läuft im Bus problemlos. Dann packe ich mein Notebook aus, um Netflix zu testen. Das Einloggen klappt zwar erst beim zweiten Versuch, aber dann ist schließlich Netflix geöffnet. Ich bin gespannt, wie weit ich mit meinen 150 Megabyte komme. Ich starte eine Serie und lasse sie einfach mal laufen. Ganze fünf Minuten und 47 Sekunden kann ich die Folge gucken. Danach ist Feierabend. Auch einloggen kann ich mich nicht mehr, mein Datenvolumen ist aufgebraucht. Manche nutzen die Fahrt, um sich auf nw.de zu informieren oder bei Wikipedia schon mal für die Hausaufgaben zu recherchieren. Nachdem ich mich durch die Seiten geklickt habe, stelle ich fest: Es klappt sehr gut und verbraucht auch weniger Datenvolumen. Charlotte hat unterdessen versucht, online zu shoppen. Das hat auch geklappt. Eine ganze Stunde lang habe ich nebenbei auch Spotify laufen lassen. Die Lieder haben nicht einmal gehakt. Das Fazit: Das Fazit: In einem prall gefüllten Bus hat bei mir fast nichts mehr funktioniert, dafür aber bei meiner Mitfahrerin Anna-Charlotte - und wir haben genau das gleiche Handy. Wenn der Bus dann leerer wird, funktioniert alles. Ein paar Minuten lang kann man sich seine Lieblingsserien angucken, danach ist das Datenvolumen verbraucht. Aber mal ehrlich, was braucht man denn schon alles auf einer Busfahrt? Nach einem langen Schultag möchte ich nur die Augen schließen und in Ruhe meine Musik hören. Und dass das reibungslos funktioniert, kann ich nach zweistündiger Busfahrt absolut bestätigen. Man ist ja sowieso nicht lange unterwegs, da kann man auch warten, bis man zuhause ist. Mit den sozialen Medien können sich Fahrgäste ebenfalls gut beschäftigen, solange der Bus nicht zu voll besetzt ist. Das WLAN in den Bussen ist deshalb eine tolle Bereicherung.

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