Bünde. Bei der Hundesportart Treibball handelt es sich um eine Mischung zwischen Hüten und Billard. Ziel ist es, dass der Hund Gymnastikbälle zu seinem Besitzer ins Tor treibt. Und zwar in richtiger Reihenfolge.
Und das soll eine Beschäftigung für einen Labrador Retriever sein, der doch eher für seine Fähigkeiten im Apportieren bekannt ist? Besitzerin Daniela Steinmeier zunächst skeptisch, ob ihrem Hund Honey dieser Sport Spaß machen würde. Doch nachdem beide an einer Seminarwoche bei Hundetrainerin Anja Jakob teilgenommen hatten, waren alle Zweifel aus dem Weg geräumt. Labrador Honey war vom Schubsen der Bälle begeistert und so setzten die beiden ihr Training in der Hundeschule Pfotendorf in Löhne bei Nicole Köster wöchentlich fort.
Für einen Meistertitel mussten auch zu Hause die Grundkommandos fleißig geübt werden. Schon bald fiel es Honey nicht mehr schwer, die Bälle ins Tor zu treiben. Schnell war klar, dass einer Turnierkarriere nichts im Wege stand.
Beim Treibball gibt es mehrere Klassifizierungen. So wird nicht nur nach der Größe des Hundes eingeteilt, sondern es wird auch zwischen Hütehunden und anderen Rassen unterschieden. Das kommt Honey zugute, denn der Labrador gehört zur Gruppe der Apportier-, Stöber- und Wasserhunde.
So sind Honey und ihre Besitzerin in diesem Jahr in der Klasse A3 gestartet, in der der Hund drei Gymnastikbälle aus einer Entfernung von zehn Metern ins Tor treiben muss. Im ersten Durchgang ist die Reihenfolge frei wählbar, im zweiten Durchgang wird sie vorgegeben. Der Hund muss deswegen verschiedene Kommandos wie "weiter", "rechts", "links", "vor" und stopp" beherrschen, damit er nicht einen falschen Ball in das Tor schiebt.
Jetzt wartet die nächsthöhere Klasse auf Honey und Daniela Steinmeier: Dann müssen schon sechs Bälle bewältigt werden, in der höchsten Klasse sind es schließlich acht Bälle und die Distanz erhöht sich auf 20 Meter. Bis dahin liegt allerdings noch ein weiter Weg mit vielen Trainingsstunden vor den beiden.