Nach DSDS-Ende: Rapper aus Kreis Gütersloh ist sauer auf Verantwortliche der TV-Show

Werther. Es könnte alles so schön sein. Bis kurz vor die Live-Shows hat Nikolaos Simediriadis es bei Deutschland sucht den Superstar geschafft. Vier Mal war der junge Mann aus Werther zur besten Sendezeit bei einer der bekanntesten deutschen Fernsehshows zu sehen. Zwischen zwei und drei Millionen Fernsehzuschauer erlebten an jedem dieser Sendetermine, wie der Rapper aus dem Wertheraner Jugendzentrum zum Publikumsliebling avancierte. Und nebenbei machte er mit seinem selbst geschriebenen Song "Let's Bounce" auch abseits der TV-Kameras Karriere. Doch nachdem für den 23-Jährigen am vergangenen Samstag nun Schluss in der TV-Show war, ist die Enttäuschung groß. Zwar liegen die Dreharbeiten für die Recalls der Castingshow schon knapp fünf Monate zurück, doch noch immer verspürt Nikolaos einen Stich im Herzen, wenn er an das Aus denkt. Die Songauswahl war nicht fair, findet Big N rückblickend "Es war mir klar, dass ich rausfliegen würde", sagt er zwei Tage nach der Ausstrahlung beim Telefonat mit dieser Zeitung. Denn dass er nicht der größte Sänger sei, hat er selbst schon oft zugegeben. Aber als Sänger ist er ja auch nicht angetreten, sondern als Rapper. "Wenn man einem Rapper einen Song von Justin Bieber gibt, dann ist klar, dass das nicht funktioniert. Ich hätte einen Song von Eminem performen müssen, dann hätte ich alle rasiert", sagt er und will nicht ausschließen, dass die Songauswahl ein bewusster Schachzug der Produktionsfirma war. "Denen, die als Schlagersänger antreten, gibt man ja auch Schlager", nennt er ein Beispiel. Vielleicht sei DSDS auch einfach das falsche Format gewesen. Natürlich habe er bei der Songzuteilung auch gesagt, dass er einen anderen Song singen wolle - ohne Erfolg. Aber er habe auch nicht "rumheulen" wollen wie die anderen und dann einfach versucht, das Beste aus den Vorgaben zu machen. Immer in der Hoffnung, dass man bei der nächsten Castingrunde auf seine Wünsche eingehen werde. "Aber das sieht man natürlich im Fernsehen alles nicht, und dann wird es so zusammengeschnitten, dass es aussieht, als sei ich arrogant", sagt er. Bei TikTok ist der 23-Jährige weiterhin gefragt "Im Endeffekt bin ich traurig, dass ich nicht in den Liveshows dabei bin", sagt Big N und zeigt sich dann aber versöhnlich. "Ich habe einen Top-Push bekommen, und dafür bin ich sehr dankbar." Und mit diesem Push läuft es im Moment ganz gut für ihn. Bis zum Sommer ist er an jedem Wochenende ausgebucht und tritt in Clubs auf. In dieser Woche geht es sogar für einige Auftritte nach Österreich, und auch Gigs in der Schweiz sind geplant. Alle seine Videos werden auf TikTok immer noch 100.000-fach geklickt. Das offizielle Video zu seinem Mega-Hit bereits über 5,5 Millionen Mal. Und auch die Plattenfirma Universal setzt weiterhin auf Big N. Am 24. März wird sein nächster Song veröffentlicht. Und auch für ein drittes Stück ist die Zusammenarbeit mit Universal bereits in trockenen Tüchern. "Vielleicht wird der Vertrag sogar nochmal für zwei weitere Songs verlängert, aber das steht noch nicht fest", sagt Simediriadis. Auftritte bei den Terra Wortmann Open und im Osnabrücker Alando Material genug hat er. "Für die Fernsehzuschauer sieht es immer so aus, als hätte ich nur diesen einen Song 'Let's Bounce'", sagt er, dabei habe er noch einiges in der Schublade, das er bei seinen Clubauftritten auch präsentiere und das ebenfalls gut ankomme. In OWL ist Big N im Juni zu hören, da spielt er im Rahmenprogramm des Tennisturmiers Terra Wortmann Open, der früheren Gerry Weber Open. Im Osnabrücker Club Alando können ihn seine Fans bereits am 17. Mai erleben. Bei DSDS wird er nun keine Hauptrolle mehr spielen. Aber die Erlebnisse rund um die Fernsehshow und die Mitstreiter wird er nie vergessen. Und ganz besonders die Zeit in Thailand wird in Erinnerung bleiben. "Thailand war geil", sagt er, auch wenn er dort letztlich nur drei Tage war. "Direkt nach der Entscheidung sind wir zurück ins Hotel und hatten noch eine Stunde Zeit zum Packen, dann ging es zum Flughafen."

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