Raubüberfall auf Edeka-Markt im Kreis Gütersloh: So erging es dem Personal

Versmold-Bockhorst. Der Start in die Woche begann für das Team von Meike Niemöller mit einem gehörigen Schrecken. Kurz nach Ladenöffnung am Montag, 25. September, kam ein Maskierter in den Supermarkt und bedrohte die Angestellten mit einem Messer. Der Schock ist bei Niemöller auch einen Tag später noch deutlich spürbar. "Das ist schon echt eine Hausnummer", sagt die Einzelhändlerin im Gespräch. An den Montagmorgen denkt sie dabei mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Die Situation war mehr als bedrohlich für sie und ihre Angestellten. Gegen 7.30 Uhr stand der bislang unbekannte Räuber plötzlich auf der Fußmatte im Eingangsbereich des Edeka-Marktes an der Dorfstraße. Er zog, so beschreibt es Niemöller, unmittelbar ein großes Fleischermesser mit einem braunen Handgriff aus seiner Tasche. "Er hat nur Überfall, Tresor auf", gerufen. Allerdings hätten die Kolleginnen, die zu diesem Zeitpunkt im Verkaufsraum waren, keinen Zugriff auf den Tresor oder Wertgegenstände gehabt. Team schlägt Täter in die Flucht Meike Niemöller selbst hat den Überfall nicht direkt mitbekommen. Sie habe sich in den Hinterräumen befunden und sei erst später auf die bedrohliche Situation aufmerksam geworden. "Die Kolleginnen wurden zurückgedrängt und haben dann die Tür zu den hinteren Räumen geöffnet. Dann konnte ich hören, was im Verkaufsraum passiert", berichtet sie. "Das war ein einziges lautes Geschrei." Bild: niemoller-2-von-4Der Vorfall habe nur wenige Minuten oder gar Sekunden gedauert. Genau kann Meike Niemöller das nicht mehr sagen. Zu tief sitzt der Schock. Schließlich gelang es dem Team, den Täter in die Flucht zu schlagen. "Erst nachdem weitere Mitarbeiterinnen dazu kamen, überlegte es sich der Räuber anders und flüchtete", heißt es im Polizeibericht. Eine weitere Kollegin handelte laut Niemöller gedankenschnell und lief durch einen Hinterausgang auf die Straße. Sie konnte eine Gestalt flüchten sehen, später sei ein Auto aus dem Dorf heraus gefahren. Ob das Fahrzeug dem Täter gehört, ist nur eine Mutmaßung. So sah der Täter aus Mutmaßen können die Bockhorster auch nur über das Motiv des Täters. "Wahrscheinlich war es eine Ausnahmesituation", sagt die Inhaberin. Trotzdem: Völlig planlos könne er nicht vorgegangen sein. "Normalerweise kommen die ersten Kunden wenige Momente nach der Öffnung zu uns. Aber am Montag war hier keiner." Möglicherweise habe der Kriminelle auf eine günstige Situation gewartet. Er trug zum Tatzeitpunkt einen schwarzen Kapuzenpullover, eine Sonnenbrille und einen bunten Schal. "Das war das einzig wirklich Auffällige", so Niemöller. Auf der Tasche, aus der er das Messer zog, stand der Aufdruck des Discounters "Rewe". Er war etwa 1,80 Meter groß, etwa 30 Jahre alt und sprach mit ausländischem Akzent. Viel mehr als Aussagen aufnehmen und Fotos vom Laden machen, konnten die alarmierten Polizeibeamten nicht tun. Spuren habe der Räuber keine hinterlassen, nichts mit seinen Händen berührt. Über mögliche Beute konnte bislang keine Angaben gemacht werden. Die Polizei Gütersloh sucht Zeugen. Wer kann Angaben zu der Tat und dem beschriebenen Täter machen? Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 05241 869-0 entgegen. Nicht der erste Überfall Das Team des Bockhorster Nahversorgers ist durchaus leidgeplagt. Schon vor einigen Jahren wurde Niemöller Opfer eines dreisten Überfalls. Am 3. November 2015 betrat zunächst eine männliche Person den Verkaufsraum an der Dorfstraße. Kurz danach kamen zwei weitere männliche Täter hinzu, die drei Jugendlichen waren mit Mützen und Schals maskiert. Sie hielten Messer in den Händen. Die jugendlichen Täter gingen dabei äußerst brutal vor: Sie zwangen die damals 50-jährige Angestellte zur Herausgabe von Bargeld, griffen dazu der Frau in die Haare und zerrten sie in Richtung Kasse. Die Frau konnte sich allerdings befreien und flüchtete in die Hinterräume des Ladens. Die Täter verließen daraufhin ohne Beute den Laden. Sie konnten ermittelt werden. Wie die Polizei mitteilte, handelte es sich um einen damals 16-Jährigen aus Hilter sowie zwei 15-Jährige aus Versmold und Bad Rothenfelde.

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