Bekannte Auswanderer verabschieden sich von TV-Show "Goodbye Deutschland"

Versmold/Mallorca. Sven Florijan ist es gewohnt, Schlagzeilen zu machen und in der Öffentlichkeit zu stehen. In der bekannten VOX-Doku-Soap "Goodbye Deutschland" wird der 43-Jährige vorerst nicht mehr zu sehen sein. Bereits Ende Juli deutete sich das an. Da gab der bekannte Mallorca-Auswanderer zusammen mit seinem Ehemann Sebi Florijan über seinen Instagram-Account Antwort auf die öfters gestellte Frage, wann neue Sendungen mit ihnen zu sehen seien. "Das Ding ist: Bei uns läuft es momentan gut. Das ist wohl für die Zuschauer zu uninteressant." Ein bisschen traurig seien sie schon, dass das Authentische offenbar nicht so sehr zähle. "Ob wir überhaupt noch mal für Goodbye Deutschland drehen, schauen wir mal", schließt er den Post. So läuft es im Restaurant auf Mallorca "Ich weiß, wo der Hase langläuft. Wir haben aber keine Lust, uns irgendwelche Storys einfallen zu lassen", bekräftigt Sven Florijan jetzt im Gespräch. Deshalb hat das Paar entschieden, sich für den Moment von "Goodbye Deutschland" zu verabschieden. Ob sie irgendwann wieder bei Vox oder anderswo im Fernsehen zu sehen sein werden, schließen die beiden allerdings nicht aus. Am wichtigsten für die Restaurant-Betreiber ist es, dass ihr Bon Sol im Ferienort Cala Ratjada gut laufe - und das tut es ganz offensichtlich. Negative oder spektakuläre Schlagzeilen für die TV-Kameras zu produzieren, das möchten die Florijans nicht. Schließlich habe er auch eine Verantwortung seinen Mitarbeitern gegenüber. "Wir wollen wir sein und uns nicht verstellen", betont der aus Versmolds Nachbarschaft Aschendorf stammende Sven Florijan. Dafür bekommt er auf Instagram und Facebook viel Zuspruch. Ohnehin gibt es viele positive Kommentare zum Restaurant und zur Haltung der beiden allgemein. Lesen Sie auch: Bekannter Auswanderer macht Imbiss dicht und reist wieder nach Mallorca Sven Florijan begleitete Kult-Dragqueen Olivia Jones zum "Dschungelcamp" Vom schrillen Kugelblitz von St. Pauli zum bodenständigen, bescheidenen Gastronomen auf Mallorca: Das, wozu der 43-Jährige früher jederzeit Ja gesagt hätte, ist für ihn heute kein Thema mehr. Vor zehn Jahren begleitete Sven Florijan Kult-Dragqueen Olivia Jones als deren Assistent nach Australien zum RTL-Dschungelcamp. "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" hätte sich der bunte Paradiesvogel einige Zeit lang vorstellen können. Vom HK auf seine einstigen Ambitionen angesprochen winkt der Wahl-Mallorquiner sofort ab. Zwei Anfragen für TV-Show "Sommerhaus der Stars" Zweimal, so er zählt er weiter, habe RTL für das "Sommerhaus der Stars" angefragt. Doch Sven und Sebi Florijan lehnten ab. "Ich bin ein richtiger Herzensmensch und hätte da wahrscheinlich viel geheult - das muss nicht sein", findet der gebürtige Bad Rothenfelder. Das Format des Privatsenders bietet ihnen zu wenig Privatsphäre und zu viel Konfliktpotenzial. Mit seinen TV-Auftritten möchte das Paar nicht den guten Ruf des Bon Sol gefährden. "Der Laden ist schließlich unsere Rente." Gefühle zu zeigen, das scheut Sven Florijan keinesfalls. Er lässt über Social Media die Öffentlichkeit an seinen Gedanken und Erlebnissen teilhaben und er sendet immer wieder klare Botschaften ins Netz: "Genieße das Leben, mach das, was dir Spaß macht, lass dir von keinem einreden, was du tust, sei einfach du selbst. Die Menschen reden sowieso, egal was man macht." Wird es noch ein weiteres Restaurant auf Mallorca geben? Bilder nur in Unterhose sind ihm nicht unangenehm, sondern damit will er anderen Übergewichtigen Mut machen, zum eigenen Körper zu stehen. "Zeigt euch, schämt euch nicht!" Der 43-Jährige selbst speckt aus gesundheitlichen Gründe zurzeit etwas ab. "Ich muss mehr tun", gesteht er. Immer wieder zeigt Sven Florijan auch klare Kante gegen Homophobie und setzt Zeichen für mehr Toleranz. Am häufigsten aber postet er Neuigkeiten und fröhliche Bilder aus dem Restaurantbetrieb, dankt immer wieder den "vielen tollen Gästen", dem "tollen Team" und wirkt manchmal so, als könne er sein Glück selbst gar nicht richtig fassen. Zwischenzeitlich liebäugelten Sven und Sebi Florijan mit einem weiteren Gastronomiebetrieb auf der Insel, haben sich dann aber bewusst dagegen entschieden. "Man muss nicht übertreiben", sagt der 43-Jährige. Die beiden sind "glücklich und stolz" auf ihr Bon Sol - das soll für den Moment reichen. Das Restaurant könnten sie inzwischen so führen, dass sie sich selbst auch mal Auszeiten gönnen. Sowohl viele Touristen, aber auch Einheimische gehören zu den Gästen, weshalb die Florijans darüber nachdenken, perspektivisch auf eine Winterschließung zu verzichten. Das ist der große Traum der beiden Auswanderer Mitte November geht die zweite Saison für das Gastronomen-Ehepaar vorbei. "Wahnsinn - wir haben keine Sekunde bereut. Wir freuen uns auf weitere viele Jahre." Anders als im vergangenen Jahr werden die Florijans ihre Winterferien nicht auf dem Hof in Versmolds Nachbarschaft verbringen, wo Sven Florijans Mutter lebt. Sie reisen nach Andalusien - neben Mallorca schlägt ihr Herz für die Region rund um Malaga. "Wir träumen davon, irgendwann nach Andalusien zu ziehen", verrät Sven Florijan. Auf dem spanischen Festland habe man noch einmal mehr Möglichkeiten. Aber das ist Zukunftsmusik - und spätestens dann vielleicht auch wieder interessant für "Goodbye Deutschland".

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