Ordnungsamt löst Mennoniten-Hochzeit mit 190 Gästen auf

Versmold. Einen massiven Verstoß gegen die geltenden Corona-Regeln hat es am vergangenen Samstag bei der Mennoniten-Brüdergemeinde in Bockhorst gegeben. Das bestätigte Bürgermeister Michael Meyer-Hermann auf Anfrage. &bdquo;Dort wurde eine Hochzeit mit 190 Teilnehmern gefeiert." Bereits seit der Diskussion um Gottesdienste zu Weihnachten ist die Stadt eigentlich im intensiven Austausch mit der Mennoniten-Brüdergemeinde. Die Verwaltung hat mit ihr gemeinsam ein detailliertes Hygienekonzept erarbeitet. Regeln zu Abstand, Lüften und Maskenpflicht ermöglichen Veranstaltungen mit bis zu 170 Personen. Und gewährleisten so durchaus ein weiterhin intensives Gemeindeleben mit vier Gottesdiensten in der Woche. "Gottesdienste an sich sind also zulässig" &bdquo;Gottesdienste an sich sind also zulässig", betont Michael Meyer-Hermann. &bdquo;Aber diese Hochzeit war nicht angemeldet und damit auch nicht genehmigt." Zwar habe es natürlich einen Traugottesdienst gegeben. &bdquo;Aber nach unseren Informationen sind dort auch Gäste verköstigt worden – das hätten wir natürlich niemals genehmigt." Ein Anwohner des Bethauses hatte aufgrund der auffälligen Großveranstaltung die Polizei verständigt – die wiederum das Ordnungsamt informierte. &bdquo;Wir waren dann vor Ort und mussten zunächst einmal feststellen, dass einige Teilnehmende keine Masken trugen. Dann haben wir erfahren, dass auch noch Teil zwei und drei des Gottesdienstes vorgesehen waren. Wobei schon Teil zwei aus unserer Sicht eher eine Gratulationsrunde für das Paar mit guten Wünschen war", berichtet Meyer-Hermann. Veranstaltung beendet und aufgelöst Bei Teil drei sei geplant gewesen, dass sich &bdquo;80 bis 90 Jugendliche der Gemeinde mit einer Aufführung für das Paar präsentieren", so der Bürgermeister. &bdquo;Daraufhin haben wir die Veranstaltung dann beendet und aufgelöst." Am Montag habe es ein ernsthaftes Gespräch mit der Gemeindeleitung gegeben. &bdquo;Man hat uns gesagt, die Organisation der Veranstaltung sei delegiert worden", erklärt Michael Meyer-Hermann. Das habe offensichtlich nicht funktioniert. Lesen Sie auch: Polizeinsatz bei Trauerfeier mit 160 Besuchern in Rietberg Mehrere tausend Euro Bußgeld drohen &bdquo;Die Traugottesdienste wurden am Samstag gemäß des vorliegenden Konzeptes coronakonform durchgeführt", schreibt Vitali Isaak aus dem Vorstand der Mennoniten-Brüdergemeinde auf Anfrage. &bdquo;Leider haben sich etliche Hochzeitsgäste nach den Traugottesdiensten nicht coronakonform verhalten. Deshalb wurde das Ordnungsamt informiert, die verbliebenen Gäste sind nach Hause geschickt worden", schildert er. &bdquo;Die weitere Vorgehensweise wird mit der Stadt abgestimmt." Am Donnerstag verschickte die zunächst einmal Bußgeldbescheide: Mehrere tausend Euro kommen wohl auf die Mennoniten-Brüdergemeinde als Veranstalterin aufgrund der Größe der Hochzeit zu. Und auch die zahlreichen Gäste des Festes werden angeschrieben – ihnen drohen jeweils bis zu 250 Euro. &bdquo;Uns geht es nicht um das Geld", betont Michael Meyer-Hermann. &bdquo;Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass die Regeln unseres Zusammenlebens in der Pandemie eben auch in solchen Situationen gelten." &bdquo;Uns geht es nicht um das Geld" Dass ihn die Verstöße ärgern, schimmert im nächsten Satz durch: &bdquo;Jeder mit gesundem Menschenverstand muss sich auf einer solchen Veranstaltung doch unwohl fühlen." Die Stadt kündigt nun ein härteres Durchgreifen an. &bdquo;Wir werden die Konzepte für die kommenden Veranstaltungen intensiv prüfen. Zumal es am Wochenende schon wieder eine Hochzeit geben soll – und die Gemeinde nicht wesentlich von der geplanten Personenzahl abweichen möchte", so der Bürgermeister. Bisher habe die Stadt der Gemeinde vertraut und auf das Hygienekonzept gesetzt. &bdquo;Jetzt werden wir jede Veranstaltung kontrollieren – und dabei auch den nötigen Personalaufwand betreiben müssen", so Meyer-Hermann. &bdquo;Immerhin haben wir aufgrund dieser Hochzeit noch kein verstärktes Infektionsgeschehen feststellen können."

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