Verl. In dem roten Stern aus Glas bricht sich das Licht und bringt ihn zum Leuchten. Angelika Klöters dreht ihn in der Hand. Etwa drei Stunde Arbeit stecken in dem weihnachtlichen Dekorationsstück. "Das macht Spaß", sagt sie schmunzelnd und legt den Stern zu den vielen anderen adventlichen Glas-Objekten auf dem Tisch. Alles Handarbeit.
Viele machen ihr Hobby zum Beruf – bei Angelika Klöters ist es umgekehrt. Zehn Jahre lang hat sie mit ihrem Mann in den USA gelebt und in der Zeit Tiffany-Glaskunst gefertigt und verkauft. "Angelilkas Glas Arts" hieß ihr kleines Unternehmen.
"Angefangen hat alles mit dieser Lampe dort", sagt sie und zeigt auf eine Tischleuchte mit farbigem Glasschirm. "Die habe ich auf einem Trödelmarkt gekauft", erzählt die gebürtige Gütersloherin. Das Spiel der Farben, die Facetten des Lichts - der Anblick begeisterte Angelika Klöters. "Das wollte ich auch können", erzählt die Frau, die nach eigener Aussage "schon immer eine kreative Ader" gehabt hat. "Ich bin dann in den USA zur Volkshochschule gegangen, um das zu lernen." Doch das ging ihr viel zu langsam. Stattdessen brachte sie sich die Tiffany-Technik, bei der ein schmaler selbstklebender Kupferfaden die verschiedenen Glasplättchen zusammenhält, selbst bei. Und fertigte fortan kleine Kunstobjekte, große Bilder, bunte Scheiben für Haustüren. "Nur keine Lampen. Dafür braucht man eine spezielle Styropor-Form, um das Glas zu fixieren", erläutert Klöters.
2005 kehrten das Ehepaar Klöters – das inzwischen eine kleine Tochter hatte – wieder nach Deutschland zurück. Die Maschinen zur Glasbearbeitung und die vielen bunten Scheiben wanderten zunächst in den Keller. Kreative Pause.
"Aber vorletztes Jahr habe ich wieder angefangen", erzählt Angelika Klöters. Ein Lebkuchenhäuschen aus Glas entstand, ein bunter Hahn, Fensterbilder die an Art Deco erinnern. "Am Spannendsten ist immer, die Farben auszusuchen", erzählt Klöters, die sich auch schon das ein oder andere Mal an dem Glas geschnitten hat.
"Nachdem mit dem Glasschneider das Glas angeritzt und gebrochen wurde, werden die Kanten geschliffen", beschreibt sie. Die einzelnen Elemente werden mit Kupferbändchen gefasst und verlötet. Das Material bekommt Klöters immer noch aus den USA. "Viel bringen mir Freunde mit." Außerdem bezieht sie dort "Bevils", speziell geschliffene Glaselemente. "Die habe ich in Deutschland noch nirgendwo gefunden."
Zum ersten Mal ist die Verlerin in diesem Jahr bei der Hobbykünstlerausstellung "Verl creativ" dabei, die am 10. und 11. November in der Grundschule "Am Bühlbusch" zu sehen ist. "Die Ausstellung kannte ich bisher nur als Mutter eine Bühlbusch-Kindes", erzählt Klöters. Außerdem wird sie auf dem Eckardtsheimer Weihnachtsmarkt am zweiten Advent dabei sein. Zusätzlich zu den Tiffany-Glasobjekten verkauft sie dort auch trendige Loop-Schals. "Denn wenn ich nicht unten in meinem Studio sitze, Glas bearbeite und dabei Hörbücher höre, stricke ich", erzählt sie schmunzelnd.