Bäckerei im Kreis Gütersloh verkauft Brötchen und Co. jetzt im neuen Brotautomaten

Verl. Süßigkeiten, Fleisch oder Eier aus dem Automaten - das kennt man im Kreis Gütersloh bereits. Dass man sich nun aber auch zu jeder beliebigen Tageszeit Brot und Brötchen auf Knopfdruck ziehen kann, ist augenscheinlich ein relativ neues Modell. Einen solchen Brotautomaten hat Malte Koppitsch (37), Inhaber der Verler Brotstube, jetzt an der Eckardtsheimer Straße 7 aufgestellt. Mit dem Aus der alteingesessenen Bäckerei Helfberend war dort vor drei Jahren eine 120-jährige Ära zu Ende gegangen. Ferdinand Helfberend hatte den Betrieb kurz vor seinem 69. Geburtstag geschlossen. Die Bürger des bevölkerungsmäßig kleinsten Verler Ortsteils Sende mussten seither ohne heimische Backwaren auskommen und gezwungenermaßen Fahrtwege in die Nachbarschaft in Kauf nehmen. Das hat sich inzwischen geändert: Seit Dezember 2024 können sich die Einwohner auf dem Gelände der Bäckerei an dem Automaten der Brotstube bedienen. &bdquo;Der Zuspruch ist sehr groß“, sagt Koppitsch, die Kundschaft sei altersmäßig breit gefächert. Helfberend hat derweil beobachtet, dass sich erste &bdquo;Stammkunden herauskristallisieren“, wie er mit einem Schmunzeln berichtet. Neben Brot und Brötchen gibt es auch süße Backwaren Interessenten finden die Backwaren in 39 Fächern. Dienstags bis samstags wird der Automat jeweils um die Mittagszeit neu aufgefüllt. &bdquo;Sonntags gibt es 20 Prozent Nachlass auf die Produkte, die vom Vortag übrig sind, und montags muss der Teig gehen“, erklärt Koppitsch die Abläufe. Der Automat selbst ist nicht gekühlt. Da er allerdings vor Sonneneinstrahlung geschützt steht und der Sauerteig lange geht, beeinträchtigt das nicht die Qualität und Frische der Produkte, versichert der 37-Jährige. Ein kleines Display am Gerät liefert Informationen zu Inhaltsstoffen und Allergenen, gezahlt wird bargeldlos. Lesen Sie auch: Von Deko bis Tierbedarf: Hier stehen die Selbstbedienungsläden im Kreis Gütersloh Neben Broten und Brötchen, zu denen Kunden nach Koppitschs Beobachtung tatsächlich am häufigsten greifen, liegen auch Zimtschnecken, Brownies und Co. im Automaten. Dazu umfasst das Angebot unter anderem auch Kaffee oder an den Wochenenden Eier - jeweils von anderen regionalen Anbietern. Und für die bevorstehende Grillsaison sollen passende Backwaren Einzug halten. Kosten für die Anschaffung liegen bei rund 8.000 Euro Wer genau wissen will, was sich aktuell im Automaten befinden und wie viele Brote, Brötchen und Co. noch da sind, kann die Auslage live über einen Link der Brotstube im Netz verfolgen. Koppitsch, der zwischenzeitlich auch einen Ableger der Brotstube in der Gütersloher Innenstadt betrieb, hatte sich den Automaten eines Herstellers aus Kiel zunächst bei Kollegen im Sauerland angesehen. Da es in den sozialen Netzwerken daraufhin reichlich Zuspruch für seine Idee gab, ein solches Gerät in Sende aufzustellen, schaffte der studierte Lebensmitteltechnologe eines an. Lesen Sie auch: Diese Bäckereien aus dem Kreis Gütersloh gehören zu den besten in ganz Deutschland Rund 8.000 Euro hat Koppitsch dafür ausgegeben, hinzu kommen laufende Kosten für Strom sowie die Internetverbindung. Er sieht in dem Projekt auch perspektivisch Potenzial - besonders in ländlicheren Gegenden wie etwa Sende. &bdquo;Viele kleinere Bäckereien sterben aus und größere Ketten siedeln sich dann dort nicht mehr an“, sagt Koppitsch. In solchen Fällen könnten die Automaten eine Lücke bei der Versorgung füllen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Die Brotstube (@die_brotstube) Gütersloh bekommt schon bald einen eigenen Brotautomaten Der 37-Jährige macht aber auch deutlich, dass er sein eigenes Ladenlokal, gegenüber des Hotels Kampwirth mitten im Ortskern gelegen, mit dem persönlichen Kontakt zu seinen Kunden nicht missen will. Mit seinem Betrieb hatte er sich vor nun annähernd drei Jahren selbstständig gemacht; der Fokus liegt auf Produkten aus Sauerteig mit &bdquo;langer Teigruhe“. Schon jetzt ist klar, dass es nicht bei einem Brotautomaten der Brotstube bleiben wird. Womöglich Ende des Monats, so spekuliert Koppitsch, soll ein weiteres Gerät aufgestellt und in Betrieb genommen werden. Diesmal im Gütersloher Ortsteil Avenwedde-Bahnhof, genauer gesagt neben dem Eiscafé Pino. Koppitsch sieht dort Potenzial für seine Produkte, die sich dann in Sichtweite des Eiscafés befinden werden. Das Eis von Betreiber Daniel Pollazzon sei schließlich gefragt, Kunden würden dort regelmäßig Schlange stehen, schildert Koppitsch seine Eindrücke.

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