Neuer Schützenkönig im Kreis Gütersloh schockiert Ehefrau

Verl. &bdquo;Ich war wie im Tunnel. Das Wetter war gut, es passte einfach alles. Und dann wollte ich es auch“, blickt Tobias Breimann auf die entscheidende halbe Stunde des Königsschießens zurück. Die endet damit, dass der 45-Jährige nach seinem Volltreffer zum neuen König der St. Hubertus Schützenbruderschaft Kaunitz gekrönt wird. &bdquo;Ich habe das Schießen nur am Rande mitbekommen. Als urplötzlich alle Tobi zujubelten, habe ich mich gefragt: Gehe ich jetzt nach vorne oder laufe ich weg?“, erinnert sich Sabine Breimann an die Minuten beim Schützenfest nach dem Fall des hölzernen Adlers. Dass ihr Tobias um die Königswürde schießen würde – das war weder geplant noch abgesprochen. Doch plötzlich sind die Breimanns König und Königin. Wie konnte es bloß so weit kommen? Leben hat sich plötzlich für mindestens ein Jahr geändert Locker und entspannt sitzen Sabine und Tobias Breimann auf der Terrasse ihres schmucken Hauses in Österwiehe, als sie der &bdquo;NW“ die Geschichte von jenem Tag vor gut sieben Wochen erzählen, an dem sich ihr Leben für mindestens ein (Schützen-)Jahr komplett geändert hat. Es wird viel gelacht, die Erinnerungen sind noch frisch und die ersten Wochen vollgepackt mit schönen Erlebnissen. Wie gesagt: Abzusehen war das nicht. Ob in den Tagen vor dem Schützenfest, beim Frühstück am Schützenmontag oder als das Schießen losgeht – in keinem dieser Momente denken die Breimanns auch nur eine Sekunde ernsthaft an eine mögliche Thronbesteigung. Stimmung schaukelt sich hoch: &bdquo;Habe mich anstecken lassen“ &bdquo;Deshalb habe ich das Schießen ja auch nur aus den Augenwinkeln verfolgt und stattdessen mit meinen Mädels zusammengesessen“, erzählt Sabine Breimann. Gerade als sie zwei Flaschen Weißwein als Nachschub kaufen will, habe jemand zu ihr gesagt: &bdquo;Tobi schießt auf den Adler!“ &bdquo;Ich habe das nicht ernst genommen und nur geantwortet: ’Ja, klar’“, gibt die 44-Jährige zu. Sicherheitshalber stellt sie ihren Gatten dann aber doch zur Rede. &bdquo;Und dann fragt er mich doch tatsächlich, ob er weiterschießen soll.“ Die Antwort ist kurz und knapp: &bdquo;Ganz klar: Nein!“ Für die Diplom-Sozialarbeiterin ist damit, wie sie selbst sagt, &bdquo;der Drops gelutscht“. Tobias Breimann hat in der Zwischenzeit viel Zuspruch von seiner Clique bekommen, die Stimmung schaukelt sich immer weiter nach oben, irgendwann juckt der Zeigefinger. &bdquo;Ich habe mich anstecken lassen und dann im Finale voll draufgehalten. Das war eine Minutenentscheidung“, berichtet der 45-Jährige. Die schönsten Fotos: Alle Schützenkönige 2024 im Kreis Gütersloh im Überblick Plötzlich muss sie etliche Glückwünsche entgegen nehmen Mit dem 231. Schuss erlegt der Service-Techniker gegen drei Finalkonkurrenten den Restadler – und ist König. &bdquo;Mein erster Gedanke war: Oh, Mann, jetzt ist der Adler unten. Und mein erster Satz: ’Holt bitte Sabine’. Und das hat dann ein paar Minuten gedauert.“ Denn die Ehefrau muss sich erst einmal sammeln und zusehen, dass ihre Gesichtsfarbe zurückkehrt. &bdquo;Um ehrlich zu sein: Ich war total geschockt und stinksauer. Ich habe mich fremdbestimmt gefühlt. Das hat man mir natürlich angesehen. Aber es war auch klar, dass jetzt nicht der richtige Moment zum Diskutieren ist“, sagt Sabine Breimann. Als sie dann neben Tobias steht, gibt es keine Chance miteinander zu reden: &bdquo;Alle sind zum Gratulieren an uns vorbeigelaufen. Zum Glück stand meine beste Freundin neben mir.“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von 👑 Thron Kaunitz 2024/2025 👑 (@tobine_thron_24_25) Wer ist beim neuen Thron dabei? Doch dann schlägt die Stimmung bei der Kaunitzerin langsam aber sicher um: &bdquo;Wie viele Leute Anteil genommen und sich für uns gefreut haben – das war toll. Und wir haben sofort ganz viel Wertschätzung und Hilfsbereitschaft von allen Seiten erfahren. Das hat mich wirklich durch den Tag getragen“, sagt sie. Das fängt schon damit an, dass die Spontan-Regenten auf die Schnelle Mitglieder für den neuen Thron finden müssen, denn auch das ist natürlich nicht abgesprochen gewesen. &bdquo;Das hat aber super geklappt, es ist ein ganz toller Thron zusammengekommen“, sagt Tobias Breikamp. Dass die beiden Söhne Felix (13) und Tim (9) Feuer und Flamme für den neuen &bdquo;Job“ der Eltern sind, versteht sich ohnehin von selbst. Kleid auf Kosten des Mannes ausgesucht Ein Stimmungsaufheller ist auch das neue Festkleid, das sich Sabine Breimann gemeinsam mit ihren Freundinnen kurzerhand im Kaunitzer Modehaus Starp aussucht – &bdquo;auf Kosten meines Mannes, schließlich hat er ja den Vogel runtergeschossen“. Das von Freunden, Nachbarn und Schützenkollegen wie von Zauberhand fix geschmückte Haus, Festmarsch und Schützenball erleben die Breikamps &bdquo;wie ferngesteuert. Wir haben mega gefeiert bis halb vier morgens. Das hat riesigen Spaß gemacht“. Spaß haben auch die ersten Wochen als neues Königspaar gemacht. &bdquo;Es hat sich eine positive Dynamik entwickelt. Die Leute vom Thron freuen sich auf ihre Aufgaben, so dass wir kein schlechtes Gewissen haben müssen, weil wir ihnen einiges abverlangen“, so Tobias Breikamp. Die beiden waren sogar schonmal Königspaar Womöglich hilft den neuen Majestäten auch ihre Erfahrung als Jungschützenkönigspaar 2001/02. &bdquo;Damals wurde Tobi ’Tausend-Schuss-Tobi’ genannt, weil es ewig gedauert hat, bis der Adler unten war“, erinnert sich Sabine Breimann schmunzelnd. Die hat auf der Terrasse dann aber doch noch eine Frage: &bdquo;Was hättest du eigentlich gemacht, wenn ich wirklich weggelaufen wäre?“ Die Antwort des Königs kommt prompt: &bdquo;Dann wäre ich dir hinterhergelaufen.“

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