Mitten im Nirgendwo im Kreis Gütersloh: Das ist das Erfolgsgeheimnis dieser Location

Verl. Nein, einfach aufschließen und warten, dass die Gäste kommen – das funktioniert schon lange nicht mehr. &bdquo;Das ist aber bestimmt schon 20 Jahre oder länger so“, sagt Nico Thebille. Der 46-Jährige muss es wissen, schließlich betreibt er bereits seit 2008 den &bdquo;Deja Vu Club“. Der liegt ziemlich einsam am Ende der Bergstraße in Bornholte zwischen Feldern und Wiesen direkt an der Stadtgrenze zu Schloß Holte-Stukenbrock. Ein Club also, der seit fast zwei Jahrzehnten erfolgreich irgendwo im Nirgendwo betrieben wird. Bleibt die Frage: Was ist das Geheimnis dieses Erfolges? Die Älteren werden sich erinnern: Seit 1904 residierte in dem efeubewachsenen Gebäude direkt an der Wegkreuzung Richtung Holter Schloss mehr als ein Jahrhundert lang das Landgasthaus &bdquo;Zur Wirtin“. Mehr als 50 Jahre lang gab Käthe Dresselhaus dem Namen des Gastronomiebetriebes mit Hotel ein Gesicht, unzählige Familien- und Hochzeitsfeiern wurden hier ausgerichtet. Im Sommer 2008 übernahm Nico Thebille gemeinsam mit Thomas und Daggi Peitzmeier, seinerzeit bekannt aus &bdquo;Onkel Toms Hütte“ in Kaunitz, den Traditionsstandort inklusive Saal, gestaltete ihn aufwändig um und eröffneten auf 300 Quadratmeter Fläche das &bdquo;Deja Vu“. Mallorca- oder Après-Ski-Partys und besondere Getränkespecials Seitdem ist viel passiert, viele Diskotheken und Tanzlokale im Kreis Gütersloh kamen und gingen, doch das &bdquo;Deja“, wie es von den Stammgästen meist gerufen wird, gibt es immer noch. Für Nico Thebille und seinen heutigen Geschäftsführerkollegen Peter Daletzki vom Betreiber TP Gastro gibt es nicht den einen Grund, dass der Club trotz des vermeintlichen Standortnachteils nach wie vor Anziehungspunkt bei den Nachtschwärmern aus der Region ist. Vielmehr erklärt sich der Erfolg aus einem ganzen Paket von Maßnahmen. &bdquo;Anfangs war das ’Deja Vu’ ein reiner Clubbetrieb mit dem gleichen Programm an jedem Samstag, mittlerweile sind wir eine Eventlocation“, berichtet Nico Thebille. Gerade die Events wie &bdquo;Ü30“-, &bdquo;Ü40“- und zweimal im Jahr &bdquo;Ü50“-Partys für die Älteren oder Techno- und Abipartys für die Jüngeren, dazu Mallorca- oder Après-Ski-Partys oder Getränkespecials kommen bei den Gästen gut an. &bdquo;Das sind immer echte Highlights“, sagt Peter Daletzki (35). Wobei die beiden Eventmanager beobachtet haben, dass sich seit Corona gerade das Ausgehverhalten der Jüngeren verändert hat. &bdquo;Vielen jungen Leuten fällt es schwer, sich in großen Massen aufzuhalten. Sie müssen sich offenbar erst einmal neu sortieren“, so Thebille. Lesen Sie auch: Warum fahren im Kreis Gütersloh nachts kaum noch Taxis? Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von DEJAVU CLUB & EVENTLOCATION (@dejavuclubverl) &bdquo;Wir sind der erwachsenste Club in Ostwestfalen“ Ein weiterer Punkt: Die Macher sind immer offen für Neues. Daletzki: &bdquo;Wir ziehen eine Eventreihe nicht so lange durch, bis sie keinen mehr interessiert, sondern überlegen uns frühzeitig neue Konzepte, bei denen für jeden etwas dabei ist.“ Und: Es wird viel Wert auf persönlichen Kontakt mit den Gästen gelegt. &bdquo;Wir kennen viele mit Namen. Die Leute merken einfach, dass wir uns auf sie freuen“, ist Nico Thebille überzeugt. Auch dass viele Ältere den Weg nach Bornholte finden, freut die beiden. Darin sehen sie auch ein Alleinstellungsmerkmal. Thebille: &bdquo;Ich bin sicher, dass wir mittlerweile der erwachsenste Club in Ostwestfalen sind.“ Dass das &bdquo;Deja Vu“ ziemlich weit draußen auf dem platten Land liegt, sehen die beiden Geschäftsführer nicht als Nachteil, auch wenn die Taxipreise extrem gestiegen sind. &bdquo;Die meisten unserer Gäste kommen aus Verl und Schloß Holte-Stukenbrock. 2008 hat ein Taxi 10 bis 12 Euro gekostet, heute ist es fast das Dreifache“, so Thebille. Die Folge: Der &bdquo;Deja“-Parkpklatz ist am Wochenende voll, viele bilden Fahrgemeinschaften. Oder sie lassen sich bringen. Insofern hat die &bdquo;Einsamkeit“ auch ihre Vorteile, denn wer sich einmal entschieden hat, ins &bdquo;Deja“ zu gehen, bleibt dort auch. &bdquo;Das ist in Bielefeld ganz anders“, sagt Peter Daletzki. Hier betreibt die Firma das &bdquo;Café Europa“ am Jahnplatz. Organisation von Firmenfeiern oder Open-Air-Festivals Dass TP Gastro zudem eine eigene, in Bielefeld ansässige Full-Service-Eventagentur namens &bdquo;Hirschgold“ hat, sorgt für Synergieeffekte. Hier werden Flyer und Videos gestaltet, um die Partys zu bewerben. Zudem organisiert und bestückt &bdquo;Hirschgold“ Firmen-, Jubiläums-, Weihnachts-, Oktober-, Stadt- oder Schützenfeste, dazu Streetfood- und Open-Air-Festivals wie Anna Beatz am Verler Freibad, Festzelte bei Verler Leben und Pollhans, Tagungen oder die Business-Lounge beim SC Verl und vieles mehr. Insgesamt hat TP Gastro 16 feste Mitarbeiter inklusive drei Azubis, dazu kommen mehr als 130 Aushilfen und 25 DJ’s in einem Pool. Wir lernen: Party machen bedeutet viel Arbeit.

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