Skurrile Notrufe bei Volksfest mit 10.000 Besuchern im Kreis Gütersloh

Verl. Das Wetter spielte mit, der Kirmesplatz war voll und beim verkaufsoffenen Sonntag waren es auch die Geschäfte. So sind sie am Tag danach alle zufrieden, Veranstalter, Schausteller und Kaufleute. Doch &bdquo;Verler Leben 2023“ sorgte auch für ein paar Einsätze von Ordnungskräften und Rettungsdienst – wenngleich nicht alle wirklich nötig gewesen wären. Und das, was in diesem Jahr schief ging, will die Stadt im kommenden besser machen. Je später der Abend, desto mehr haben die Mitarbeiter von DRK und Ordnungsamt zu tun. &bdquo;Die eine oder andere körperliche Auseinandersetzung“ habe es in der Innenstadt im Laufe der drei Festtage gegeben, sagte Bürgermeister Michael Esken am Montag, als die Stadt zum Verlauf des Festes Bilanz zog. In den meisten Fällen spielte Alkohol eine wesentliche Rolle. Anzeige bei Polizei: K.o.-Tropfen in Getränk von junger Frau? Bei der Kreispolizeibehörde ging eine Anzeige ein, weil einer jungen Frau K.o.-Tropfen ins Getränk gegeben worden sein sollen. Überdies wurden am Wochenende 17 gestohlene Fahrräder gemeldet, hauptsächlich im Bereich von St.-Anna-Straße, Kühlmannweg und Wilhelmstraße. Zudem verschwanden in der Nähe des Schulzentrums in der Nacht auf Sonntag und am Sonntagnachmittag zwei E-Scooter. Ob es sich in allen Fällen wirklich um Diebstähle handelt oder sich jemand einen der fahrbaren Untersätze nur &bdquo;ausgeliehen“ hat, um damit schneller nach Hause zu kommen, und dann Fahrrad oder Roller irgendwo ins Gebüsch warf, müssen die weiteren Ermittlungen erst noch zeigen. Lesen Sie auch:Großer Andrang bei Volksfest im Kreis Gütersloh - 10. Besucher kommen nach Verl Einbruchalarm und Rauchentwicklung Als Fehlalarm entpuppten sich zwei andere Einsätze von Polizei und Feuerwehr. So hatte ein Rathaus-Mitarbeiter Besucher am Sonntagmittag in die Bibliothek an der Hauptstraße geführt, diese zu besichtigen. Dabei hatte er offenkundig vergessen, die Alarmanlage auszuschalten. Weil ihm auch nicht klar war, wie das anzustellen wäre, sorgte diese für lang anhaltenden Radau, immer wenn die Bewegungsmelder etwas wahrnehmen. &bdquo;Unsere Marktmeisterin konnte die mit Blaulicht anfahrende Polizei rechtzeitig abfangen und den Irrtum aufklären“, sagte Esken gestern bei der Bilanz zu &bdquo;Verler Leben“ schmunzelnd. Ebenso skurril, dass am Sonntag um 18.37 Uhr die Feuerwehr zu einem Einsatz in der Innenstadt gerufen wurde. In der Nähe des Combi-Marktes habe es eine &bdquo;unklare Rauchentwicklung“ gegeben. Um 18.38 Uhr schon folgte die Aufklärung: Der &bdquo;Teuto-Express“ mit vorgespannter historischer Dampflokomotive war soeben an dem Gebäude vorbeigefahren. Neu in diesem Jahr: Fahrradabstellplatz hinter dem Rathaus Die Eigentümer der gestohlenen Fahrräder und E-Scooter hätten sich möglicherweise den folgenden Ärger ersparen können. Die Stadt hatte in diesem Jahr erstmals hinter dem Rathaus einen bewachten Fahrradabstellplatz eingerichtet. Dieser sei sehr gut angenommen worden, berichtete Carina Flake, im Rathaus für das Stadtmarketing zuständig. Das Angebot werde es wahrscheinlich auch im nächsten Jahr geben. In welchem Umfang und an welchem Ort müsse aber noch überlegt werden. Definitiv ändern wird sich 2024 der Platz, an dem der Kinderflohmarkt seine Wolldecken aufschlagen kann. Der Versuch, ihn auf den hübschen, aber vergleichsweise abgelegenen Platz an der St.-Anna-Kirche zu verlegen, sei gescheitert, sind sich der Bürgermeister und Marktmeisterin Monika Ganzer einig. Esken entschuldigte sich bei den Kindern, &bdquo;die dort ausgehalten haben“. Nun soll geprüft werden, ob der Kinderflohmarkt vielleicht wieder zurückziehen kann auf den Denkmalplatz. Dort war er vor Corona im Jahr 2019 positioniert gewesen. &bdquo;Da war es voll und toll“, so Ganzer. Kurzfristige Absage eines großen Fahrgeschäfts Die kurzfristige Absage des Großfahrgeschäfts &bdquo;Take Off“ könnte für das &bdquo;Verler Leben“ im kommenden Jahr ebenfalls Konsequenzen haben. Wie berichtet musste die Stadt die verbliebenen Fahrgeschäfte auf dem Kühlmannplatz etwas luftiger aufstellen, um das Fehlen des mit einer Länge und Breite von jeweils 22 Metern nicht eben kleinen Fahrgeschäfts zu kaschieren. Der Betreiber hatte seine kurzfristige Absage zwar mit einem angeblichen Schreibfehler in einer E-Mail-Adresse entschuldigt, dem Volksfest in Verl in Wahrheit aber den &bdquo;Vegesacker Markt“ in Bremen-Nord vorgezogen. Der öffnete ebenfalls am vergangenen Freitag, schließt aber erst nach sechs Tagen am Mittwoch. &bdquo;,Verler Leben mit einer Dauer von nur zweieinhalb Tagen ist für größere Fahrgeschäfte leider nicht gerade attraktiv“, resümierte denn auch Michael Esken. Die Stadt werde darüber nachdenken, ob sie diesen Betreibern künftig nicht nur das Standgeld in Höhe von 150 Euro erlassen, sondern stattdessen eine Prämie für ihr Kommen zahlen muss. Der Betreiber des &bdquo;Take Off“ jedenfalls wird künftig nicht mehr nach Verl eingeladen. &bdquo;Er kann sich so oft bewerben, wie er will – mit dem Thema bin ich durch“, sagte Ganzer. Esken erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die viele Arbeit, die zuvor in die Organisation gesteckt worden war. Selbst der Standort der Baukräne auf der benachbarten Großbaustelle für Gesamtschule und Hallenbad war auf &bdquo;Verler Leben“ und die bereits Ende Januar vertraglich gebundenen Fahrgeschäfte abgestimmt worden. Die Stadt als Veranstalterin will nun versuchen, wegen des Nichterscheinens die vereinbarte Vertragsstrafe durchzusetzen. Am Ende nur noch drei freie Plätze Wenn am Eröffnungsfreitag auch ansonsten die Buden-Gassen nicht ganz so gut besetzt wie früher wirkten, so änderte sich dieses Bild am Wochenende. Manch ein Schausteller reiste erst am Samstag nach Verl an. Insgesamt habe es am Ende nur noch drei freie Plätze gegeben, so die Marktmeisterin. Das bewege sich im normalen Rahmen. Das Gros der fliegenden Händler und Karussellbetreiber sei mit dem Geschäft auf &bdquo;Verler Leben“ jedenfalls sehr zufrieden gewesen, gab Esken entsprechende Aussagen wieder. Dazu beigetragen habe sicherlich auch das angenehme Sommerwetter. Von diesem profitierten auch die Yaks. Vor ihrer Musikbühne war es beim Auftritt der &bdquo;Bon Jovi Tribute Band“ jedenfalls so voll, dass nicht alle interessierten Besucher einen Platz mit Sichtkontakt ergattern konnten.

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