Musik zu laut? Mehrere Lärm-Beschwerden nach Festival im Kreis Gütersloh

Verl. Das am vergangenen Samstag, 19. August, am Verler Freibad veranstaltete DJ-Festival &bdquo;Anna Beatz“ hat ob der lauten Musik für mehrere Beschwerden bei der Stadtverwaltung gesorgt. Das bestätigte Bürgermeister Michael Esken am Dienstagabend in der Ratssitzung. &bdquo;Bei uns sind Beschwerden unterschiedlichster Art wegen Lärm eingegangen“, sagte er. Offenbar waren in dieser Sache sogar die politischen Fraktionen von Verler Bürgern angeschrieben worden. &bdquo;Ich gehe davon aus, dass die anderen Parteien auch Post bekommen haben“, sagte die SPD-Fraktionschefin Elke Henkemeier. Deutlich wurde im Rat aber auch: Geht es nach Politik und Verwaltung, soll es das Musikfestival auf jeden Fall auch weiterhin geben. Gut 2.000 Besucher aus Verl und der gesamten Region hatten sich am Samstag auf der Freibad-Wiese und dem angrenzenden Beachvolleyball-Feld eingefunden, um auf dem von der Stadt und dem Déjà-vu-Club präsentierten Festival &bdquo;Anna Beatz“ zu feiern. Zehn bekannte und weniger bekannte DJs sorgten auf einer großen Bühne im Stundenwechsel für Musik von Disco bis Elektro-House und damit für den richtigen Sound zum Partymachen – Streetfood-Stände, große Thekenbereiche und Lounge inklusive. Verler Bürgermeister Michael Esken war selbst bei Festival vor Ort Startschuss war um 15 Uhr, gegen 0.30 Uhr war die Veranstaltung beendet. Dass alle nötigen Genehmigungen vorhanden waren, versteht sich von selbst. &bdquo;Ich war selbst für ein paar Stunden vor Ort – und ich war noch nicht einmal der Älteste“, sagte Michael Esken schmunzelnd. Er habe jedenfalls keinerlei Gehörschäden davongetragen. Die Stadtverwaltung hatte am Samstag, das wurde während der Diskussion im Rat bekannt, Lärmmessungen vorgenommen und auch die Polizei war zweimal vor Ort. &bdquo;Wir werden die Messungen jetzt auswerten und dann schauen wir weiter“, sagte Michael Esken. Mit der Polizei habe man gut zusammengearbeitet. &bdquo;Die Polizeibeamten haben nicht den Stecker gezogen und hier das nötige Fingerspitzengefühl gezeigt“, berichtete der Bürgermeister weiter. Der betonte, dass die Stadt eine Eingriffsnotwendigkeit in Sachen Lärm habe und natürlich handeln werde, sollte etwas rechtswidrig über die Bühne gehen. Er erinnerte aber auch an die zehn Ereignisse im Jahr, an denen der vorgeschriebene Lärmpegel innerhalb einer Kommune überschritten werden dürfe. &bdquo;Ziel dieser Verwaltung ist es, dass das kleine Pflänzlein ’Anna Beatz’ weiterhin durchgeführt wird – natürlich unter Einhaltung der vorgeschriebenen Lärmvorschriften und im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten“, positionierte Esken die Stadt eindeutig und erfuhr hierbei Zustimmung von Politikern und Verwaltungsvorstand. &bdquo;Ich habe mehr als 2.000 vornehmlich junge Menschen gesehen, die richtig Spaß hatten und die einfach mal rauskommen wollten“, so Esken. Das sei etwas Neues für Verl und man werde jetzt erst einmal Erfahrungen sammeln: &bdquo;Und dann werden wir unter Ausnutzung jedes Dezibels, das erlaubt ist, versuchen, dieses Festival weiter zu veranstalten.“ DJ-Festival kommt bei Premiere gut an Durchweg positive Rückmeldungen hatte auch Thorsten Rhode (Grüne) bekommen. &bdquo;Die jungen Leute waren sehr begeistert und ich bin sicher, dass sich alle freuen würden, wenn es eine Wiederholung gibt“, sagte er. Elke Henkemeier wohnt selbst nur 500 Meter Luftlinie vom Freibad entfernt, am Samstagabend war sie allerdings nicht zu Hause. Dennoch sagte sie: &bdquo;Das ist einmal im Jahr und einmal im Jahr wird es richtig laut. Vielleicht muss man das einfach mal ertragen können, bevor man sich beschwert – auch wenn man bei heißem Wetter bei offenem Fenster schlafen will“, sagte die Sozialdemokratin Dass das DJ-Festival gleich bei der Premiere so überraschend gut angekommen ist, erklärte Nico Thebille vom Déjà-vu auch mit der bestens geeigneten Örtlichkeit. &bdquo;Die Location ist der Knaller. Die schreit nach coolen Open-Air-Events“, sagte der Organisator. Und: &bdquo;Das Publikum wünscht sich eine Freiluftfeier, einen guten Sound und ein schönes Bild.“ All das ist am Freibad offenbar der Fall gewesen. Auf dem Festival war unter den Besuchern aber auch immer wieder von einem Alleinstellungsmerkmal zu hören. &bdquo;In der näheren Umgebung gibt es so etwas sonst nicht“, hieß es oft.

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