Mindestens 23 Taten Vater aus dem Kreis Gütersloh gesteht Missbrauch an eigener Tochter

Verl/Bielefeld. Die genauen Gründe, warum es zu den Taten gekommen ist, vermochte Malte S. (Namen aller Betroffenen geändert) nicht anzugeben. Dass die Anklage der Bielefelder Staatsanwaltschaft jedoch vollständig zutrifft, daran ließ der 51-jährige Mann aus Verl keinerlei Zweifel aufkommen. Malte S. muss sich derzeit wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs seiner leiblichen Tochter Pia vor einer Jugendschutzkammer des Landgerichts verantworten. &bdquo;Es ist alles so gewesen wie es vorgelesen worden ist“, sagte Malte S. in der Verhandlung vor der III. Großen Strafkammer des Bielefelder Landgerichts. Demnach hatten sich die Eheleute S. 2013 getrennt, ein Jahr später wurden sie geschieden. Die beiden Kinder – Pia sowie ihr älterer Bruder – blieben bei der Mutter. Doch besuchten die Geschwister ihren Vater regelmäßig alle 14 Tage an den Wochenenden. Ab und zu kam es jedoch auch vor, dass nur eines der Kinder beim Vater nächtigte. In der Zeit von Januar 2018 bis zum November 2020 kam es bei diesen Übernachtungen bei mindestens 23 Gelegenheiten zu sexuellen Übergriffen des Angeklagten auf die zunächst zwölf Jahre alte Pia. Die Taten ereigneten sich nachmittags und abends auf dem Sofa im Wohnzimmer oder aber morgens im Bett des Mädchens im Kinderzimmer. Auch steigerte sich die Intensität der Übergriffe mit der Zeit. Junges Mädchen vertraut sich einer Freundin an Er habe sich immer wieder vorgenommen, sein Verhalten zu ändern, sagte Malte S. vor Gericht, auch habe er dies mehrfach seiner Tochter versprochen. &bdquo;Zu der Zeit häufte sich im Fernsehen die Berichterstattung über Kindesmissbrauch. Ich dachte mir immer wieder: Das ist auch nicht okay, was du hier tust.“ Doch habe er es dennoch nicht geschafft, die Vorsätze in die Tat umzusetzen. Lesen Sie auch: Bewährungsstrafe - 53-Jähriger missbraucht beste Freundin seiner Tochter Gewalt oder Drohungen dem Kind gegenüber habe es jedoch zu keiner Zeit und in keiner Form gegeben. Auch sei es niemals zu Übergriffen gekommen, wenn Pias Bruder in der Wohnung gewesen sei. Schließlich vertraute sich Pia einer Freundin an. Davon erfuhr Malte S., als sich im Frühjahr 2021 das Jugendamt bei ihm telefonisch meldete. Einige Wochen später zeigte sich der Verler selbst bei der Polizei an. Mithilfe seines Verteidigers Arno Tobergte suchte er sich einen Therapieplatz. Die Therapie musste er jedoch unfreiwillig unterbrechen, als er im Juni dieses Jahrs verhaftet wurde. Seither sitzt er in Untersuchungshaft. Der Prozess wird am 26. September fortgesetzt.

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