Hingucker im Kreis Gütersloh: Frühstücken an 700 Meter langer Tafel

Verl. Akrobatik, Walk-Acts, Comedy, Stepptanz, Seemanns-Unsinn, Musik, Sport, fantasievoll gedeckte Tische und strahlender Sonnenschein: Das dritte Verler Frühstück im Zentrum der Stadt sorgte mit einem attraktiven und bunten Unterhaltungsprogramm für allerbeste, ausgelassene Stimmung. Knapp 2.500 gut gelaunte Gäste sitzen an 300 Tischen, die sich entlang der Gütersloher und Paderborner Straße durch den Ort ziehen. Früh um 5 Uhr am Sonntagmorgen war mit dem Aufbau der Tische begonnen worden. Ihre Verpflegung und ihre Dekoration brachten die Gruppen selber mit. Auf einer Länge von 700 Metern mischte sich an den diesmal in zwei Reihen gestellten Tischen der Duft von frisch gebrühtem Kaffee mit dem von allerlei süßen und deftigen Köstlichkeiten. Die waren zuvor mit Bollerwagen, Fahrrädern, Taschen und Körben Richtung Ortsdurchfahrt gebracht worden. Die meisten Teilnehmenden hatten außerdem überaus kreative Dekorationen dabei. 2016 war die Premiere Im Jahr 2016 hatte der erste &bdquo;Verler Frühschoppen“ zur Fertigstellung der Ortsdurchfahrt stattgefunden, zwei Jahre später der zweite und vorerst Letzte. Danach bremste die Corona-Pandemie sämtliche Großveranstaltungen aus. Umso größer war jetzt die Freude über das fröhliche, lockere Beisammensein mit so vielen Teilnehmern und Straßenkünstlern, die diesmal beim &bdquo;Verler Frühstück“ dabei waren. Kurt Kortekamp &bdquo;düste“ mit seiner orangefarbenen Isetta durch die Reihen und ließ sich beim Auspacken seiner vielen Utensilien reichlich Zeit. Die Bielefelder Shademakers ergänzten mit ihren ausladenden, fröhlichen Kostümen das insgesamt schon sehr bunte Bild der Veranstaltung. Auch Ralph Brinkhaus mischte sich unters Publikum Professor Abraxo schob seinen Steam Rider durch die Menge und fand immer wieder Tanzpartnerinnen. &bdquo;Calima und Bryan“ begeisterten mit Pantomime und Akrobatik. Jede Menge Programm gab es auch für Kinder und Jugendliche. Das Angebot reichte vom Bobby-Car-Parcours über eine Einhorn-Hüpfburg bis zum Bungee-Trampolin. Etwas Besonderes hatten sich die Verler Rotarier und der Lions-Club ausgedacht. Gemeinsam zogen sie zwei Servicewagen hinter sich her, in denen sich vom Taschentuch über Pflaster, Strohhalme, Becher und Stifte bis hin zu Pampers alles fand, &bdquo;was vergessen wurde“. Die Besucher, unter die sich auch der Bundestagsabgeordnete Ralph Brinkhaus mischte, konnten auf Karten außerdem ihre Herzenswünsche für eine noch interessantere Stadt schreiben. Sogar ein Riesenrad nachgebaut Die Nachbarn der Goethestraße feierten in schwarz-weißen Outfits an ihrem mit Luftballon-Fußbällen geschmückten Tisch den Klassenerhalt des SC Verl. Teilnehmer der Uganda-Hilfe in ihren leuchtend gelben Shirts hatten mitten auf ihrem Tisch den Nil nachgebaut – mit wilden und gefährlichen Tieren und einer echten Elefantenfuß-Blume. Nachbarn vom Finkenweg thematisierten das &bdquo;Verler Leben“. Bei allen zwölf Damen und Herren baumelte ein Lebkuchenherz mit dem jeweiligen Namen um den Hals. Und sogar ein Riesenrad hatten sie nachgebaut. Ukrainer bringen 70 Liter Borschtsch-Suppe mit Discokugeln reflektierten das Sonnenlicht. Sie bestimmten den Tisch der überaus feierfreudigen Familie Helfberend. An den fünf Tischen der Titelverteidiger Schmelter, die zuletzt für die schönste Dekoration ausgezeichnet worden war, nahmen insgesamt 40 Personen Platz. Sie hatten sich dem Thema Einhorn verschrieben – was auch an ihrem Kopfschmuck unschwer zu erkennen war. Melanie Pauli hatte sogar eigens eine rosa Einhorn-Torte mit Figürchen gebacken. Ungewohnt und zugleich befreiend sei es, &bdquo;mal wieder so viele Menschen zu treffen“, sagte Pauli. Unter denen, die das Frühstück in so großer, geselliger Runde genossen, waren auch viele Flüchtlinge aus der Ukraine. Sie hatten 70 Liter Borschtsch-Suppe zum Verler Frühstück mitgebracht. Die drei schönsten Tische wurden prämiert Auch dieses Mal wurden die drei am schönsten dekorierten Tische prämiert. Über Präsentkörbe aus dem Hofladen Große Wächter und Heimatgutscheine, die die Verler Werbegemeinschaft für die Gewinner gespendet hatte, durfte sich nach der Jurywertung der Tisch mit dem Titel &bdquo;Landesgartenschau“ freuen. Diese Teilnehmenden erhielten den einen mit 400 Euro dotierten ersten Preis. &bdquo;Hier ist Kreativität mit einem politischen Thema und einem tollen Frühstück verbunden worden“, lobte Bürgermeister Michael Esken. &bdquo;Das hat uns überzeugt“, sprach er für die Juroren. Den zweiten Preis im Wert von 250 Euro bekam die afghanische Familie Islami. Deren Mitglieder hatten unter anderem einen Kuchen in den Farben der Stadt gebacken und so deutlich gemacht, dass sie sich mit Verl identifizieren. Dritte Sieger wurden &bdquo;Die Bunten“ mit ihrer Tisch-Dekoration. Seit 30 Jahren ist die Gruppe in den auffällig neonfarben-bunten Outfits schon miteinander befreundet. Ihr Preis hat einen Wert von 175 Euro.

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