Erster Hobbymarkt nach Corona-Stopp lockt Besucher in die Ostwestfalenhalle

Verl-Kaunitz. Eine stattliche Erscheinung ist er, der Rammler von Achim Stenzel. Sechs Kilo hat er auf den Rippen und etwa vier sollten noch dazu kommen. Für Christina Wright könnte der proppere Vierbeiner die ideale Ergänzung zur bereits vorhandenen Tierschar auf dem riesigen Bauernhof sein. &bdquo;Wir brauchen dort so einen kräftigen Trümmer", sagt die Bad Driburgerin und hat schon einmal das Einverständnis ihres Mannes eingeholt. Der hat &bdquo;nicht nein gesagt". Aber die Landfrau möchte sich zunächst noch umschauen. Die Gelegenheit dazu hat sie jetzt auf dem Hobbymarkt an der Ostwestfalenhalle genutzt. Erster Markt nach eineinhalb Jahren Erstmals nach eineinhalb Jahren hat der Markt dort nach coronabedingter Pause wieder stattgefunden, allerdings ausschließlich unter freiem Himmel. Und so ist das Gackern der Hühner diesmal nicht in, sondern vor der Halle zu hören. Etliche von ihnen finden neue Besitzer. Friederike Wellhöner ist mit Söhnchen Thies unterwegs. &bdquo;Wir haben schon Hühner zu Hause", erzählt die Mutter des Dreijährigen. &bdquo;Unser Stall ist voll." Thies aber liebt Hühner und kann den Blick gar nicht von ihnen wenden. &bdquo;So eins haben wir auch", sagt er und deutet auf einen Antwerpener Bartzwerg von Heinz Füchtemeier aus Spexard. Der ist seit 20 Jahren auf dem Hobbymarkt in Kaunitz vertreten. &bdquo;Von der Besucherzahl her war es früher bedeutend mehr", berichtet der 73-Jährige und glaubt den Grund zu kennen: &bdquo;Die jungen Leute interessieren sich nicht mehr für die Hühnerhaltung." Lesen Sie auch: Newsblog zum Coronavirus - alle Entwicklungen im Kreis Gütersloh auf einen Blick "Wir sind froh, dass es im Kleinen wieder läuft" Zwar ist das an den gut gefüllten Parkplätzen nicht abzulesen, aber auch die anderen Händler haben den Einruck, dass es &bdquo;ein paar mehr Besucher hätten sein können". Das Wetter aber spielt eindeutig nicht mit. Dennoch sind die Anbieter glücklich, dass der Markt überhaupt wieder stattfindet. Statt sonst 350 Ständen innen und außen seien es diesmal rund 200, informiert Monika Ganzer, die den Hobbymarkt von Detlev Fust übernommen und erstmals organisiert hat. &bdquo;Wir sind froh, dass es im Kleinen wieder läuft", sagt sie und ist sicher: &bdquo;Das muss sich nach so langer Zeit erst mal wieder einspielen." Unzählige Anrufe habe es im Vorfeld gegeben. &bdquo;Das war schon eine Hausnummer." Weil die Gefahr, dass Tiere im Freien wegfliegen könnten, zu groß ist, war nur Großgeflügel zugelassen. &bdquo;Wir sind froh, dass überhaupt so viele da sind", betont Ganzer. Auf alle Stand- und Eintrittsgelder wird verzichtet Bürgermeister Michael Esken hatte bereits angekündigt, dass bei den ersten drei Märkten, die im Oktober und hoffentlich auch im November und Dezember wie geplant durchgeführt werden können, auf alle Stand- und Eintrittsgelder verzichtet wird. Die Palette der Angebote, die neben den Tieren vom Nützlichen über Antikes und Dekoratives reicht, ist wie immer groß. Rückenfreundliche Fugenkratzer können die Besucher ebenso erstehen, wie wärmende Felle, nützliche Schrauben, bunte Gartenzwerge, Klamotten, Bücher und Gesellschaftsspiele. Reinhard Köthemann hat unter anderem Antiquitäten im Angebot. Alte Bügeleisen beispielsweise, die im Ofen erhitzt wurden, Kaffeemühlen, eine Lebensmittelwaage aus den 1960er-Jahre und einen meterlangen Rührstab für Großküchen, der für einige Aufmerksamkeit sorgt. Den Hobbymarkt nicht um 14, sondern bereits um 13 Uhr enden zu lassen, das habe sich bewährt, bestätigt Monika Ganzer. Der nächste Markt soll am 6. November, wiederum in der Zeit von 6 bis 13 Uhr, in Kaunitz stattfinden.

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