Nach Rausschmiss: Arbeitskreis will Rückkehr in „Bürgertreff“ erzwingen

Verl-Sürenheide. Ziemlich genau drei Jahre ist es her, dass den Arbeitskreis Dorfentwicklung der Bannstrahl traf. Nachdem die Gruppe mit ihrem Leiter Lothar Kletzin allen Bestrebungen der Dorfgemeinschaft Sürenheide getrotzt hatte, unter das Dach des Vereins zu schlüpfen, war sie aus dem &bdquo;Bürgertreff" an der Posener Straße rausgeflogen. Fünf Jahre lang hatte der Arbeitskreis hier tagen dürfen, bis ihm das im September 2018 von der Dorfgemeinschaft untersagt wurde. Jetzt unternimmt der Leiter des Arbeitskreises und ehemalige SPD-Ratsherr einen neuen Versuch, die Räumlichkeiten für Treffen seiner Gruppe nutzen zu dürfen, und sucht Hilfe bei der Stadt Verl, die Eigentümerin der Immobilie ist. Kletzin hat einen förmlichen Bürgerantrag an Bürgermeister Michael Esken geschickt. Über den muss nun der Rat entscheiden. Pikant: Dem Gremium gehört auch die Dorfgemeinschaftsvorsitzende Hedwig Masjosthusmann für die CDU an. In den vergangenen drei Jahren hat der Arbeitskreis laut Kletzin schon mehrfach versucht, in den von der Dorfgemeinschaft verwalteten &bdquo;Bürgertreff" zurückkehren zu dürfen. So habe es bereits im März 2019 ein klärendes Gespräch gegeben, an dem jeweils vier Vertreter der streitenden Parteien teilgenommen hatten. Mit dem Ergebnis, dass die Dorfgemeinschaft die Nutzung durch den Arbeitskreis unter der Bedingung hatte prüfen wollen, dass ihre Vertreter wieder zu dessen Treffen eingeladen würden. &bdquo;Das haben wir getan", sagt Kletzin. Dreimal habe er eine Einladung verschickt, dreimal wie vereinbart im Anschluss das Protokoll der Sitzung – dreimal sei kein Vertreter der Dorfgemeinschaft erschienen. &bdquo;Danach haben wird es dann gelassen." Für die Sitzung des Arbeitskreises am Montag hatte der Arbeitskreis die Nutzung des &bdquo;Bürgertreffs" erneut bei der Dorfgemeinschaft angefragt, auch das sei abgelehnt worden. &bdquo;Wir sind in Sürenheide eine Institution" Der &bdquo;Bürgertreff", fordert Kletzin, solle ganz im Sinne seines Namens allen Bürgern des Ortsteils zur Verfügung stehen und nicht nur offiziellen Vereinen. &bdquo;Wir sind in Sürenheide eine Institution. Wir nehmen auch an der Erstellung des Dorfentwicklungskonzeptes teil." Der Streit hatte sich vor drei Jahren an der Frage entzündet, ob der Arbeitskreis nicht in den Verein integriert werden sollte. Das hatte die Dorfgemeinschaft gefordert. Die Integration könnte zu einer besseren Zusammenarbeit führen gemäß der Gleichung: &bdquo;Mehr Leute, mehr Ideen", sagte die Dorfgemeinschaftsvorsitzende Hedwig Masjosthusmann damals. Kletzin bezeichnete dieses Ansinnen im Anschluss an eine Versammlung, zu der ausnahmsweise der komplette Vorstand der Dorfgemeinschaft, gewöhnlich nur mit einer Person vertreten, erschienen war, als &bdquo;Versuch einer feindlichen Übernahme" und pochte auf die Selbstständigkeit des Arbeitskreises. Die Dorfgemeinschaft warf den Arbeitskreis daraufhin aus dem &bdquo;Bürgertreff". Masjosthusmann begründete das aber damit, der Arbeitskreis sei eine ausschließlich private Gruppe, und Privatleuten sei die Nutzung des Hauses nicht gestattet. Heute schweigt die Vorsitzende lieber zu diesem Thema und möchte Fragen der NW nicht beantworten. Arbeitskreisleiter Lothar Kletzin hatte politische Hintergründe vermutet: Die drei Vorstandsmitglieder der Dorfgemeinschaft Hedwig Masjosthusmann, Konrad Balsliemke und Gertrud Buschmann saßen seinerzeit für die CDU im Verler Stadtrat, Kletzin selbst war SPD-Ratsherr. Seit der Kommunalwahl vor einem Jahr besitzt lediglich noch Masjosthusmann ihr Ratsmandat – doch geändert hat dieser Umstand bislang nichts. Jetzt wird sich der Rat über alle Parteigrenzen hinweg mit dem Thema befassen müssen.

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