Cyrill Akono wird gegen Viktoria Köln zu Verls Marathon-Mann

Verl/Lotte. Als der Schlusspfiff ertönte, war für einen Verler Spieler der Marathon noch nicht vorbei: Cyrill Akono war auch nach dem 3:1 (2:1) seines Sportclub Verl gegen Viktoria Köln ein gefragter Mann und musste gleich zum TV-Interview weiter hetzen. Danach wollte der Stürmer erst einmal privat telefonieren. Doch auch die hinterste Stadionecke war nicht abgelegen genug, er bekam sofort wieder eine Ansage: &bdquo;Ako, auslaufen!" Der 21-jährige Zugang des Sportclubs spulte das Restprogramm des Tages noch artig ab. Dabei hatte er sich vorher schon ein dickes Fleißkärtchen abgeholt. Bevor sich der Mittelstürmer in einer attraktiven Partie aber seine Bestnoten verdienen konnte, stand ein andere Verler im Fokus. Zu Beginn macht Verl Druck Die Partie gegen Viktoria Köln begann wie erwartet: Verl machte mächtig Druck. Leandro Putaro hatte in der neunten Minute einen strammen Schuss abgesetzt, der in der Abwehr der Gäste hängengeblieben war, Lukas Petkov hatte auf Kasim Rabihic durchgesteckt, der gegen Viktoria-Keeper Moritz Nicolas einen Schritt zu spät kam, und SC-Kapitän Mael Corboz, der wieder von Beginn an ran durfte, verfehlte das Tor der Kölner mit einem Schuss nur knapp (13.). Offensivmann Rabihic wurde dann früh zur tragischen Figur, als er nach 22 Minuten zentral vor dem eigenen Strafraum den Ball vertändelte. Kölns Youssef Amyn nutzte den unverhofften Ballgewinn eiskalt aus und verwandelte zum 0:1. Verls Reaktion kam prompt – und sie tat vor allem dem Pechvogel besonders gut. Nach Zuspiel von Putaro auf Corboz bekam Rabihic den Ball, umkurvte einen weiteren Gegner und schob unten links zum 1:1 ein. Das war sieben Minuten nach dem Rückstand. Und wo war Akono? Der hatte zu diesem Zeitpunkt schon ein gehöriges Laufpensum absolviert, hatte immer wieder den Gegner früh attackiert und damit Kölns Defensive schwer unter Druck gesetzt. In der 34. Minute profitierte er auch davon, dass Rabihic seinen Schnitzer vom Gegentor offenbar immer noch auswetzen wollte. Nach einem sehenswerten Lauf von Luca Stellwagen über die linke Seite kämpfte sich Rabihic bis zur Grundlinie durch, kam zur Flanke, die Akono per Kopf verwandelt – 2:1. Zwei Tore nach drei Spielen Nach der Pause hatte der Sportclub direkt wieder Zugriff auf die Partie: Corboz spielte in der 52. Akono an, der frei vor dem Gästetor Ruhe bewahrte und das 3:1 perfekt macht. Wenig später lag noch das 4:1 in der Luft, aber Viktoria-Keeper Nicolas parierte den Akono-Schuss. Zwei Tore nach drei Spielen – Akonos Bilanz passt. Was bemerkenswert ist: Der 21-Jährige kam in der vergangenen Spielzeit beim VfB Lübeck auf gerade einmal drei Drittliga-Treffer. Dieses Soll hat er damit jetzt schon zu zwei Drittel erfüllt. Läuft offenbar bei Ako. &bdquo;Es ist absoluter Luxus, solche Jungs um mich zu haben. Sie suchen mich. Da darf ich sie auf keinen Fall enttäuschen", bedankte er sich artig bei seinen Mitspielern. Sturm und Drang ist vom Trainer gewünscht Der Sturm und Drang der Verler Offensivabteilung ist selbstverständlich gewünscht. Und so war Trainer Rino Capretti auch entsprechend angetan: &bdquo;Wir haben mit viel Leidenschaft gespielt", sagte er und zeigte sich &bdquo;zufrieden mit der Reaktion" nach dem &bdquo;riesen Fehler", der zum 0:1 geführt hatte. &bdquo;Das haben wir als Weckruf gesehen", so der Coach. Ein wenig Wasser musste der Übungsleiter dann doch in den Wein schütten: &bdquo;Ich hätte mir in machen Phasen etwas mehr Spielkontrolle gewünscht. Die Jungs waren fleißig, aber wir müssen uns auch Pausen gönnen, sonst kann das ins Auge gehen", sagte er. Immerhin: Diesmal ging das Spiel mit offenem Visier auch dank des Marathon-Manns Cyrill Akono gut aus. Der Sportclub ist nach dem dritten Spieltag Vierter. Am Samstag, 21. August, trifft er auswärts auf Meppen.

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