SC Verl sichert sich im Drittliga-Endspurt einen Punkt gegen Viktoria Köln

Verl. Mit einer Energieleistung, dank einer individuellen Top-Aktion von Kasim Rabihic und mit etwas Verteidigungsglück hat sich Fußball-Drittligist SC Verl am Freitagabend bei Viktoria Köln einen verdienten Punkt gesichert. Das Team von Trainer Rino Capretti holte zweimal einen Rückstand auf und behauptetet am Ende mit dem 2:2 den 7. Tabellenplatz. "Wir haben wieder Charakter gezeigt", lautete der zufriedene Teil des Trainers in seiner Spielanalyse. Angesichts der nun erreichten Marke von 50 Punkten attestiert der 39-jährige angehende Fußballlehrer seiner Mannschaft auf die bisherige Saison gesehen eine "großartige Leistung". Im dritten Spiel innerhalb von sieben Tagen hatte Capretti auf vier Positionen rotiert und Sascha Korb, Yannick Langesberg, Sven Köhler und Julian Schwermann in die Anfangself befördert. Im Angriff setzte der Coach diesmal auf Philipp Sander als Notstürmer auf rechtsaußen. Justin Eilers blieb erneut auf der Bank und wurde erst in der 66. Minute (ohne Effekt) eingewechselt. Trotz der Umstellungen und dem Bemühen um personelle Frische spielte der SCV eine schwache 1. Halbzeit ohne eigene Torchance. "Wir sind oft einen Schritt zu spät gekommen", lautete die Ursachenbeschreibung des für Julian Stöckner als Kapitän in der Innenverteidgung postierten Langesberg. Die Kölner dagegen düpierten die Verler dagegen schon in der 8. Minute mit einer Freistoßvariante, die Michael Schultz per Kopf mit dem 1:0 krönte. Nach Fehlpässen von Torhüter Till Brinkmann (16.) und Innenverteidiger Lasse Jürgensen (41.) ließ die Viktoria durch Mike Wunderlich und Timmy Thiele zwei Top-Chancen zu einer höheren Führung aus. Immerhin wehrte Brinkmann in der 45. Minute einen stark getretenen 25-Meter-Freisstoß von Mike Wunderlich ab. Der 25-jährige Keeper hatte seine zweite Bewährungschance erhalten und konnte nicht restlos überzeugen. Zwar drehte er in der 79. Minute einen Schuss von Marcel Risse stark um den Pfosten, segelte unmittelbar danach aber an einer Kölner Ecke vorbei, so dass Patrick Choroba auf der Linie klären musste. In der 89. Minute rettete Brinkmann nach einem krassen Fehlpass Chorobas gegen den frei auf ihn zulaufenden Ex-Bundesligaspieler den Sieg. Zum Glück für den SC Verl brachte Risse auch den Nachschuss nicht an Lasse Jürgensen vorbei. Zurück zum Beginn der 2. Halbzeit dieses intensiven und abwechslungsreichen Spiels: Nach dem raschen 1:1-Ausgleich (51.) durch den ersten Saisontreffer von Kapitän Yannick Langesberg, erzielt auf Hüfthöhe per Kopf nach einer Freistoß-Hereingabe von Kasim Rabihic, schien der SC Verl am Drücker. Doch weil Mael Corboz und Christopher Lannert den Klölner Kevin Holzweiler fünf Minuten später nicht energisch genug attackierten, konnte Mike Wunderlich seinen 11. Saisontreffer erzielen, und das Capretti-Team lief wieder einem Rückstand hinterher. Der vorher blasse und nicht durchsetzungsstarke Rabihic wurde dann zum Anführer des Widerstands gegen die drohende Niederlage. Nach einer schönen Flanke des Linksaußen scheiterte Zlatko Janjic in der 67. Minute nur knapp mit einem Kopfball. Dann nahm der 28-Jährige das Heft mit einer genialen Aktion selber in der Hand. Nach einer kurz ausgeführten Ecke in der 86. Minute tunnelte er Marcel Risse im linken Strafraumeck und jagte den Ball dann mit rechts unhaltbar für Viktoria-Keeper Sebastian Mielitz ins lange Eck. Vielleicht war der sechste Saisontreffer des gebürtigen Münchners auch Ausdruck seiner Verärgerung über die in der 66. Minute erhaltenen Gelben Karte. Es war seine fünfte, und damit fehlt er am 4. Mai im Drittliga-Heimspiel gegen Titelkandidat Dynamo Dresden. Vorher ist der SC Verl noch im Westfalenpokal gefordert: Am Freitag, 30. April, 18.30 Uhr, trifft er im Viertelfinale auf den Regionalligisten SC Wiedenbrück. "Wir nehmen den Punkt mit, es war eine ordentliche Leistung", sagte Rino Capretti. Doch natürlich waren dem Verler Trainer die Schwachpunkte nicht verborgen geblieben. "Wir haben viel zu viele einfache Fehler gemacht", sagte er und kündigte eine "knallharte Analyse" an, "warum wir so viele Gegentore kassieren." Tatsächlich stellt der SC Verl mit 63 Treffern das erfolgreichste Offensivteam, hat mit 52 Gegentoren aber eine schlechtere Abwehrbilanz als alle Abstiegskandidaten. Viktoria Köln: Mielitz - Koronkiewicz, Fritz, Schultz, Stellwagen (84. Holthaus) - Klefisch, Lorch, Klingenburg - Holzweiler (71. Risse), Wunderlich - Thiele. Im Aufgebot: Rossmann, Dej, Tubluk, May, Bangsow (Tw). SC Verl: Brinkmann – Korb (60. Choroba), Langesberg, Jürgensen, Lannert – Köhler (78. Ritzka) – Schwermann (66. Kurt), Corboz – Sander (66. Sander), Janjic (78. Hecker), Rabihic. Im Aufgebot: Mikic, Brüseke (Tw). Schiedsrichter: Nicolas Winter (Hagenbach). Gelbe Karten: Klefisch (10), Thele (7) - Rabihic (5). Ecken: 3:8 (1:4); Chancen: 8:3 (4:0) Tore: 1:0 (8.) Schultz, 1:1 (51.) Langesberg, 2:1 (56.) Wunderlich, 2:2 (86.) Rabihic. Hier gibt es das Spiel im Ticker-Rückblick von Till Hülsmann: (function(d, s, id) {var js,ijs=d.getElementsByTagName(s)[0];if(d.getElementById(id))return;js=d.createElement(s);js.id=id;js.src="//embed.scribblelive.com/widgets/embed.js";ijs.parentNode.insertBefore(js, ijs);}(document, 'script', 'scrbbl-js'));

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