SC Verl gelingt deutlicher 3:0-Sieg gegen Abstiegskandidat Uerdingen

Verl. Die Tormaschinerie des SC Verl läuft auch ohne die etablierten Kräfte. Mit einer offensiven Notbesetzung schoss der Fußball-Drittligist den KFC Uerdingen am Samstag aus der Sportclub-Arena. Der verdiente Erfolg über den Abstiegskandidaten hätte sogar noch höher ausfallen können, aber auch das 3:0 reichte, um in der Rangliste der torhungrigsten Drittligisten mit 60 Saisontreffern Rang eins vor dem TSV 1860 München zu belegen. Die Treffer für den in der Tabelle wieder auf Rang sechs gekletterten Aufsteiger erzielten mit Mael Corboz (17.), Sascha Korb (36.) und Lars Ritzka (77.) drei Spieler, die sonst eher defensive Aufgaben übernehmen. Erster Drittliga-Treffer Trainer Rino Capretti war zu einer ungewohnten Aufstellung im Angriff gezwungen, weil mit Aygün Yildirim, Berkan Taz und Justin Eilers drei Stürmer verletzungsbedingt fehlten. Der Verler Coach ("Ich bin ein Freund von Offensivfußball") hielt trotzdem an seinem 4-3-3-System fest und überraschte mit der Nominierung von Sascha Korb als Linksaußen. Der 27-Jährige war zuvor auf diversen Abwehrpositionen oder im defensiven Mittelfeld eingesetzt worden. Dass Korb in der 36. Minute den Ball nach einer Flanke von Kasim Rabihic in der Manier eines Mittelstürmers mitnahm und ihn im Fallen zum 2:0 ins Uerdinger Tor schoss (sein erster Drittligatreffer), brachte ihm eine besondere Gratulation des Trainers ein. Korb war selbst ein wenig überrascht von der Nominierung gewesen: "Es wurde im Vorfeld auch der eine oder andere Spruch darüber gemacht. Aber nachdem ich am Dienstag Letzter beim Torschusstraining geworden war, habe ich den Jungs versprochen, dass ich am Samstag auf jeden Fall treffen werde." Er war einer der auffälligsten Spieler in der ersten Halbzeit Nach gut einer Stunde wechselte Capretti den gelernten Linksverteidiger Lars Ritzka für Korb ein, und auch das entpuppte sich als guter Schachzug. In der 77. Minute jagte Ritzka die Kugel nach einem Zuspiel von Zlatko Janjic mit einem strammen 16-Meter-Schuss zum 3:0 in die Maschen. Für den 22-Jährigen war es sein zweites Saisontor. Das 1:0 erzielte Mittelfeldspieler Mael Corboz in der 17. Minute in Abstaubermanier, nachdem zuvor Janjic mit einem Lupfer am Uerdinger Torhüter Lukas Königsdörfer gescheitert war. Für den 26-jährigen Amerikaner, der einer der auffälligsten Verler in der 1. Halbzeit war, war es ebenfalls der erst zweite Treffer in dieser Spielzeit. Partie hätte auch chancengemäß 7:2 enden können Die beiden einzigen etatmäßigen Stürmer, die Rino Capretti ins Rennen geschickt hatte, haderten ein wenig mit ihrer Chancenverwertung. Der schon fünfmal erfolgreiche Kasim Rabihic machte in der 40.Minute nach einem Corboz-Zuspiel alles richtig, schob den Ball dann aber am langen Pfosten vorbei. Und Zlatko Janjic, mit 14 Treffern einer der besten Goalgetter der Liga, ließ gleich drei dicke Dinger aus. Erst köpfte er den Ball in der 24. Minute nach einer Corboz-Flanke freistehend aus fünf Metern genau auf Königsdörfer. Dann lenkte er eine Freistoßflanke von Rabihic per Kopf knapp über die Latte (70.). Und schließlich scheiterte er in der 90. Minute am Pfosten. Weil auch Innenverteidiger Julian Stöckner in der 45. Minute nach einer Rabihic-Ecke noch eine riesengroße Kopfballmöglichkeit ausließ, gab es am überzeugenden Verler Auftritt eigentlich nur zu bemängeln, dass die Partie nicht chancengemäß 7:2 endete. Trainer Capretti: "Es gibt nicht viel zu bemängeln" Dementsprechend zufrieden war Rino Capretti. "Es gibt nicht viel zu bemängeln", sagte der Trainer, der auch der Defensive ein Kompliment ausstellte: "Wir haben zu Null gespielt, was uns lange nicht mehr gelungen ist." Tatsächlich war es erst der dritte Verler Sieg in dieser Saison ohne Gegentor. Der KFC Uerdingen wird in der offiziellen Tabelle noch auf Rang 15 geführt, doch eingerechnet des bevorstehenden Abzugs von drei Punkten wegen Insolvenzbeantragung liegen die Krefelder als Drittletzter auf einem Abstiegsplatz. Nach der Entlassung von Stefan Krämer hatte Interimscoach Stefan Reisinger in der Startelf kaum personelle Änderungen vorgenommen. Das korrigierte er in nach einer schlechten Defensivleistung in der 1. Halbzeit zur Pause gleich vierfach. Viel mehr als eine leichte Verlagerung des Spielgeschehens etwas mehr in die Verler Hälfte und zwei Möglichkeiten für Muhammed Kiprit (55.) und Kolja Pusch (63.) sprang aber auch in der 2. Halbzeit nicht heraus. Die Kontrolle lag ganz klar auf Seiten der Verler, die darauf verzichteten, ihre Überzahl in der Schlussphase (79., Gelbrot für Traore) in einen noch klareren Sieg umzumünzen. Das ganze Spiel hier bei uns im Ticker-Rückblick von Till Hülsmann: (function(d, s, id) {var js,ijs=d.getElementsByTagName(s)[0];if(d.getElementById(id))return;js=d.createElement(s);js.id=id;js.src="//embed.scribblelive.com/widgets/embed.js";ijs.parentNode.insertBefore(js, ijs);}(document, 'script', 'scrbbl-js'));

Meistgelesen