SC Verl triumphiert dank hochkarätigem Bankpotenzial bei Bayern München

Nach zwei Niederlagen in Folge ist Fußball-Drittligist SC Verl in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Das Team von Trainer Rino Capretti gewann am Mittwochabend beim FC Bayern München II mit 2:1 und verbesserte sich auf den 7. Tabellenplatz. Dem verdienten Erfolg im Stadion an der Grünwalder Straße ging allerdings ein hartes Stück Arbeit voraus. Die Verler gerieten in der 47. Minute nach einem derben Patzer Robin Brüseke durch Timo Kern mit 0:1 in Rückstand. Vorausgegangen war erst ein krasser Fehlpass von Sven Köhler vor dem eigenen Strafraum und dann auch noch ein Missverständnis zwischen Brüseke und Abwehrspieler Sascha Korb. Dann profitierte das druckvoller agierende und spielerisch überlegene Team vom glücklichen Händchen Caprettis bei den Wechseln. Mael Corboz stand gerade einmal drei Minuten auf dem Platz, als er in der 69. Minute mit seinem ersten Drittligatreffer den 1:1-Ausgleich erzielte. Der 26-jährige US-Amerikaner traf aus zehn Metern, nachdem Bayern-Keeper Lukas Schneller eine Flanke von Philipp Sander nur in die Mitte abklatschen konnte. Aygün Yildirim, der Schütze des späten Siegtores (90.), war bereits zu Beginn der zweiten Halbzeit gekommen. &bdquo;Die Hälfte des Treffers geht auf das Konto von Kasim“, bedankte sich Yildirim nach seinem per Kopf erzielten neunten Saisontor beim ebenfalls eingewechselten Stürmerkollegen Rabihic, der vor der Flanke zwei Bayern-Verteidiger perfekt ausspielte. In der vierten Minute der Nachspielzeit verpasste Rabihic in seiner Geburtsstadt dann sogar noch einen höheren Sieg, als er mit einem selbst herausgeholten, allerdings schwach geschossenen Foulelfmeter an Schneller scheiterte. Ins Schema hätte es auch gepasst, wenn der in der 75. Minute eingewechselte Justin Eilers vier Minuten später seine Großchance genutzt hätte: Nach einem langen Zuspiel von Sascha Korb brachte der Routinier den Ball aus kurzer Distanz aber nicht am 19-jährigen Münchner Schlussmann vorbei. Rino Capretti konnte so viel hochkarätiges Bankpotenzial ausspielen, weil er gegenüber dem 0:3-Spiel in Zwickau gleich sechs Änderungen in der Anfangself vorgenommen hatte. Neben der angekündigten Schonung für Yannick Langesberg und Lars Ritzka, die nicht zum Aufgebot gehörten, fehlten auch Eilers, Yildirim, Rabihic und Julian Schwermann in der ersten Formation. Dafür feierte Kapitän Julian Stöckner nach 13 Spielen Pause wieder ein Comeback. Außerdem hatten Zlatko Janjic, Sven Köhler und Leandro Putaro sowie Korb und Sander eine "Startnummer" erhalten. Wegzustecken hatten die Verler auch eine frühe Verletzung: Regisseur Mehmet Kurt musste schon nach einer Viertelstunde mit einer Oberschenkelblessur vom Platz. Fortan übernahm Schwermann seinen Part auf der Position sechs. &bdquo;Wir sind super zufrieden, das war ein toller Auftritt unserer Jungs“, kommentierte Rino Capretti den elften Saisonsieg des Aufsteigers. Und er lobte die Moral seiner Mannschaft: &bdquo;Es freut mich besonders, dass wir nach einem Rückstand noch mal zurückgekommen sind.“ FC Bayern München II: Schneller – Senkbeil, Feldhahn, Arrey-Mbi – Waidner (90. Lawrence), Zaiser (78. Stiller), Weizmüller, Kern (68. Singh), Lungwitz – Arp (68. Jastremski), Oberlin (78. Scott). Im Aufgebot: Vita, Wagner (Tw). SC Verl: Brüseke – Korb, Mikic, Stöckner, Lannert – Kurt (15. Schwermann) – Sander, Köhler (66. Corboz) – Schikowski (46. Yildirim), Janjic (75. Eilers), Putaro (75. Rabihic). Im Aufgebot: Jürgensen, Brinkmann (Tw). Schiedsrichter: Tobias Fritsch (Mainz). Gelbe Karten: Feldhahn (4) – Stöckner (4), Sander (4). Ecken: 5:4 (3:1), Chancen 4:11 (2:3) Tore: 1:0 (47.) Kern, 1:1 (69.) Corboz, 1:2 (90.) Yildirim.

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