Corona-Fälle beim SC Verl: Spiel gegen Unterhaching "mega-gefährdet"

Verl. Morgens um neun war die Welt beim SC Verl noch in Ordnung. Dann aber traf ein Anruf aus dem Labor, das am Freitag die turnusgemäßen Coronatests vorgenommen hatte, bei Teammanager Horst Lakämper ein. Das Ergebnis: Die Proben von zwei Spielern aus dem Kader des Fußball-Drittligisten sind positiv, eine weitere Probe war nicht auswertbar. Sofort teilte Lakämper diesen Befund dem just aus einem fünftägigen Sylt-Urlaub zurückgekehrten Vereinsvorsitzenden Raimund Bertels mit. Nun lief die im Hygienekonzept des DFB vorgeschriebene Informationskette an. Bertels nahm Kontakt mit Manuel Hartmann auf, dem Leiter des Bereichs Spielbetrieb und Wettbewerbe beim DFB in Frankfurt. Gleichzeitig sprach der beim Sportclub für den Bereich Hygienekonzept verantwortliche Mannschaftsarzt Ingo Meyer mit dem Gesundheitsamt des Kreises Gütersloh. Der Behörde wurde die Dokumentation über die Kontakte im Team des SC Verl übermittelt. Zwar gab es wenig später aus dem Labor die Mitteilung, der zunächst nicht auswertbare Test einer Person sei nun doch auszuwerten gewesen und das Ergebnis negativ. &bdquo;Für Zwickau tut es mir sehr leid" Doch um 10.30 Uhr fiel die Entscheidung, das für 14 Uhr angesetzte Heimspiel gegen den FSV Zwickau abzusagen. In der offiziellen Pressemitteilung, die um 11.45 Uhr erfolgte, las sich das so: &bdquo;Die spielleitende Stelle des DFB hat einem entsprechenden Antrag des Sportclub Verl stattgegeben und die Entscheidung gemäß Paragraf 14 der Durchführungsbestimmungen zur Spielordnung in Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt vorgenommen." Die meisten SCV-Spieler konnten so rechtzeitig informiert werden, dass sie sich erst gar nicht auf die Reise nach Verl begaben. Die Delegation des FSV Zwickau, dessen Zeugwart bereits vor Ort war und begonnen hatte, die Gästekabine vorzubereiten, befand sich noch in dem am Freitag bezogenen Hotel. Sie trat unverzüglich die gut 400 Kilometer lange Heimreise mit dem Mannschaftsbus an und absolvierte am Nachmittag noch eine Trainingseinheit. &bdquo;Für Zwickau tut es mir sehr leid", sagte Raimund Bertels, &bdquo;aber das wichtigste Gut, das wir haben, ist die Gesundheit." Betroffene Spieler namentlich nicht genannt Für die Sachsen war es bereits der zweite Corona-bedingte Spielausfall hintereinander. Am Freitag, 23. Oktober, war bereits das Heimspiel gegen Türkgücü München gecancelt worden, nachdem drei positive Fälle bei den Münchenern aufgetreten waren; später hatten sich die Befunde als falsch herausgestellt. Während in anderen Fällen Spiele trotz positiver Corona-Tests durchgeführt werden konnten, kam das beim SC Verl nicht in Frage. Es gab mit den beiden betroffenen Spielern nicht nur den üblichen Kontakt auf dem Trainingsplatz und in den Umkleiden, sondern die gesamte Mannschaft hatte sich zu einer Teambesprechung in einem geschlossenen Raum zusammengefunden. Die Namen der Spieler nannte der Verein nicht, beide sollen zu einer Fahrgemeinschaft gehören. Zwei Wochen häusliche Quarantäne angeordnet Für den gesamten Kader und auch einen Großteil des Stuffs wurde zunächst eine 14-tägige häusliche Quarantäne angeordnet. &bdquo;Wie es weitergeht, wird in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt entschieden", sagte Bertels. Am Dienstag und Freitag stehen die nächsten regelmäßigen Coronatests an. Selbst wenn keine weiteren positiven Befunde auftreten sollten, hält der SCV-Präsident die nächste Partie bei der Spvg. Unterhaching (8. November, 13 Uhr) für &bdquo;mega-gefährdet". Die Hachinger hatten selbst einen Coronafall, weswegen das Samstagspiel beim Halleschen FC ausfiel. Von den weiteren Testergebnissen und dem Infektionsgeschehen hängt ab, ob das nächste &bdquo;Heimspiel" des SC Verl am Montag, 16. November, 19 Uhr, stattfindet. Die Partie gegen den VfB Lübeck muss wegen der Flutlicht-Thematik in der Paderborner Benteler-Arena ausgetragen werden.

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