So funktioniert der Glasfaser-Ausbau in Verl

Verl. Ob in den Ortsteilen Sürenheide, Bornholte und Kaunitz ein Glasfasernetz durch die Deutsche Glasfaser ausgebaut wird, ist offen. Mindestens 40 Prozent der Haushalte müssten dafür einen Vorvertrag mit dem Borkener Unternehmen abschließen – nur dann rentiere sich der Ausbau bis ins Haus hinein. Um die Bürger über den möglichen Ablauf einer Installation des Glasfasernetzes zu informieren, haben die Stadt Verl sowie das Unternehmen zu Informationsveranstaltungen in die Ortsteile eingeladen. Im Haus Ohlmeyer in Sürenheide und im Bornholter Bahnhof im Bürgerhaus &bdquo;Hühnerstall" waren bereits mehrere hundert Menschen zu Gast. Allein in Sürenheide kam es bereits zu 40 Abschlüssen. Am Mittwoch folgt um 19 Uhr eine Zusammenkunft im Kaunitzer Krug. Warum Glasfaser? &bdquo;Die Herausforderung, eine Stadt zu 100 Prozent an die Glasfaser zu bringen, ist groß", sagte René Fuchs. Nach Angaben des Projektleiters Vertrieb der Deutschen Glasfaser werde das Unternehmen bis Ende des Jahres deutschlandweit fast 500.000 Haushalte mit einem Glasfaseranschluss versorgt haben. Dieser sei einer Kupferleitung in Sachen Datengeschwindigkeit und Stabilität überlegen. &bdquo;Kupferleitungen sind nur beschränkt leistungsfähig", sagte Fuchs. &bdquo;Je weiter ein Haus vom Verteiler entfernt ist, desto weniger Leistung kommt an." Mit einem Glasfasernetz sei dagegen eine Bandbreite von bis zu einem Gigabit pro Sekunde realisierbar. &bdquo;Eine Ausweitung ist in Zukunft möglich", so Fuchs. Durch den Ausbau eines Glasfasernetzes habe eine Stadt &bdquo;erhebliche Standortvorteile". So erfolgt der Ausbau Sollten sich 40 Prozent aller Haushalte eines Ortsteils für den Vorvertrag entscheiden, wird der Ortsteil innerhalb eines festgelegten Gebietes (siehe Grafiken) mit Glasfasern versorgt. Innerhalb dieses Areals ist der Ausbau kostenlos. Er erfolge Schrittweise: &bdquo;Wir teilen die Ortsteile in Tortenstücke auf", erklärte Peter König, Projektleiter Bau. &bdquo;In jedem dieser Stücke befinden sich 48 Wohneinheiten." Mit Hilfe von Knotenpunkten (Point of Presence, PoP) und Verteilerkästen könnten die einzelnen Haushalte dann mit Glasfaserleitungen versorgt werden. &bdquo;Der PoP ist das Zentrum, zu dem alle Glasfasern hingeführt werden. Das heißt von ihm aus werden reine Leerrohre verlegt. Der Rohrverbund ist wiederum dafür da, um die einzelnen Verteiler zu versorgen", erklärte König. Je nach Größe (etwa 16 Quadratmeter) kann ein PoP bis zu 4.000 Haushalte versorgen. Von den Verteilern aus würden die Glasfasern schließlich zum sogenannten Hausübergabepunkt führen. Ein Hausübergabepunkt ist die Stelle des Kabelübergangs vom Außenerdkabel des Kabelfernsehnetzes auf die Installation innerhalb eines Gebäudes. Nach Angaben von König dauere es vom Öffnen des Bürgersteigs bis hin zum Anschluss eines Haushaltes an das Glasfasernetz genau einen Tag. &bdquo;Die Schlagzahl unserer Kolonnen ist hoch. Sie machen etwa 100 Meter am Tag auf und wieder zu", so König. Das Verlegen der Glasfaserkabel könnte entweder mit Hilfe des sogenannten Bohrspülverfahrens, des Trenchings oder aber mit Hilfe eines offenen Tiefbaus erfolgen. Vom Unternehmen präferiert werde die Methode des Trenchings: Hierbei würden etwa 15 Zentimeter breite und 45 Zentimeter tiefe Gräben gezogen, in diese werden die Kabel hineingelegt. Der Zeitplan Der Stichtag ist Montag, 10. Dezember. &bdquo;Bis dahin müssen wir die 40 Prozent erreicht haben", sagte König. Es folge eine Planungsphase, in der gemeinsam mit den Bürgern Hausbegehungsprotokolle ausgearbeitet werden. &bdquo;Wo werden also die Leerrohre ins Haus eingeführt? Wo befindet sich der Hausübergabepunkt? Wo installieren wir das Netzabschlussgerät?", führte König aus. Am Ende des ersten Quartals 2019 könnte dann der Baubeginn erfolgen. Bis Ende 2019 soll bereits der Großteil aller Anschlüsse realisiert sein – insgesamt dauere der Ausbau aber bis Ende 2020. Kontrolle der Stadt Bürgermeister Michael Esken kündigte an, die Ausbauarbeiten der Deutschen Glasfaser beobachten zu wollen. Aus diesem Grund werde die Stadt eine externe Kontrollperson damit beauftragen, die Bauarbeiten im Blick zu haben. &bdquo;Es werden Löcher entstehen. Diese kann man zwar schnell wieder zu machen, aber erst nach vier bis fünf Jahren merkt man, ob das richtig gemacht wurde", sagte Esken. So werde erst eines der besagten &bdquo;Tortenstücke" überprüft, bevor das nächste ans Glasfasernetz angeschlossen wird. Das Unternehmen befürwortete die Kontrolle: &bdquo;Denn da wo gehobelt wird, fallen auch Späne."

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