Verler Fachgeschäft für Porzellan macht zu - Internetverkauf geht weiter

Verl-Bornholte. &bdquo;Das ist aber schade." Ein Satz, den Monika Masmeier von jedem zweiten Kunden hört, seit sich herumgesprochen hat, dass das Fachgeschäft für Glas, Porzellan und Geschenkartikel an der Bornholter Bergstraße ganz allmählich seine Pforten schließen wird. &bdquo;Die meisten bedauern es." Leicht, sagt die Geschäftsfrau, sei ihr der Entschluss wahrlich nicht gefallen. &bdquo;Aber irgendwann muss man einen Schlussstrich ziehen." Aber so ganz und gar hört sie ja eigentlich gar nicht auf. Monika Masmeier ist 65 Jahre alt, ihr Mann Günter, der für den Außendienst zuständig ist, wird Ende Dezember seinen 70. Geburtstag feiern. Da darf man schonmal kürzer treten. Derzeit läuft der Abverkauf. Bestellt wird nur noch auf Anfrage, nicht mehr fürs Lager. "Im Moment ist das Ende noch offen" Das aber ist noch gut gefüllt; entsprechend groß ist die Auswahl an möglichen Wichtel- und Weihnachtsgeschenken. &bdquo;Im Moment ist das Ende noch offen", sagt Monika Masmeier. Derzeit wird ein Nachmieter für das Geschäft gesucht. Realistisch sei die endgültige Geschäftsschließung nach 35 Jahren wohl im Sommer 2018. Viele Erinnerungen werden bleiben. &bdquo;Vor 45 Jahren hat alles mit einem Kellergeschäft im Ligusterweg angefangen", erzählt Günter Masmeier. Schon damals war er Vertreter im Glas- und Porzellanfachhandel. Da lag die Idee, ausgewählte Artikel selbst anzubieten, nah. &bdquo;Alle, die es wussten, haben im Keller Geschenke, Glas und Porzellan gekauft." Zunächst also beschränkte sich der Verkauf auf Familie, Freunde und Nachbarn. Doch schnell sprach sich der Geheimtipp herum, die Nachfrage stieg. 1982 entstanden die Geschäftsräume an der Bergstraße. Später wurde zudem der Platz in der angrenzenden Garage als Lager genutzt. Spielwaren und hochwertiges Kristall mit Schliff &bdquo;Anfangs haben wir auch Spielwaren angeboten", berichtet Monika Masmeier von einer Sparte, die vor etwa 20 Jahren für die Geschirrpräsentation weichen musste. Denn damals wie heute gab es eine große Porzellan-Vielfalt. Hinzu kam hochwertiges Kristall mit Schliff, das heute kaum mehr verlangt wird. Gang und gäbe waren damals außerdem Aussteuerlisten für junge Frauen. Zwölfteilige Gedecke, Bestecke und Gläser gehörten dazu. &bdquo;Das gibt es in der Form seit Jahren nicht mehr", bestätigt Monika Masmeier. Auch gedeckte Hochzeitstische, auf denen die Gäste sich die Geschenke für die Vermählten aussuchen konnten, gehören der Vergangenheit an. Viele Trends kommen wieder Einiges aber kommt wieder. Etageren beispielsweise, die lange aus Küchen und Wohnzimmern verbannt waren, stehen heute in unterschiedlichen Ausführungen bei Masmeiers im Laden. Ebenso wie &bdquo;der Verkaufsschlager von früher", Glocken, Kugeln oder Lichter von Hutschenreuther als Sammelobjekt. Geschirr mit allem was dazugehört, sei früher langlebiger gewesen. &bdquo;Mittlerweile steht Kurzgeschirr im Vordergrund." Also gerne immer wieder einmal etwas Neues, was nicht unbedingt zusammenpassen muss. Monika und Günter Masmeier haben sich die Aufgaben stets geteilt. &bdquo;Ich hatte den Einzelhandel, mein Mann den Großhandel", bringt Monika Masmeier es auf eine kurze Formel. &bdquo;In 47 Jahren bin ich fünf bis sechs Millionen Kilometer gefahren", beschreibt der 69-Jährige die endlos lange Zeit im Auto und auf der Straße. Vor 13 Jahren ist im Geschäft an der Bergstraße die Post-Filiale integriert worden. &bdquo;Sie läuft derzeit weiter", bestätigt Monika Masmeier. Internetverkauf geht weiter Im Jahr 2004 haben Masmeiers zusätzlich zum Geschäft in Bornholte-Bahnhof eine Filiale an der Kirchstraße in Rheda-Wiedenbrück eröffnet und zehn Jahre betrieben, außerdem eine Filiale von 2004 bis 2009 an der Rathausstraße in Oerlinghausen, die Sohn Maik Masmeier eigenständig geleitet hat. Sohn Frank und Schwiegertochter Anja sind derzeit noch im Großhandel mit tätig. Und Monika Masmeier, die wird auch nach der Geschäftsauflösung weitermachen. Allerdings mit dem Internetverkauf.

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