Steinhagen. Fast vier Jahre lang bot der lang gestreckte Container vorm Gymnasium Schülern einen Platz zum Lernen. Am Ende wurde dort sogar Essen ausgegeben. Doch nun ist Schluss mit dem hellblauen Kasten: Die fünf Räume werden nicht mehr gebraucht und die Container abgebaut.
Zurzeit wird das Innenleben reisefertig gemacht, das heißt Verbindungsstücke zwischen den Deckenelementen und der Fußboden kommen heraus. Übernächste Woche dann kommt der Schwerlasttransporter und beendet eine Ära, denn mit dem Container fürs Gymnasium verschwindet der letzte provisorische Schul-Pavillon aus Steinhagen.
Im Sommer 2009 wurde der Container auf der grünen Wiese vorm Gymnasium aufgebaut. Er sollte die akute Raumnot an der Schule lindern, denn längst reichte das Gebäude nicht mehr für die vielen Schüler, die dort fürs Abitur lernten.
Fünf Räume wurden so zusätzlich geschaffen. "Sehr komfortabel war das allerdings nicht", erinnert sich Schulleiter Josef Scheele-von Alven auf Nachfrage an diese Jahre zurück. "Dort fehlten einfach technischen Möglichkeiten für den Unterricht."
Deshalb legten die Verantwortlichen großen Wert darauf, dass jeder Schüler nur eine gewisse Zeit dort unterrichtet wurde. "Höchstens ein Schuljahr", so Scheele-von Alven, dann ging es wieder zurück ins Hauptgebäude. Nun werden die Container nicht mehr gebraucht. Grund dafür ist der doppelte Abiturjahrgang.
Da die 189 Schülerinnen und Schüler keinen Unterricht mehr haben, können die bisherigen Kursräume anderweitig genutzt werden. Ganz entspannt hat sich die Raumsituation am Gymnasium dadurch aber immer noch nicht.
Da die Schule für dreizügige Jahrgänge konzipiert wurde, stößt das große Interesse der Schüler (mehrere Stufen bestehen aus vier Parallelklassen) an die Grenzen der Räumlichkeiten. Dass der Container wegkommt, darüber ist Schulleiter Josef Scheele-von Alven trotzdem froh.
Wenn bis zu den Sommerferien die Fundamente wieder entfernt sind und die Fläche aufgeschüttet ist, hofft er, dass daraus ein Bolzplatz für die Mittelstufe wird. "Wir hätten gerne ein richtiges Fußballspielfeld", träumt der Schulleiter. Doch auch er weiß, dass die finanziellen Mittel begrenzt sind.
Von Seiten der Gemeinde soll an dieser Stelle einfach die Grünanlage – also der Rasen – wiederhergestellt werden. Vielleicht gibt es noch Alternativen. "Wir sind mit dem Schulamt im Gespräch", so Schulleiter Josef Scheele-von Alven hoffnungsfroh.