Mutiger Schritt: 23-Jähriger im Kreis Gütersloh übernimmt Hotel-Restaurant

Steinhagen. 16 Jahre alt sei er ungefähr gewesen, als er entschieden habe, ins Hotel-Gewerbe einzusteigen, sagt Alen Dedic. Sieben Jahre später sitzt er mit Mutter Nada und Vater Fikret an einem Tisch des beliebten Hotel-Restaurants Steinhägerquelle und erläutert die Zukunftspläne. Auf dem Papier ist immer noch Vater Fikret Inhaber des traditionsreichen Betriebes. Im Alltag wird es aber ab dem 1. Februar Alen sein. Das Datum ist nicht zufällig gewählt: Vor genau 16 Jahren übernahm Familie Dedic am 1. Februar die Steinhägerquelle. Damals, im Jahr 2009, besuchte Alen noch die dritte Klasse der Grundschule Amshausen. &bdquo;Es hat Spaß gemacht, mit dem Hotel aufzuwachsen“, erzählt er rückblickend. &bdquo;Aber natürlich habe ich den Stress damals auch noch nicht gesehen.“ Als es auf das Abitur zuging, sei ihm die Entscheidung, den elterlichen Betrieb zu übernehmen, nicht sehr schwergefallen. Einige Zimmer sind bereits kräftig renoviert worden Um sich vorzubereiten, ließ sich Dedic im dualen Studium am Marienfelder Vier-Sterne-Hotel Klosterpforte ausbilden. Seit 2023 arbeitet der &bdquo;Hotel-Manager“ nun bereits in der Steinhägerquelle mit. &bdquo;Ich mache Buchführung, die Rezeption, das Telefon und vieles mehr. In den nächsten Jahren werde ich komplett übernehmen“, erklärt der 23-Jährige. Seine Mutter hat dadurch schon jetzt etwas an Freizeit gewonnen. Vater Fikret steht wie gewohnt in der Küche. Gerade für die Eltern ist die Motivation ihres jüngeren Sohnes ein großes Geschenk. &bdquo;Ich bin so stolz auf meine Jungs. Das ist mein Reichtum“, betont Mutter Nada. Gerade weil ihr Sohn 16 Jahre lang gesehen und gelernt habe, worauf er sich einlässt, sei er der ideale Nachfolger, findet die 55-Jährige: &bdquo;Für so etwas muss man geboren sein.“ Und das ist Alen, findet sie. &bdquo;Ich war bei den Gästen immer beliebt. Aber er ist beliebter!“ Lesen Sie auch: Paar im Kreis Gütersloh übernimmt &bdquo;Kösters“ Hotel-Restaurant mit neuen Ideen Weil die Zukunft nun gesichert ist, soll auch kräftig investiert werden, hat die Familie entschieden. Bereits in den vergangen beiden Jahren sind einige Zimmer komplett renoviert worden. Derzeit warten die Dedics auf die Zusage der Kreisverwaltung, mit einem großen Anbau beginnen zu dürfen. Aus 19 Zimmern sollen 34 werden. In diesem Jahr werden die Bauarbeiten aber wohl noch nicht starten können. Hotel sei regelmäßig ausgebucht, sagen die Betreiber Wegen der Auslastung machen sich Alen Dedic und seine Eltern keine Sorgen. &bdquo;Wir sind regelmäßig ausgebucht“, erläutert Mutter Nada. &bdquo;In der Woche kommen vor allem Monteure und Geschäftsleute, am Wochenende Wanderer, Familienbesucher und Gäste der OWL-Arena“, ergänzt der Junior-Chef. Dazu fänden häufig Tagungen, Geburtstage, Hochzeiten oder auch Beerdigungs-Cafés im Hause statt. Bei der Nachfrage profitiert die Steinhägerquelle neben der guten Lage an der Haller Straße auch von den Schließungen der vergangenen Jahre - allen voran der Insolvenz von Graf Bernhard 1344 im Jahr 2020 und dem Ende des Berghotels Quellental 2023. Auch das Restaurant laufe nach wie vor gut - vor alle dank des Rufes, den sich Fikret Dedic in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut hat. Vor allem die guten Schnitzel und die authentische kroatische Küche locken Gäste. Hochmotiviert hat auch Alen Dedic seine Kenntnisse in den vergangenen Jahren noch erweitert. &bdquo;Ich habe in Berlin einen Barista-Kurs gemacht und in Wien einen Barkeeper-Kurs“, sagt er. Damit will er die Gäste zusätzlich begeistern. Altgediente Gastronomen können jetzt kürzer treten Für alle Steinhagener ist die Zukunftsaussicht der traditionsreichen Steinhägerquelle eine gute Nachricht. Für die beliebten Wirte Fikret und Nada Dedic fällt damit eine Last von den Schultern. &bdquo;Wenn Alen nicht wäre, hätten wir hier alles irgendwann etwas runtergefahren“, sagt die 55-Jährige. Stattdessen expandiert die Steinhägerquelle. Und trotzdem können die altgedienten Gastronomen endlich etwas kürzer treten. Vor allem ausführlichere Urlaube in der früheren Heimat Kroatien sind endlich wieder denkbar: &bdquo;Im Sommer sind wir vier Wochen weg, Alen führt die Geschäfte.“

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