Großbrand im Kreis Gütersloh zerstört Werkstatt: Auto hatte beim Schweißen Feuer gefangen

Steinhagen. In einer Autowerkstatt in Steinhagen im Kreis Gütersloh ist am Freitagnachmittag ein Feuer ausgebrochen. Die Flammen sorgten für eine Rauchwolke, die sich weit in den Himmel erstreckte und noch in Bad Essen, Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Bruchmühlen und Bielefeld sichtbar gewesen sein soll. Die Chronologie: Gegen 15.48 Uhr wurde den Einsatzkräften zunächst lediglich ein Pkw-Brand gemeldet. Woraufhin die Feuerwehr erst einmal mit nur wenigen Kräften ausrückte. Lesen Sie auch: Brand in der Gütersloher Innenstadt: Einsatz der Feuerwehr sorgt für Aufsehen Vor Ort eingetroffen und beim Anblick des realen Ausmaßes des Brandes alarmierte die Feuerwehr weitere Kräfte. Am Ende waren bei dem Großbrand 115 Einsatzkräfte vor Ort. Zur Absicherung der Einsatzkräfte war auch ein Rettungswagen des Malteser Hilfsdienstes aus Gütersloh zur Brandstelle geordert worden. Feuerwehr konzentriert sich auf Schutz der Nachbargebäude Dennoch konnten auch sie nicht verhindern, dass die Firma ausbrannte. &bdquo;Es bestand schon direkt nach dem Eintreffen der ersten Kräfte keine Chance mehr, das Objekt zu retten“, sagte Feuerwehrsprecher Michael Schnatmann. In der Werkstatt hätten sich weitere Fahrzeuge, Autoreifen und vor allen Dingen einige Gasflaschen befunden. Da wäre ein Betreten der Gebäude viel zu gefährlich gewesen. Laut Steinhagens Feuerwehrchef Lutz Mescher habe es sich außerdem um ein altes Gebäude in Holzbauweise gehandelt. &bdquo;Da war Brandlast ohne Ende. Das Feuer ist sofort durchgezogen“, sagt der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr. Ein an das Gebäude angrenzender Gasbehälter konnte mit viel Wasser kühl gehalten werden. Die Einsatzkräfte konzentrierten sich weitgehend auf den Schutz der Nachbargebäude. &bdquo;Die zum Komplex gehörende neue Halle konnten wir halten; aber es war eng“, sagt Mescher. Gefahr durch Rauch habe für Bevölkerung nicht bestanden Dort befindet sich die Produktion eines Metall verarbeitenden Betriebs. Die Firma hatte einen Bereich ihres Betriebsgeländes an eine Autowerkstatt untervermietet. Dort war das Feuer am Freitagnachmittag ausgebrochen. &bdquo;Bei Schweißarbeiten ist ein Auto in Brand geraten“, sagt Mescher. Die Bevölkerung wurde über die NINA-Warn-App von den Ereignissen in Kenntnis gesetzt. Anwohner wurden gebeten, während des Brandes Fenster und Türen geschlossen zu halten. Es habe aber, so Schnatmann im Interview, keine Gefahr durch den Rauch für die Bevölkerung bestanden. Mescher betont: &bdquo;Wir haben vor Ort mehrere Messungen durchgeführt. Ohne Befund“. Die weithin sichtbare Rauchwolke sei die Folge brennender Autoreifen gewesen. Wegen des Ausmaß des Brandes dauerten die Löscharbeiten am Freitag zunächst mehrere Stunden an. Gegen 19.30 Uhr war das Feuer zwar weitgehend gelöscht, die Nachlöscharbeiten aber liefen noch immer. Liebigstraße ist für Autofahrer und Fußgänger gesperrt Über den brennenden Schutt der eingestürzten Hallen hatte die Feuerwehr einen Schaumteppich ausgebreitet, um Glutnester in Schach zu halten. Eine Brandwache war die Nacht zu Samstag vor Ort. Am Samstagvormittag beendete Lutz Mescher den Einsatz in der Liebigstraße. &bdquo;Für uns ist es damit aber nicht getan. Samstag und Sonntag haben unsere Gerätewarte mit der Reinigung der Ausrüstung alle Hände voll zu tun“, so der Feuerwehrchef. Die Liebigstraße in Steinhagen ist mittlerweile sowohl für Fußgänger als auch für Autofahrer abgesperrt. Facebook-Post sorgt für Empörung Nur eine Stunde nach dem Feueralarm hatte die Satirepartei &bdquo;Die Partei“ mit einem Facebook-Post für Empörung im Netz gesorgt. Auf ein Foto vom Brand montierte die Partei den Spruch &bdquo;Ein Großbrand pro Jahr für Steinhagen!“. Damit nahm sie Bezug auf den Bestpool-Brand, der im Februar vergangenen Jahres für großen Schaden in Steinhagen gesorgt hatte. Lesen Sie auch: Großbrand bei Bestpool: Riesige Rauchwolken und vier Verletzte im Kreis Gütersloh Wie es der Zufall will, befindet sich die Firma Bestpool in der Nachbarschaft, nur wenige hundert Meter entfernt von der nun abgebrannten Autowerkstatt. Dort hatte vor gut einem Jahr das wohl folgenreichste Feuer der Steinhagener Historie gewütet. Die Ermittlungen zu dem Bestpool-Brand waren erst im Januar dieses Jahres eingestellt worden. Brandursache bei Bestpool weiter unklar &bdquo;Die Ermittlungen zur Brandursache bei Bestpool sind ohne Ergebnisse vorerst abgeschlossen“, hatte Polizeihauptkommissarin Katharina Felsch damals erklärt: &bdquo;Es liegen keine Hinweise auf eine Brandlegung vor.“ Damit untermauerte die Sprecherin, dass die Ermittler nicht herausfinden konnten, wie es zum katastrophalen Feuer kommen konnte – von dem sogar der Steinhagener Feuerwehr-Chef sagte, einen sich so schnell ausbreitenden Brandherd habe er noch nie erlebt. &bdquo;Die Ursache ist nach wie vor unklar“, sagte Felsch, betonte aber auch: &bdquo;Wenn es neue Hinweise geben sollte, können die Ermittlungen noch mal aufgenommen werden.“ Derweil hatte bei Bestpool der Wiederaufbau begonnen. Ihren Facebook-Post zum Brand der Autowerkstatt garnierte &bdquo;Die Partei“ in Anlehnung an den Extrabreit-Song &bdquo;Hurra, hurra, die Schule brennt“ mit dem Reim: &bdquo;Es brennt so gut, bald sieht man nur noch Glut, wo eben noch die Firma war“. Dies kommentierte ein Nutzer entrüstet mit: &bdquo;Satire hat Grenzen. Vor allem, wenn Existenzen und die Gesundheit auf dem Spiel stehen.“

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