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Hegering feiert Sommerfest

Jägerschaft informiert über ihre Naturarbeit mit vielfältigem Programm

26.08.2013 | 26.08.2013, 00:00
Irene Habrich präsentiert beim Sommerfest des Hegerings Schloß Holte-Stukenbrock ihren Greifvogel und informiert die Besucher über die Haltung und Gewohnheiten des Tieres. Der Gerfalke sitzt auf einem Schutzahandschuh. - © FOTO: CHRISTIAN STOLZ
Irene Habrich präsentiert beim Sommerfest des Hegerings Schloß Holte-Stukenbrock ihren Greifvogel und informiert die Besucher über die Haltung und Gewohnheiten des Tieres. Der Gerfalke sitzt auf einem Schutzahandschuh. | © FOTO: CHRISTIAN STOLZ

Schloß Holte–Senne. "Viele haben, wenn sie an Jäger denken, nur das Bild vom Schießen vor Augen", sagt Winfried Schmelter, Leiter des Hegerings Schloß Holte-Stukenbrock. Dass die Jäger des Hegerings vielfältige Aufgaben in der Natur übernehmen, zeigten sie bei ihrem ersten Sommerfest in der Ems-Erlebniswelt.

Mehr als 200 Besucher genossen bei Sonnenschein jägertypisch Wildschweinbraten und Wildbratwurst. Thomas und Juliane Broeker bastelten mit Kindern Ansteck-Buttons. "Waldmotive sind beliebt", sagt Thomas Broeker. Birgit Kamphaus, Verantwortliche im Projekt "Lernort Natur" der Kreisjägerschaft, gestaltet mit Kindern Naturbilder. Soraya Herglotz hat auf orangefarbener Pappe ein Ahornblatt und eine Springkraut-Blüte geklebt. "Es ist schön, was in der Natur alles da ist", findet sie.

Bei einem Präsentationswagen der "rollenden Waldschule"zeigt Robert Witte Felle von heimischen Tierarten, Holzarten, Wildpräparate und Geweihe von Rothirsch und Damwild. Kindern und Jugendlichen will er die Natur näherbringen. "Vieles steht abstrakt in Schulbüchern, in der Natur wird es oft nicht erkannt", bemängelt Witte.

Über Greifvögel und Beizvögel informiert Franz Evers mit anderen Falknern. Seinen zwei Jahre alten Harris-Falken namens James mit der Nummer "007" lasse er selten frei fliegen, denn darunter leide das Gefieder. "Ich habe eine Drahtanlage am Boden, wo er fliegen kann", erzählte Evers. Heinz-Ulrich Klose hat einen heimischen Habicht mitgebracht, die "stillen Jäger". Er zeigt auch ein Frettchen, das für die Erdjagd auf Kaninchen eingesetzt wird.

Beim "Scatt-Schießen" von Markus Krogmeier, Schießmeister der St. Johannes Schützenbruderschaft, wird ohne Munition mit Infrarot-Technik und Lichtstrahl gezielt. "Am Computer wird errechnet, wo hingezielt wird", erklärt Krogmeier. Für die drei Gewinner gibt es Schnaps und "Senne Original"-Wildwurst.

25 Hunde werden unterdessen bei der Hunderassen-Präsentation vorgeführt. Hunde der bärtigen Deutsch-Drahthaar-Rasse, Terrier mit dem "Herz eines Löwen" und auch Schweißhunde ("Bodyguards") werden von Karl-Walter Sielemann anmoderiert. "Ein Hund, der selbstständig jagt, muss langsamer sein, als das Wild", erklärt er. Hetzjagden sind verboten. Ein Hund sei "ein Herz auf vier Beinen".

Für passend traditionelle Musik sorgt das "Jagdhornbläserkorps Stukenbrock". Gabriele Brendel lobt die "familiäre Stimmung" und "tolle Organisation". Die "Hege- und Pflegearbeit für die Natur" ist für Gerhard Brendel akzeptabel, übermäßiges Schießen der Jäger verachte er jedoch. "Alle, die nicht hier waren, haben etwas verpasst", meint Leo Austermeier. Manfred Lothar Henkel gibt zu bedenken: "Jeder, der gegen die Jägerarbeit ist, vertritt eine Meinung von außen. Da wird zu schnell geschimpft. Würden die Leute mitgehen zur Jagd, würden sie mehr über die Hintergründe lernen."