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Sprache hilft bei der sozialen Integration

Abschluss und Bilanz des Förderprojektes "Migration und Bildung" der Kreissparkasse Wiedenbrück / Pollhansschule ist dabei

Shobika (11) aus Sri Lanka, Werner Twent, Bianca Lehmann, Dr. Rüdiger Krüger, Anja Giesbertz, Sabine Gatys, Ute Jurgeleit-Rohde, Johannes Hüser und Madalina (10) aus Rumänien (v. l.). | © FOTO: NATALIE GOTTWALD

25.06.2013 | 25.06.2013, 00:00

Schloß Holte-Stukenbrock/ Verl (lina). Nach fünf Jahren Förderungszeit wurde nun in der St.-Georg-Grundschule in Verl das Projekt "Migration und Bildung" abgeschlossen. Die Stiftung der Kreissparkasse Wiedenbrück hatte in dieser Zeit mit jährlich 50.000 Euro dafür gesorgt, dass insgesamt 250 Grund- und Hauptschüler im Kreis, mit Deutschunterricht speziell gefördert werden konnten.

"Das war ein tolles Projekt", schwärmt Dr. Rüdiger Krüger, Leiter der VHS Reckenberg-Ems, der für die Umsetzung verantwortlich war. "Die Kinder hatten durch den Sprachförder-Unterricht die Möglichkeit, sich schneller in Deutschland und im deutschen Schulsystem zu integrieren." Eindrucksvoll bewiesen das zwei Schülerinnen der St.-Georg-Schule, Shobika, elf Jahre, aus Sri Lanka und Madalina, zehn Jahre, aus Rumänien. In nahezu fließendem Deutsch erzählten die beiden etwas schüchtern, wie lange sie schon in Deutschland sind. "Mein Vater ist zuerst aus Sri Lanka nach Deutschland gekommen", so Shobika. "Damit er hier nicht so alleine war, sind wir vor zweieinhalb Jahren mit der Familie hinterher gegangen." Die zehnjährige Madalina ist seit zwei Jahren mit ihrer Familie in Deutschland.

Es sei schon erstaunlich, was die Kinder hier in kürzester Zeit leisteten, sagt Anja Giesbertz, Rektorin der St.-Georg-Schule. "Viele kommen zu uns und können kein Wort Deutsch." Wie schnell sie dann die Sprache lernten, sei typabhängig. "Es gibt Kinder, mit denen kann man sich nach einem halben Jahr unterhalten. Andere brauchen ein Jahr." Generell falle Mädchen das Erlernen der neuen Sprache häufig leichter. "Jungen sind oft länger gehemmt zu sprechen."

Die Stiftung der Sparkasse habe das Projekt nur für drei Jahre ins Leben rufen und fördern wollen, sagte Johannes Hüser, Vorstands-Vorsitzender der Kreissparkasse Wiedenbrück. "Nach anfänglichen Gesprächen wurde jedoch deutlich, dass hier eine langfristigere Förderung sinnvoll ist." Mit insgesamt 250.000 Euro hat die Sparkassenstiftung nun einen Anstoß für diese "wichtige soziale Integration durch Sprache" gegeben, so Giesbertz. Nicht nur an der St.-Georg-Schule, sondern auch an Schulen in Langenberg, Rheda-Wiedenbrück und Herzebrock-Clarholz sowie an der Pollhansschule in Schloß Holte-Stukenbrock fand in den vergangenen fünf Jahren dieses Förderangebot für Kinder aus Migrantenfamilien statt.

"Es wäre sehr wünschenswert, dass das auch hier in Verl weitergeht", sagte Krüger, der bereits positive Beispiele aus Rheda und Herzebrock-Clarholz anführen konnte. "Da haben wir Unterstützung vom dortigen Jugendamt, das ja auch qua Gesetz für soziale Integration zuständig ist." Zusätzlich habe der Lionsclub dort Geld zur Verfügung gestellt, so dass die Sprachförderung für weitere drei Jahre sichergestellt sei. "Es wäre toll, wenn das hier auch klappen würde", so Krüger. Das sei auch der Grund für die Stiftungsunterstützung gewesen, betonte Werner Twent vom Vorstand der Kreissparkasse. "Wir wollten mit unserem fünfjährigen Förderprojekt einen Anstoß geben."