Schloß Holte-Stukenbrock

Synaxon verzeichnet Umsatzeinbruch im PC-Markt

Robert Fortmeier neuer Aufsichtsratschef

Günter Lewald (r.) gab seinen Aufsichtsratsvorsitz ab. Frank Roebers lobte seine starken Nerven. | © FOTO: ZOBE

21.05.2013 | 21.05.2013, 00:00

Schloß Holte-Stukenbrock. Eine so kleine Hauptversammlung hat die Synaxon AG wohl noch nie erlebt: 13 Teilnehmer erschienen am Hauptsitz in Schloß Holte-Stukenbrock – und dies waren nicht alles Aktionäre, sondern auch Gäste.

Bleibt der Computerhändler Synaxon ein Börsenunternehmen? "In den nächsten ein bis zwei Jahren wird das Unternehmen nicht von der Börse genommen", sagte Vorstandschef Frank Robers dieser Zeitung und vermied eine langfristige Aussage.

Immerhin 61,2 Prozent des Grundkapitals waren vertreten. Mit großer Mehrheit (99,99 Prozent) billigten die Aktionäre den Vorschlag des dreiköpfigen Aufsichtsrates, Robert Fortmeier, Geschäftsführer der Müller Apparatebau GmbH in Bayern und Sohn des Hauptaktionärs Bruno Fortmeier (er hält gut 75 Prozent der Anteile und hat damit die meisten Stimmrechte) zu wählen. Der neue Chefkontrolleur war allerdings aus "persönlichen Gründen" nicht anwesend.

Günter Lewald gab nach 16-jähriger Tätigkeit für Synaxon seinen Aufsichtsratsvorsitz ab, weil er sich dem eigenen Unternehmen widmen will. Synaxon stehe in einem sich rasant wandelnden Markt auf "soliden Füßen", betonte Lewald, der den Computerhändler auch in schweren Krisen begleitet hat.

Und die Zeiten werden nicht leichter. Im ersten Quartal 2013 sei der Umsatz im PC-Markt in Deutschland um 20 Prozent eingebrochen. "Das ist erdrutschartig. Das hat es so nie gegeben", betonte Vorstandschef Frank Roebers. "Dies ist das elfte Quartal in Folge mit Umsatzrückgängen."

Auf die rasant wachsende Nachfrage nach Tablet-Computern seien Synaxon-Partner 2012 nicht eingestellt gewesen. Laut dem Hightech-Verband Bitkom hat sich der Absatz 2012 mehr als verdoppelt. "Bei uns hat dieser Verkauf nicht stattgefunden." Zudem hielt der Preisverfall an (Notebooks: minus 11 Prozent, Desktops: minus 20 Prozent).

Ohne die Einführung des zentralen Warenhandels (das Lager stellt Löwe Logistik in Herford – der zentrale Großeinkauf soll die Einkaufspreise für Partner senken), sehe die Lage schlechter aus, sagte Roebers. Dieser Umsatz sei im ersten Quartal um 38 Prozent gestiegen. Geplant ist eine Verdoppelung.

Insgesamt soll der Umsatz 2013 auf 58 Millionen Euro, das Ergebnis auf 1,1 bis 1,5 Millionen Euro steigen. Roebers: "Wir wollen wieder rentabel wachsen." Die Zeit der großen Investitionen sei vorbei. Die Partnerzahl soll hierzulande auf 2.600 wachsen – 2012 fiel sie von 2.579 auf 2.556.

"Nicht glücklich, aber sehr optimistisch", umschrieb Roebers seine Gefühlslage. Vieles, das angestoßen sei (mehr Dienstleistungs- statt Computerverkauf), entwickele sich positiv. Das Risiko des eigenen Lagers halte sich in Grenzen. 60 Prozent der Lagerware liege bei Zulieferern.