Schloß Holte-Stukenbrock

Die Meckis sind los

Wie die Frauengruppe "Sperlinge" Weiberfastnacht verbracht hat

Die Frauen von der Sperlingsgruppe, die gestern als Meckis durchs Dorf gezogen sind. Den Wagen schmückt ein Uli-Stein-Cartoon – bei dem eine Igel-Frau ihren Mann durch einen Kaktus ersetzt hat. | © FOTO: ANDREAS ZOBE

08.02.2013 | 08.02.2013, 00:00

Schloß Holte-Stukenbrock. Die braune, geflickte Buxe sitzt locker, das rote Tüchlein umschließt den Hals, das Hemd ist kleinteilig rot-weiß kariert, die Haare stehen zu Berge. Fertig ist der Mecki. 16 Damen aus Schloß Holte-Stukenbrock haben die Comic-Igelfigur gestern zu ihrem Motto des Weiberfastnacht-Umzuges gemacht. Ansichten eines Festtages aus Igel-Perspektive.

Und der geht zuerst im Rudel frühstücken. Um 8.30 Uhr sitzen die Frauen bereits fertig kostümiert und geschminkt im „Cara Vita“. Der gemeinsame Start gehöre zur Tradition, erklärt Claudia Kläsener. Andere Gruppen machen es ähnlich, am Nebentisch sitzen „die Flamencos“, in anderen Cafés rühren weitere Weiber in ihren Kaffeetassen. Oder lassen erste Korken knallen.

Zum elften Mal macht die Gruppe „Sperlinge“ beim Umzug mit, erklärt Gründungsmitglied Petra Klöpper. Den Namen gaben sie sich, weil sie seinerzeit „alle im Sperlingsweg“ wohnten. Schon vor 2003 haben die Nachbarinnen und Freundinnen Weiberfastnacht in Stukenbrock gefeiert – allerdings als Zuschauerinnen. „Dann haben wir uns überlegt, mal mitzumachen.“ Die damals noch neun Frauen arbeiteten an Motto, Kostümen, Styling. Los ging es 2003 mit dem „Club der Teufelinnen“, es gab schon „Holtes Echte“, „Raupen“ und im vergangenen Jahr „Federvieh“. Nun also der Mecki.

„Wir stellen immer mehrere Sachen zur Auswahl“, sagt Petra Klöpper – dann werde abgestimmt. Mittlerweile sind die Damen mitsamt ihrem Bollerwagen voller Bonbons, Gummibärchen, Sekt, Wasser und der Waldmeister-Wodka-Mischung „Grashüpfer“ ins Zelt am „Kühlen Grund“ gezogen. Schlager und Karnevalsklassiker schallen aus den Boxen, ein paar Frauen tanzen. Hier treffen sich alle Gruppen, bevor sie Startnummer für Startnummer Aufstellung zum Umzug beziehen. Die Meckis haben Nummer 63 – von insgesamt 120. Mittendrin.

Im Zelt treffen immer mehr Gruppen ein, für manche gibt es Lob wegen der Kreativität, andere bekommen den Rüffel „Das ist gekauft“. Bei den Meckis ist fast alles selbstgemacht – „bis auf die Hemden und die Hosenträger“. Deshalb können Klöppers monatelang nicht Billard spielen. Auf dem Tisch im Keller liegt während der Vorbereitungszeit eine Platte, darauf Stoffe, Nähmaschine, Schnittmuster. Dank „unserer Schneidermeisterin“, Sabine Keitsch, sitzen die Kostüme perfekt, gibt es besondere Accessoires wie selbstgefertigte Taschen. In die auch ein Eyeliner passt, mit dem sich die Frauen gegenseitig die dunkle Igelnasenspitze noch einmal nachzeichnen.