Schloß Holte-Stukenbrock. "War das gerade ein bisschen zu laut?", will Jochen Vahle von den 300 Kindern und Eltern wissen, die sich vor der Bühne drängen. "Nööö", kommt es zurück, und dann wird wieder losgerockt, werden die Hände zum Himmel gereckt, die Haare wild geschüttelt, und es wird zur Luftgitarre gegriffen.
So wie es schon die Väter und Großväter getan haben. Die machen liebend gerne mit, denn die, die beim Sportfest des Polizeisportvereins (PSV) Stukenbrock-Senne für "Randale" im Zelt sorgen, sprechen mit ihren Songs einfach alle Generationen an. "Wir machen eigentlich Musik für die Eltern und aus Versehen auch für die Kinder", beschreibt Randale-Bandgründer und Sänger Jochen Vahle die erfolgreiche Mixtur.
Beim dreitägigen Sportfest des PSV Stukenbrock-Senne wurde neben fetziger Musik, zu der in anderer Form eine Disco und Ullis Country Band gehörten, natürlich auch Fußball gespielt. Meisterschaftsspiele der Jugendmannschaften und der 1. Mannschaft sowie Partien der Alt Herren des PSV gegen den SC Verl und einer PSV-Auswahl gegen die St.-Achatius-Schützenbruderschaft standen auf dem Programm. Außerdem der PSV-Champions Kick 1990-2000 Mixed. Ballonkunst für Kinder, Torwandschießen, ein Hobby-Kicker-Turnier und das Forellkrug-Pokal-Turnier für Hobby-Mannschaften komplettierten das Angebot.
"Fetzige Rockmusik, aber kindgerechte Texte mit erzieherischem Inhalt", das ist es, was Sven Stühmeier überzeugt. "Eine nette Kombination, die man während der Autofahrt auch mal länger ertragen kann." Länger als das "törööö" von Benjamin Blümchen zum Beispiel. Seine Kinder braucht Stühmeier nicht zu überzeugen.
Sie kennen und lieben die Musik von Randale. Felix hat aus gegebenem Anlass das schwarze Randale-T-Shirt übergezogen. Natürlich. "Mein Lieblingslied ist Tatütata", verkündet der Fünfjährige. Morgens zu Hause habe er das schon gehört. Mit seiner Schwester Lina (3). PSV-Fußballer Kevin hat ein paar Kumpels zum Konzert mitgebracht. In der ersten Reihe stehen sie, rocken mit, egal, wie heiß es ist.
Neue Songs wie das vom Hasentotenkopfpiraten haben Jochen Vahle, Bassist Christian Keller, Gitarrist Marc Jürgen und Schlagzeuger Garrelt Riepelmeier mitgebracht, aber auch bekannte Songs. Bei "gefühlten 5.000 Grad Celsius im Zelt" verwandeln die Rocker ihr Publikum in einen Hühnerhaufen, lassen es tierische Kuckuck- und Esellaute imitieren oder singen alle gemeinsam ein Geburtstagslied für Greta (11).
Und gleich danach ein Liebeslied. "Könnt ihr verliebt gucken?", fragt Vahle, und seine Fans geben ihr Bestes. Wie vorher beim Luftgitarrenspiel. Da galt es, möglichst bescheuert aus der Wäsche zu gucken. "Das ist wichtig", betont Jochen Vahe, und der muss es schließlich wissen. Vor vier Jahren ist "Randale" im Forellkrug aufgetreten, jetzt bereits zum 3. Mal auf der Senne-Alm. Und wieder haben die Bielefelder Rocker ihre große Fangemeinde auf ganzer Linie überzeugt.