Schloß Holte-Stukenbrock (bm). Die Aufgabe, das Gehirn zu erforschen, gleicht ein bisschen der Quadratur des Kreises, scheint es: "Wenn ich etwas Neues lerne, hat sich mein Gehirn schon wieder verändert", sagt Forscher Eric Kandel im Film "Auf der Suche nach dem Gedächtnis" – einer Dokumentation über seine Arbeit als Hirnforscher, die das Rhythmus-Filmtheater am Freitagabend mit fachmännischer Unterstützung zeigt.
Zum Abschluss der Reihe "Demenz – das Gedächtnis geht, aber das Herz bleibt" zeigt der Kinoverein, "warum das Gedächtnis so wertvoll für uns ist", sagt die Initiatorin der Reihe, Antje Wiesemann. Die Erfahrungen mit Demenz im engeren Familienkreis veranlasste sie dazu, das Thema aufzugreifen und bekannter zu machen.
Auch Reinhard Fukerider ist zur letzten Vorstellung eingeladen. "Angehörige wissen oft nicht um die Möglichkeiten, ihre Verwandten angemessen zu betreuen", so Diplom-Theologe Fukerider. Von den insgesamt 1,2 Millionen Demenzkranken in Deutschland werden nach seinen Angaben bis zu 80 Prozent zu Hause gepflegt. Dabei ist Nordrhein-Westfalen das einzige Bundesland, das sich der Krankheit mit flächendeckender Initiative widmet. "Wir bieten Beratung und Schulungsangebote an." Des Weiteren hilft das Demenz-Servicezentrum Ostwestfalen-Lippe dabei, Wohnangebote speziell auf Demenzkranke abzustimmen.
"Die Reihe ist überaus gut angekommen", berichtet Wiesemann. Nach dem ersten Film, der das Thema "Demenz" leicht und humorvoll vermittelte, hat es neben einem informativen Büchertisch die Möglichkeit gegeben, gemeinsam über das Thema zu diskutieren. Hierbei unterstützten die Vorführung auch die Selbsthilfegruppe "Dem-ent-sprechend", die evangelische Besuchsdienstgruppe "Füreinander da sein" und das Kreisfamilienzentrum der Caritas. Unterhaltend und lebendig folgten die beiden anderen Filme.
Aufgrund der positiven Resonanz hat der Kinoverein des Rhythmus-Filmtheaters in Zukunft weitere Projekte geplant, die über das Thema und die Möglichkeiten für Angehörige informieren sollen.