Schloß Holte-Stukenbrock (tee). "Seine ruhige, bescheidene Art und sein jederzeit für jedermann offenes Ohr haben ihn hier so beliebt gemacht." Dieser Satz stammt vom früheren Oberst der St. Achatius-Schützenbruderschaft, Heiner Deppe. "Max ist das Größte, das Beste, was die Senne zu bieten hat", legte Stukenbrocks Ex-Pfarrer Bernhard Hamich nach. Beides ist verloren, es herrscht tiefe Trauer in Stukenbrock-Senne. Monsignore Max Kümhof ist im Alter von 86 Jahren gestorben.
Dabei beruht die enge Verbundenheit von Kümhof mit Jung und Alt in Stukenbrock-Senne auf einem Irrtum. Denn eine Pfarrstelle für St. Achatius gab es schon nicht mehr, als der gebürtige Sauerländer 1979 seinen Dienst als Diözesan-Polizeiseelsorger antrat, und sich der Einfachheit halber einfach in das leerstehende Pfarrhaus nicht weit von der Landespolizeischule einquartierte. Die verwaiste Gemeinde aber vereinnahmte Kümhof schnurstracks als ihren Pfarrer, der das nur allzu gerne geschehen ließ. Nein gehörte nicht zum Wortschatz des Mannes, der sich in Dortmund als "Pfarrer in der Grube" Hochachtung erworben hatte. Für Kümhof zählte, jungen wie alten Menschen möglichst nah zu sein, ihnen in geistlichen wie weltlichen Fragen zur Seite zu stehen. Nicht zuletzt aus diesem Grund erfolgte seine Ernennung durch den Papst zum Prälaten (Monsignore).
Fachlehrer (Berufsethik, teilweise für 1.000 Polizeischüler), Seelsorger für alle Polizisten im Erzbistum Paderborn, Leitender Polizei-Dekan auf Bundesebene, Organisation internationaler Symposien, Aufbauarbeit in den neuen Bundesländern und noch St. Achatius –Max Kümhof hat selbst einmal von sich gesagt, "ich habe einfach alles gemacht". Und er hat sich im Un-Ruhestand auch gefragt, wie er das alles geschafft hat. Eine Antwort auf diese Frage gab der frühere Landespolizei-Dekan Ferdi Vater bei Kümhofs Goldenem Priesterjubiläum vor knapp acht Jahren. "Er ist ein stiller Arbeiter. Er versteht sich als Werkzeug Gottes."
Direkt und doch liebenswürdig, zurückhaltend und doch zupackend, ja mutig – mit diesen Eigenschaften hat Max Kümhof als Präses über mehr als 25 Jahre auch die St-Achatius-Schützenbruderschaft wesentlich mitgeprägt. Für ihn war sie "die Seele der Gemeinde", die er förderte und die er forderte. Selbstverständlich werden die Schützen ihrem Ehrenpräses am Donnerstag, 17. Februar, das letzte Geleit geben. Sie treten um 14.15 Uhr am "Forellkrug" an.
Denn Max Kümhof, der die vergangenen drei Jahre aus gesundheitlichen Gründen in Elspe (Sauerland) verbrachte, wird dort seine letzte Ruhe finden, wo er auch nach seinem Ausscheiden als Polizeipfarrer vor knapp elf Jahren zunächst blieb: in Stukenbrock-Senne. Pfarrer Karl-Josef Auris: "Den Menschen in der Senne wird Prälat Max Kümhof in lebendiger Erinnerung bleiben. Wir danken Gott für diesen segensreich wirkenden Priester."