Schloß Holte-Stukenbrock (sk). Die kulturtreibenden Vereine der Stadt sollen eine Dachorganisation bekommen, vergleichbar mit dem Stadtsportverband. Bislang stößt dieser Vorschlag bei den Betroffenen auf wenig Gegenliebe.

Ein Stadtkulturverband hätte die Aufgabe, die Interessen seiner Vereine zu bündeln, gegenüber der Verwaltung zu vertreten und Investitionen im Rahmen eines von der Stadt vorgegebenen Budgets zu koordinieren. Also mehr finanzielle Sicherheit und Transparenz für die Vereine, weniger Arbeit für Politik und Verwaltung. Eine durchaus attraktive Angelegenheit aus Sicht der CSB-FWG, die im vergangenen Jahr die Gründung der Dachorganisation angeregt hatte. Auf Beschluss des Kulturausschusses waren die Vereine mit der Bitte um Meinungsäußerung angeschrieben worden. Indes: Von 23 Clubs haben nur fünf geantwortet, davon lediglich zwei verhalten positiv. Somit, hätte man annehmen mögen, würde der Antrag der CSB-FWG in den Papierkorb wandern.

Doch überraschenderweise gab jetzt im Kulturausschuss die CDU eine Durchhalteparole aus, was CSB-FWG-Ratsfrau Roswitha Irmer völlig verblüffte. "Donnerwetter!", entfuhr es ihr, die sie eigentlich von der CDU nur Abfuhren gewohnt ist. Man müsse, meinte Michael Brechmann, eben mehr Aufklärungsarbeit leisten und dürfe den Vorstoß der Unabhängigen nicht gleich verwerfen. Irmer (mit fassungslosem Unterton): "Ich bin begeistert." Jetzt sollen die Vorsitzenden der 23 kulturtragenden Vereine zu einem Gespräch ins Rathaus eingeladen werden.